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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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nackt Twister spielen, gammeln wir in unseren wachen Stunden rum.«
    »Japp«, sagte Malory, als sie ihn den Fußweg entlangzerrte, »das ist die Liebe meines Lebens. Tief innen drin ist er ein Romantiker.«
    Ethan hielt sein Wort und wartete fünf Minuten später auf mich in der Lobby ohne die Meisterin des Hauses Sheridan, doch Luc und Malik folgten ihm. Luc trug Jeans und ein weißes T-Shirt. Malik – groß gewachsen, dunkelhäutig, grüne Augen – trug eine schwarze Anzughose, schwarze Schuhe mit eckiger Kappe und ein frisches weißes Hemd, dessen erster Knopf geöffnet war und so den Blick auf sein Cadogan-Medaillon freigab. Malik war nicht nur der einzige verheiratete Vampir in meinem Bekanntenkreis, er war auch einer der bestaussehenden – rasierter Kopf, große, strahlende Augen, hohe Wangenknochen. Ich hatte aber noch keinen anderen Vampir getroffen, der ein so ernstes Gesicht machte.
    »Ich glaube, wir sind so weit«, sagte Ethan und sah uns der Reihe nach an.
    »Malik, ich übergebe das Haus vertrauensvol deiner Fürsorge. Luc, stell den Kontakt zu unseren Leuten her. So Gott will, werden wir sie nicht brauchen. Aber nur für den Fall …«
    »Schon erledigt«, sagte Luc. »Wir haben uns eben abgesprochen und sind in ständigem Kontakt. Grey und Navarre sind einsatzbereit. Habt ihr beide eure Ohrhörer?«
    Wie gehorsame Studenten zogen wir unsere Ohrhörer hervor, die wir in unseren Taschen untergebracht hatten, und zeigten sie Luc.
    »Brave Kinder«, sagte er leise lachend. »Ihr braucht sie nicht einzustöpseln, bevor ihr vor Ort seid. Am besten macht ihr das in einem unbeobachteten Moment, wenn euch keine Formwandler im Nacken sitzen. Sonst könnten sie auf die Idee kommen, wir wären hinterhältiger, als sie es ohnehin schon glauben. Sobald ihr die Ohrhörer eingestöpselt habt, sind wir am anderen Ende.«
    »Sol ich noch mal versuchen, Darius zu erreichen?«
    Wir drehten uns alle zu Malik. Darius war der Vorsitzende des Greenwich Presidium, der Regulierungsbehörde aller Vampire Westeuropas und Nordamerikas.
    Ethan schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Wir haben einmal versucht, ihn zu erreichen, und er hat sich nicht gemeldet. Wir haben den Punkt erreicht, wo es besser ist, später um Verzeihung zu bitten, als jetzt um Erlaubnis zu fragen.«
    »Du glaubst, er könnte Nein sagen?«, fragte ich. Ethan warf mir einen Blick zu.
    »Ich glaube, das Greenwich Presidium ist in seiner momentanen Zusammensetzung unberechenbar. Wenn wir ihnen erzählen, dass wir uns auf Formwandler einlassen – dass wir Hunderten von Formwandlern strategische Unterstützung zukommen lassen –, dann drücken wir beim Presidium den Alarmknopf.«
    »Dann ist die Kacke am Dampfen«, übersetzte Luc.
    Als ich zum Zeichen nickte, dass ich verstanden hatte, atmete Ethan tief ein.
    »Wenn ihr euch mit euren entsprechenden Aufgaben wohlfühlt, dann sollten wir losziehen.«
    »Viel Glück«, sagte Luc und klopfte mir auf die Schulter. »Tritt sie in den Arsch, Hüterin.«
    »Ich hoffe wirklich, dass es nicht dazu kommt.«
    »Da sind wir schon zwei«, sagte Ethan. Er und Malik tauschten noch einige geflüsterte Worte aus – was vermutlich zu den Ritualen gehörte, wenn Ethan das Haus Maliks Fürsorge übergab –, und dann gingen wir die Treppe hinab in den Keller.
    KAPITEL SECHZEHN
    Die großen, bösen Wölfe
    Wir fuhren schweigend ins Ukrainian Village. Als wir dort ankamen, parkte Ethan den Wagen an der Straße. Wir waren zu früh für die Versammlung der Rudel, aber für den Rest des Viertels war es schon recht spät am Freitagabend, und daher gab es kaum Verkehr, und es war recht ruhig. Wir stiegen aus, gürteten unsere Katanas um und gingen zur St. Bridget’s Cathedral, die durch die Straßenlaternen und Scheinwerfer auf dem Außengelände gut beleuchtet war.
    Ich blieb einen Moment stehen, um zu der Kathedrale hochzusehen.
    »Kathedrale« war definitiv eine passende Bezeichnung. St. Bridget’s war ein bezauberndes Gebäude, mit pfirsichfarbenen Steinen und einer Reihe von Türmen, deren türkisfarbene Kuppeln etwas von einer Skimütze hatten. An der Front befand sich ein riesiges buntes Kirchenfenster, auf dessen drei rechteckigen Scheiben eine idyllische Szene mit Bäumen und Schmetterlingen dargestellt war, mit einem friedlich daliegenden Rehkitz in der Mitte.
    Die Kirche war ein architektonisches Juwel inmitten eines Arbeiterviertels, wie ein Relikt aus einem uralten Märchen – eine Seite, die im Buch der Geschichte

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