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Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Ein Biss zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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wenn ich davon überzeugt bin, dass wir die Sache im Griff haben.«
    Ich nickte, und er stürzte ins Benson’s, um sich Verstärkung zu holen. Ich ließ meinen Blick über die verwüstete Umgebung schweifen und wusste nicht, was ich tun sollte.
    »Oh mein Gott!«, schrie jemand. »Da oben ist eine Frau!«
    Ich sah in die Richtung der Schreie. Die dritte Eruption hatte direkt unter einem Auto stattgefunden und den Wagen nach oben gerissen. Der Insasse – eine Frau, die ich auf Ende zwanzig schätzte – war aus dem Wagen geklettert und saß nun auf einem Berg aus Asphalt und Erde fest. Mit seinen knapp zwölf Metern war er fast so groß wie ein vierstöckiges Gebäude.
    In diesem Moment rutschte sie weg, krallte sich verzweifelt an dem Asphalt fest und hing in der Luft, unter ihr nur Autos und die Straße.
    Ich lief los.
    »Ich komme!«, rief ich ihr zu, als sich Menschen unter ihr versammelten, die entweder die Hände entsetzt über ihre Münder geschlagen hatten oder auf den Himmel zeigten. »Halt dich fest!«
    Ich kletterte den Berg hinauf, während um mich herum Blitze zuckten und Donner grollte. Der Weg war nicht einfach, denn der Hügel war mit Asphaltbrocken bedeckt, unter denen sich lose Steine und Erde befanden, und meine Hände rutschten immer wieder ab. Mit jeder Bewegung nach oben glitt ich auch immer wieder etwas zurück, und alle paar Sekunden verlor ich kurz den Halt.
    Die Frau schrie erneut entsetzt auf, also kämpfte ich mich mit dreckigen Nägeln und rutschigen Stiefeln voran, indem ich die Augen auf die Erde vor mir gerichtet hielt. Obwohl es mir unendlich langsam vorkam, erreichte ich schließlich die Spitze.
    Ich schwang die Beine über die Seite, und als ich sicher war, dass der Boden stabil genug war, krabbelte ich auf allen vieren zu der Frau hinüber. Ich konnte ihre dreckigen und blutverschmierten Finger sehen, die sich am Rand in den Asphalt krallten.
    »Ich bin da«, sagte ich zu ihr, »ich bin da.« Ich kroch auf dem Bauch an den Rand heran und sah hinunter. Wir befanden uns zwölf Meter über dem Boden. Vorausgesetzt, ich erinnerte mich daran, wie man aus einer solchen Höhe sicher fiel, würde der Sprung für mich kein Problem darstellen, sie jedoch würde nicht so viel Glück haben.
    Ich packte ihr Handgelenk und hielt sie fest.
    Sie schluchzte und ließ den Asphalt mit der Hand los, an der ich sie festhielt. Das würde es mir einfacher machen, sie hochzuziehen, bedeutete aber, dass ich ihr gesamtes Gewicht zu tragen hatte. Sie war zum Glück nicht schwer – im Gegenteil, sie war geradezu zierlich –, aber wir schwebten beide über dem Abgrund, nur verbunden durch unsere dreckigen, schwitzigen, ineinander gekrallten Finger.
    »Lass nicht los!«, sagte ich zu ihr.
    Ihr Gesicht lief vor Anstrengung rot an, aber sie schaffte es zu nicken. Ich hatte zwar die Kraft, sie hochzuheben, aber ihre Haut war zu rutschig, und ich begann sie zu verlieren. So würde es nicht funktionieren.
    »Wie heißt du?«
    »Miss-Missy«, brachte sie stammelnd hervor. »Missy.«
    »Missy, du musst mir einen Gefallen tun, okay?« Ich packte ihr Handgelenk jetzt auch mit der anderen Hand. Trotzdem rutschte sie mir einen Zentimeter weg, und ein Blitz zuckte über den Himmel.
    Sie schrie, und ich konnte die Panik in ihren Augen sehen. »Oh Gott, oh Gott, oh Gott!«
    »Missy, hör mir zu. Missy. Missy!« Ich wiederholte ihren Namen, bis sie mich endlich wieder ansah. »Ich kann dir hier hochhelfen, aber du musst mich dabei unterstützen, okay? Du musst mir deine andere Hand geben.«
    Ihr Blick ging kurz auf ihre rissigen Fingernägel. Sie konnte sich nur noch mit Mühe am Asphalt festhalten. »Das kann ich nicht.«
    »Das kannst du«, versicherte ich ihr. »Du kannst das auf jeden Fall. Und ich bin stark genug, um dich zu packen und hochzuziehen, aber ich brauche deine Hilfe, okay?«
    Die Menge unter uns schrie auf, als sie einen weiteren Zentimeter abrutschte. Verzweifelt versuchte ich meiner eigenen aufkommenden Panik Herr zu werden.
    »Auf drei«, sagte ich zu ihr. »Dann gibst du mir deine linke Hand. Du kannst das. Ich weiß, dass du das kannst. Okay?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht stark genug. Ich bin nicht stark genug.«
    Ich bin mir nicht sicher, ob sie wegrutschte oder losließ, aber ich griff in dem Moment nach ihrer Hand, als ihre Fingerspitzen vom Straßenbelag abglitten. Ich stützte mich ab, ihre Handgelenke in meinen Händen, und zog sie über den Rand nach oben.
    Sie schlang sofort die

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