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Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition)

Titel: Cherryblossom - Die Zeitwandler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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nicht klar, wie langsam ich dort herunterrutschte. Alles war dumpf. Ich konnte nicht mehr einatmen und die Dunkelheit griff nach mir. Entschlossen kämpfte ich dagegen an und klammerte mich ans Licht der Flurlampe, die sacht hin- und herschwankte.
    Henry trat auf mich zu, Kummer huschte über sein Gesicht, aber er zog mich erbarmungslos hoch.
    »Wie kannst du mir das antun?«, krächzte ich heiser und atemlos. In meiner Stimme lagen Schmerz und Enttäuschung angesichts des unglaublichen Verrates.
    »Du wirst es irgendwann verstehen« war alles, was er verbissen erwiderte. »Du hast Menschen getötet, du lässt meine Freunde sterben.« Meine Stimme brach erneut unter der Angst, die ich um die anderen hatte .
    »Mach es dir nicht so schwer, Hanna, schau nicht zurück und komm mit.«
    »Einfach die Augen vor so einem Verbrechen zu verschließen, macht es noch lange nicht ungeschehen.« Meine Stimme war flehentlich und er griff fester nach mir , zog mich aus dem Haus. Ich stolperte und fiel über die Türschwelle. Hinter mir nahm ich einen Schatten wahr, dann einen Ruck an meinem Kopf, als ich barbarisch an den Haaren hochgerissen wurde. Ein raues Lachen erklang und ich bekam einen Stoß. Ein Schluchzen entrann meiner Kehle, als ich vor mir auf dem Hof die Fahrzeuge und eine andere Gruppe von Menschen entdeckte. Mein Körper zitterte so stark, dass meine Zähne aufeinanderschlugen in dem Moment, als ich sie erkannte.
    Es waren zwei Männer und eine Frau. Frau Hagedorn trat mir in ihrem dunkelblauen Kostüm reserviert entgegen und stopfte währenddessen eine Haarsträhne zurück in ihren feinsäuberlich gesteckten Dutt. Die kahlrasierten Männer in ihren dunkelblauen Anzügen standen mit verschränkten Armen vor der Brust einfach nur hinter ihr und starrten mich still an. Aber das war nicht das eigentlich Entsetzliche. Es waren die tätowierten Augen auf der Stirn der Männer. Es waren die Occulus Videns. Dieselben, die meine Schwestern getötet und mich schwer verletzt hatten. Erbarmungslose und kalte Kindermörder, die jetzt mich töten wollten.
    Frau Hagedorn trat auf uns zu und lächelte Henry überheblich an. »Danke, Henry, da haben Sie Ihre Sache ja letztendlich doch noch richtig gemacht.« Ohne den Kopf zu drehen, rollten ihre Augen zur Seite, bis sie mich fixierten. Ich straffte mich, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich wollte mich nicht so erbärmlich zeigen.
    »Und Sie, Hanna, Sie hätten es auch einfacher haben können. Wären Sie nicht so dumm geflüchtet.«
    Abfällig schnaufte ich auf und sah durch sie hindurch. Meine Gedanken waren bei Lennox und den anderen Verletzten. Die Chance, dass Olivia und Lennox wieder ganz gesund werden würden und Ben wahrscheinlich auch, war recht groß. Also sollte ich mich einfach meinem Schicksal ergeben , hocherhobenen Hauptes mit ihnen gehen, was auch immer sie mit mir vorhatten.
    »Wieso bringen wir es nicht hinter uns?«, fragte ich so mutig, wie es mir möglich war. Das Zittern meiner Stimme hatte ich fast im Griff. »Was denn genau?« Frau Hagedorn sah mich belustigt an.
    »Warum töten Sie mich nicht einfach hier? Dann können die anderen endlich nach Hause gehen und es ist vorbei.« Sie schmunzelte. Ich fühlte tiefe Verachtung für diesen Menschen und spürte Zorn in mir lodern.
    »Wer sagt denn, dass wir Sie töten wollen? Nein, Hanna, Sie sind viel zu wichtig in diesem Spiel geworden.« Ihre Augen bohrten sich in meine, als sie auf mich zutrat. » Das hier alles ist kein Spiel! «, spie ich angewidert hervor.
    Sie nickte zu den beiden Zeitwandlern, die mich wie unter einem stillen Befehl von Henry wegrissen und mitschleiften in Richtung eines Lieferwagens. Henry sah erschrocken zu mir und ich betete leise, er möge etwas tun. Steif stand er da, hob die Hände unentschlossen vor den Mund, bevor er sich an Frau Hagedorn wandte. Ich konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Er war immer die vertrauteste Person im meinem Leben gewesen, meine Konstante. Und ich hoffte immer noch auf ihn.
    » Ich werde mich um meine Nichte kümmern – wie verabredet.« Er trat an Frau Hagedorn vorbei, ging hinter mir her und Hoffnung keimte in mir auf. Dann weiteten sich vor Schreck seine Augen.
    »Danke, Dr. Cherryblossom, Sie waren uns sehr hilfreich, aber nun brauchen wir Sie nicht mehr.« Kälte schoss mir durch die Venen und ich bäumte mich gegen den festen Griff der Männer auf, als ich einen Schuss wahrnahm und Henry mit einem Ruck vorgerissen wurde. Mit einem grotesken

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