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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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schnell ging. Er hatte schwer daran zu kämpfen, seine Schutzschilde aufrechtzuerhalten. Seine Gefühle, die wie bei allen Zeitwandlern normalerweise hinter hohen Mauern verborgen schienen, drangen auf mich ein. Ein warmes Gefühl flutete mich. Ich erstarrte, alles schien nebensächlich. Die Erde drehte sich nicht mehr. Stillstand. Der Dämon verstummte und ich blinzelte vollkommen überwältigt.
    Lennox ʼ Arme umschlossen mich und ich ließ mich friedlich in sie hineinsinken. »Ich liebe dich …«, formten meine Lippen. Dies war es, was seine Gefühle mir sagten. Tief und aufrichtig. Vollkommen.

Lebenselixier
     
     
    Nachdem Ben und Olivia mit Pizza und Landkarten zurück waren, streifte Lennox mit mir durch das Motel auf der Suche nach Nahrung. Minutenlang fanden wir keine Menschenseele, aber dann folgten wir einem Pärchen auf ihr Zimmer.
    Ich drückte mir die Faust gegen die Stirn, weil ich meinte , verrückt zu werden vor Hunger. Mein Dämon war so ungeduldig und wütend, dass alles in mir summte und sich in meinem Kopf immer mehr Hitze ausbreitete. »Halt durch und entspann dich. Es ist halb so wild, Hanna.« Lennox strich mir über den Rücken und ich lächelte gequält.
    Der Mann und seine Frau gingen Hand in Hand den schmalen Gang entlang und blieben vor einer der vielen blauen Türen stehen. Er kramte nach seinem Schlüssel , ich senkte meinen fiebrigen Blick und beschleunigte meine Schritte, bis mich Lennox am Arm zurückhielt. Mir entglitt ein leises Fauchen und Lennox sah mit hochgezogenen Augenbrauen auf mich herab. »Nicht so schnell, du kleiner Teufel.« In seinem Mundwinkel zuckte ein Lächeln.
    »Lass sie erst aufschließen«, hörte ich ihn über das unnatürlich laute Geräusch des Schlüssels im Schloss hinweg sagen. Es war soweit. Dies war mein erster richtiger Raubzug.
    Die Tür schwang auf und die Menschen traten in ihr Zimmer, ein Flimmern, mein Dämon jubilierte vor lauter Vorfreude. Ich rechnete damit, das s Lennox mich erneut bremsen würde. Als ich mich nach ihm umsah, kicherte er leise in sich hinein. Der große Mann vor mir war in der Bewegung, die er tat, um sich einer Tasche zu entledigen, eingefroren. Seine Aura flackerte in einem dunklen Rot. Die Energie floss um ihn herum wie Wasser, das von ihm abperlte. Es war wunderschön. Meine stechenden Fingerspitzen gruben sich fest in die Haut seiner Wangen, wurden nach dem ersten elektrisierenden Energiestoß weicher und fuhren seinen Hals entlang. Ich stöhnte auf und warf meinen Kopf in den Nacken. Erst jetzt wurde ich mir Lennoxʼ Blick bewusst. Entrückt beobachtete er mich, bevor er sich sammelte und die kleine runde Frau auf seine Arme lud, um sie auf das Bett zu legen.
    Lennox begann seinen Zauber zu weben. Drang in das Unterbewusste dieser Person ein. Die Zeit begann weiterzul aufen. Die Zimmertür war zu und die beiden Menschen waren mit uns hier gefangen. Ich blinzelte kurz, als der verhangene Blick des Mannes mich traf. Er erschrak nicht, als wüsste er schon lange, dass ich bei ihm war. Er hatte auch keinen Blick für seine Frau, die unter Lennox auf dem Bett lag. Hätte ich Zeit gehabt darüber nachzudenken, ich hätte mich anstelle des Fremden gefürchtet. Aber da waren keinerlei ängstliche Emotionen der beiden zu spüren. Nur Entspanntheit. Frieden und Lust.
    Jetzt legte der Mann seine großen Hände auf meine Taille und das Summen in mir schwoll an. Wir vollführten einen Tanz, dessen Choreografie einer uralten Macht entsprang. Meine Hände eilten über seine Brust, krochen sich unter sein Hemd, erforschten die Haut darunter und sogen beständig an seiner Lebensenergie. Ich suchte nach Lennox, dessen Gesicht ausdruckslos war, während er sich nährte. Ich sah seine dunkle Aura, wie sie bebte und Kraft aus der grünen Aura der Frau zog.
    Plötzlich legte der Mann vor mir seinen Kopf an meinen, strich sanft über meinen Rücken und begann zu flüstern. »Ich liebe dich.«
    Ich riss die Augen auf und löste mich von ihm. Die Zeit stoppte erneut, al s Lennox neben mir auftauchte und meine Hand ergriff. Mit einer Mischung aus tiefer Zufriedenheit und Entsetzen sah ich mich um. Musterte noch einmal die Menschen, die wir überfallen hatten, bevor wir das Zimmer unentdeckt verließen.
    Ich hatte das Leben eines Fremden gerade um mindestens einen Tag verkürzt. Mein Dämon war kaum zu bändigen gewesen und hatte die pulsierende Kraft des Menschen nur so in sich hineingesogen. Jetzt war ich randvoll mit Energie, wie ein

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