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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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.« Er sah mich bittend an, suchte nach Vernunft in meinen Augen. Ich war einfach nur gekränkt und stürmte den Gang entlang, fort von ihm.
    Lennox fluchte und machte sich daran, mir zu folgen. »Kannst du dich einmal nicht verhalten wie ein trotziger Teenager, verdammt noch eins!?«, knurrte er hinter mir her. Er griff meine Hand und schwang mich zu sich rum. Ich nutzte die Chance, um zu bekommen, was ich wollte und senkte meine Lippen auf seine. Überrumpelt erwiderte er kurz meinen Kuss und im Siegestaumel meiner eigenen Gefühle bekam ich erst gar nicht mit, wie mir geschah, als er sich unsanft und wütend von mir befreite. Er sah mich zornig und kalt an. Nur langsam kam ich zur Besinnung und Röte schoss mir ins Gesicht. Scham über die Zurückweisung machte sich unbehaglich in mir breit und zu allem Überfluss bemerkte ich Tränen der Enttäuschung, die mein Sichtfeld einschränkten. Wütend stapfte ich durch den Zug zur Kantine, mit Lennox dicht hinter mir, der leise vor sich hinschimpfte. Beleidigt setzte ich mich im Bordrestaurant an einen der freien Tische. Der Appetit war mir gründlich vergangen und schmollend starrte ich Löcher in die Luft. Lennox brachte mir unaufgefordert ein Tablett mit Brötchen und Saft, stellte es vor mir ab und versuchte, mich versöhnlich anzusehen.
    Ich konnte nur seinen schönen Augen ausweichen, zu sehr schmerzte mich noch immer die Zurückweisung. Tief in mir verstand ich die Gründe und achtete Lennox umso mehr dafür, weil er versuchte, mich zu schützen. Aber es nagte auch Zweifel an mir, dass er mich vielleicht einfach nicht so wollte wie ich ihn. Missmutig knabberte ich an meinem Brötchen herum, trank viel Wasser und Saft, was mir half, den kleinen Schwips verschwinden zu lassen.
    Während der ganzen Zugfahrt sprachen Lennox und ich kein Wort mehr miteinander. In Hamburg angekommen, begab er sich auf den Weg, um die Tickets für die Fähre zu besorgen, während wir anderen in einem Hotel am Hafen eincheckten. Olivia fragte, warum wir keinen Flug buchen würden. Lennox war, entgegen der Auffassung der anderen, der Meinung, dass die Kontrollen am Flughafen intensiver ausfallen würden und eventuell gewisse Personen damit rechneten, dass wir uns per Flugzeug absetzen würden.
    Wir teilten uns ein Vierbettzimmer und ließen uns erleichtert nieder. Nacheinander gingen wir duschen. Ich war gereizt, missgelaunt und traurig, wirklich niedergeschlagen. Der Streit mit Lennox zerrte an meinen Nerven. Nach meiner Dusche lief ich, nur in Unterwäsche, zu einem der Betten und ließ mich darauf fallen. Meine langen tropfnassen Haare lagen über meiner rechten Schulter und ließen ein kleines Rinnsal an meinem Arm herunterlaufen. Ben saß auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch und sah stumm zu mir herüber. Ich erwiderte seinen Blick und sah nicht fort, obwohl er mich mit unangemessener Intensität anstarrte. Ich fragte mich, was er in mir sah. Wachsam musterte ich ihn, bis Olive aus der Dusche kam und Ben von seinem Stuhl aufscheuchte.
    Das stumme Mädchen schlief in dem anderen Doppelbett, sie schlief und schlief, schien wirklich sehr erschöpft zu sein. Der ganze Trubel um sie herum beeindruckte sie nicht im Geringsten. Hin und wieder stöhnte sie schwer auf und fing an zu schluchzen. Keiner vermochte zu erahnen, was sie erlebt hatte und was sie jetzt so quälte. Lennox hätte sich in ihre Träume versetzen können, aber er war nicht da und hätte es vermutlich auch nicht getan. Er wollte nur mit ihrem eindeutigen Einverständnis in ihr Bewusstsein eindringen. So viel Respekt sollten wir ihr zollen , hatte er klargestellt. Ich war der Ansicht, dass man ihr vielleicht helfen konnte, wenn man mehr über sie wüsste, und sie sprach ja schließlich nicht. Aufgewühlt beobachtete ich sie, ihre Augen, die sich wild unter ihren Lidern bewegten, als Ben sich neben mir aufs Bett setzte. Ich sah nur kurz zu ihm auf und wieder zurück zu dem Mädchen, vertiefte mich in ihr Mienenspiel. Seine Hand glitt so überraschend an meinem nassen Haar herunter, dass ich schauderte und versuchte, ihn abweisend anzusehen. Er zuckte leicht zurück unter meinem kühlen Blick, als hätte er sich verbrannt. »Du wirst ganz nass, vielleicht solltest du ein Handtuch …« Er unterbrach sich und wandte sich ab.
    »Ist schon in Ordnung, das macht mir nichts aus.« Irritiert versuchte ich ein Lächeln und knetete meine Hände. Ben saß so nahe neben mir. Ich konnte seinen Ellenbogen an meinem Arm spüren. Kurz

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