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Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Drei Bisse frei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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der Garde zu werden, ließ er mich wissen, dass Jonah, der Hauptmann der Wachen von Haus Grey, mein Partner werden würde, sollte ich mich zu einem Beitritt entschließen. Ich fühlte mich durch das Angebot durchaus geschmeichelt. Aber wenn ich mich einer Gruppe angeschlossen hätte, deren erklärte Aufgabe es war, Meistervampire zu überwachen, dann wäre in Haus Cadogan der Dritte Weltkrieg ausgebrochen. Hätte Ethan davon erfahren, hätte er es nur als einen Schlag ins Gesicht verstehen können.
    Ich hielt mich selbst für eine recht entspannte Vampirin; mir absichtlich noch mehr Ärger zu bereiten, war nicht mein Ding.
    Jonah, der von mir außerordentlich unbeeindruckt gewesen war, hatte meine Absage vermutlich sehr gut verkraftet. Ich ging nicht davon aus, dass dieser Telefonanruf viel daran ändern würde, aber die RG hatte gewisslich Kenntnis von den Raves – einschließlich des einen Raves, dessen Spuren sie im Anschluss verwischt hatten. Nachdem mein Besuch im Büro des Ombudsmanns keine neuen Informationen erbracht hatte (dafür allerdings die diplomatischen Beziehungen zu den Flusstrollen erheblich verbesserte), war Jonah zu einer Quelle geworden, die ich anzapfen musste.
    Da er mich schon einmal angerufen hatte, hatte ich seine Nummer und rief ihn während meiner Fahrt nach Schaumburg an. Es klingelte einige Male, bevor er den Anruf annahm.
    »Jonah.«
    »Hallo, hier spricht Merit.«
    Eine peinliche Stille folgte. »Eine Hausangelegenheit?«
    Ich nahm an, seine Frage sollte klären, ob ich im Namen Cadogans oder wegen unserer RG -Verbindung anrief. »Nicht direkt. Hast du eine Minute Zeit für mich?«
    Erneut Stille. »Ich muss gerade noch was anderes erledigen. Ich rufe dich in fünf Minuten zurück.«
    Er legte auf. Ich kontrollierte kurz, dass der Klingelton eingeschaltet war, legte mein Handy auf den Getränkehalter und fuhr weiter in Richtung Interstate 90.
    Jonah war sehr pünktlich. Die Uhr am Armaturenbrett war ziemlich genau fünf Minuten weitergetickt, als er mich zurückrief.
    »Ich musste nach draußen gehen«, erklärte er mir. »Ich stehe jetzt auf der Straße. Ich hielt es für sinnvoller, möglichen Komplikationen aus dem Weg zu gehen.« Scott Greys Vampire lebten in einer umgebauten Lagerhalle in Andersonville, einem Viertel nicht weit von Wrigley Field. Die Glückspilze.
    »Was gibt’s?«, fragte er.
    Ich entschloss mich, ihm alles zu erzählen. »Bürgermeister Tate hat uns gestern in sein Büro bestellt. Er erzählte uns, ihm läge ein Augenzeugenbericht vor, nach dem eine Gruppe Vampire drei Menschen umgebracht hat.«
    »Verdammt!« Er fluchte leise und klang ein wenig müde. »Sonst noch was?«
    »Tate deutete an, dass diese Gewalt typisch für die Raves sein könnte. Aber was wir bisher von den Raves wussten, hört sich anders an. Das hier war größer, gewalttätiger. Wenn der Augenzeuge, ein Mr Jackson, die Wahrheit gesagt hat, dann klingt das Ganze nach einer Art Übergriff. Dass das bei einem Rave passiert sein soll, wäre dann noch das geringere Problem. Wie auch immer, es ist an der Zeit, dass wir was dagegen unternehmen, und um das tun zu können, brauche ich Informationen.«
    »Und da hast du mich angerufen?«
    Ich verdrehte die Augen. Seine Frage ließ durchblicken, dass er mir einen Gefallen erweisen würde – und dass ich ihm also einen Gefallen schuldig sein würde. Vampir bleibt eben immer Vampir.
    »Du bist meine letzte Hoffnung auf ein paar Antworten«, fasste ich sachlich zusammen.
    »Bedauerlicherweise kann ich dir nicht viel bieten. Ich weiß nur von dem letzten Rave – dem, den die RG in Ordnung gebracht hat – , aber auch nur, weil mich Noah darüber in Kenntnis gesetzt hat. Ich selbst war nicht dort.«
    »Glaubst du, Noah könnte mir mehr erzählen?«
    »Vielleicht. Aber warum hast du ihn nicht direkt angerufen?«
    »Weil du mir als möglicher Partner vorgestellt wurdest.«
    Jonah stutzte hörbar. »Möchtest du mit diesem Anruf dein Interesse an einer Mitwirkung bei der Roten Garde bekunden?«
    Nein, es ist bloß mein verzweifelter Versuch, irgendwie an Informationen zu kommen , dachte ich nervös, antwortete aber diplomatisch: »Ich glaube, das hier ist von größerer Bedeutung als die Mitgliedschaft in einem Haus oder bei der Roten Garde.«
    »Also gut. Ich werde mich umhören und melde mich, wenn ich was rausfinden sollte. Ich verlasse mich darauf, dass du niemandem etwas von unserem Gespräch erzählst.«
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Und danke

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