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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Arme um mich. »Oh Gott! Vielen Dank! Vielen Dank!«
    »Gern geschehen«, sagte ich und half ihr, sich hinzusetzen. Sie klammerte sich verzweifelt an mich und ließ ihren Tränen freien Lauf. Ich ließ sie weinen, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass ich mich aus ihrer Umarmung lösen konnte.
    »Das hast du gut gemacht«, sagte ich.
    »Ich muss noch nach unten kommen«, sagte sie schniefend. »Ich wollte doch bloß Milch holen. Aus dem Laden. Bloß Milch. Daran sind die Vampire schuld, oder? Ist das ihre Schuld?«
    Es durchzuckte mich, aber ich unterdrückte einen Wutanfall und das Verlangen, mich mit ihr zu streiten. Das war weder die Zeit noch der Ort dafür.
    Ich sah mich um. Feuerwehrleute fuhren an unserem Berg bereits Leitern aus. Sie stellten Augenkontakt mit mir her und gaben mir Zeichen, dass sie gleich bei uns sein würden.
    Ich sah mir den Rest Wrigleyvilles an, das wie ein Katastrophengebiet aussah – auf der Straße hatten sich Dünen aus Erde, Asphalt und Autowracks gebildet, Menschen bluteten, überall stiegen Staub und Rauch auf.
    Ich sah Missy wieder an. »Zwei Feuerwehrmänner sind auf dem Weg, um dich herunterzuholen«, sagte ich und deutete auf sie. »Kommst du hier zurecht, bis sie dich abholen? Ich muss mich wieder an die Arbeit machen. Es gibt bestimmt noch andere Leute, die meine Hilfe brauchen.«
    »Natürlich. Gott, ich danke dir, ich danke dir!«
    »Gern geschehen.« Ich stand vorsichtig auf und sah sie noch einmal an. »Ich bin eine Vampirin«, sagte ich zu ihr. »Wir sind hierfür nicht verantwortlich, aber wir versuchen, dieser Sache ein Ende zu setzen.« Ich lächelte sie freundlich an. »Okay?«
    Sie wurde noch ein wenig blasser, nickte aber. »Okay, okay. Klar. Danke dir.«
    »Gern geschehen.« Mit einem letzten Lächeln machte ich den ersten und wirklich, wirklich schlimmen Schritt, der sich in einen Oh-mein-Gott-ist-das-geil-Sprung verwandelte, mit dem ich in geduckter Haltung auf dem Boden landete.
    Ich hatte eine Hand noch auf dem Boden, als ich den Blick hob und in Morgans Augen starrte. Er stand am Rand der Menschenmenge, und seine Ausgehklamotten waren immer noch makellos. Offenbar hatte er sich nicht die geringste Mühe gemacht zu helfen.
    Ich schüttelte bedauernd den Kopf und konnte nur hoffen, dass ihm seine Tatenlosigkeit peinlich war. Wenn das nicht der Fall war und es einen anderen, bedeutenderen Grund als den gab, sich die teuren Klamotten nicht schmutzig zu machen, musste ich auch das beizeiten mal unter die Lupe nehmen. Ich musste herausfinden, was zur Hölle in Haus Navarre vorging. Aber das war, wie vieles andere auch, ein Problem, um das ich mich später würde kümmern müssen.
    Ich stand auf und sah mich um. Morgan mochte sich nicht die Hände schmutzig machen wollen, aber Ethan war ein anderer, ein besserer Lehrmeister gewesen. Selbst wenn ich damit allein war, so würde ich nicht einfach dastehen und jemand anders meinen Job machen lassen.
    Ich umrundete den Erdhügel und machte mich an die Arbeit.
    Die Erde hörte schließlich auf zu beben. Mitten in Wrigleyville waren unzählige Tonnen Erde bewegt worden, was auch dazu geführt hatte, dass Dutzende Autos umgestürzt oder verlassen zurückgeblieben waren. Die Gebäudeschäden hielten sich in Grenzen, aber die Straßen und Bürgersteige auf einer Fläche von vier Straßenblocks waren ein einziger Trümmerhaufen. In der gesamten Stadt hatte es an mehreren Stellen schwere Schäden durch diese Verwerfungen gegeben.
    Gott sei Dank schien es zu keinen Todesfällen gekommen zu sein, aber die hohe Anzahl der Verletzten und der Schaden an Autos, Straßen und Eigentum würden sich dennoch katastrophal auf uns auswirken. Ich war dreckig, mir war kalt, und als mir das Ausmaß der Zerstörungen langsam bewusst wurde – und damit auch die wahrscheinlich extrem negativen Auswirkungen auf uns Vampire –, wuchs meine Erschöpfung.
    Es war nicht unsere Schuld. Es gab nicht den geringsten Beweis dafür, dass wir in irgendeiner Weise dafür verantwortlich waren, was in Wrigleyville geschehen war. Aber ich hatte es nicht verhindern können, und diese Last lag schwer auf mir. Ich hatte Nachforschungen angestellt, Gespräche geführt, Hypothesen und Theorien aufgestellt … und stand mit leeren Händen da. Tate wusste für meinen Geschmack einfach zu viel, als dass ich seine Beteiligung ausschließen konnte, auch wenn ich mir immer noch nicht im Klaren war, wie das aussehen sollte. Und obwohl ich davon ausging, dass Simon

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