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Chili Con Knarre

Titel: Chili Con Knarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. B. Stanley
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mal. Dwight könnte sich leicht aus der Praxis davongestohlen haben, um sich in Mr. Sneed zu verwandeln.« Lucy war James’ Fragen leid und wollte offenbar
ihre Erzählung beschleunigen. »Die Bundespolizei wird in seinem Haus nach Beweisen suchen müssen, um ihn mit diesem Verbrechen in Verbindung bringen zu können. Im Moment wird er nur wegen versuchten Mordes festgehalten.«
    »Nur?«, platzte es aus James heraus. »Das verstehe ich nicht. Hutchins machte auf mich immer einen ganz vernünftigen Eindruck. Wie konnte Dwight bloß so dumm sein, seine Stiefel im Wagen zu lassen?«
    »Wenn es um Mord geht, reagieren die Leute nicht immer rational, James«, erwiderte Lucy ein wenig herablassend. »Ich rufe dich später wieder an, wenn ich was Neues weiß. Setz die Telefonkette in Gang, hörst du?«
    Ohne besondere Eile, den Rest der Supper-Club- Mitglieder über Dwights Verhaftung in Kenntnis zu setzen, aß James etwas fettarmes Hafermehlbrot mit einem salzarmen Butterersatz. Er trank eine zweite Tasse Kaffee und rief dann Lindy an.
    »Ich versuche immer noch, mein armes Haus wieder in Ordnung zu bringen!«, grollte Lindy. »Lehrer sind die schlimmsten Partygäste. Ich habe erlebt, wie sie die Häuser anderer Leute verwüstet haben, und weiß nicht, wieso ich mir habe einbilden können, sie würden sich bei mir besser benehmen!«
    James unterbrach die Litanei ihrer Klagen, die vom vielen Punsch, der auf den verschiedensten Einrichtungsgegenständen gelandet war, bis zum Abfall reichten, den man sowohl in ihren Zimmerpflanzen als auch im Schirmständer deponiert hätte, und erzählte ihr, dass Kinsley im Krankenhaus behandelt worden war, aber jetzt körperlich in Ordnung sei.

    »Ich weiß das alles schon, James! Sie ist vergiftet worden!«, kreischte sie. »Und das auf meiner Party! Wenn die Eltern der Blue Ridge High davon Wind bekommen, dann flieg ich raus. Erst wird Parker auf meinem Schulausflug umgebracht, dann ihre Schwester in meinem Haus vergiftet. Man wird mich verfluchen!«
    »Keiner wird dich dafür verantwortlich machen«, beruhigte James seine Freundin. »Wie es aussieht, ist Dwight unser böser Bube. Woher wusstest du das mit dem Gift?«
    »Sobald der Arzt der Notaufnahme die Polizei davon in Kenntnis setzte, dass Kinsley seiner Vermutung nach etwas Toxisches zu sich genommen hätte, nahmen die Polizisten Proben von allen Resten mit. Ich durfte bis heute Morgen nichts saubermachen. Und man teilte mir mit, dass jemand das Chili-con-Queso vergiftet hatte. Mit seinem salzigen Geschmack hat es den vom Medikament Wildnil völlig überdeckt.«
    »Und ein Tierarzt dürfte alles über Wildnil wissen. Wie es aussieht, wird Dwight wohl auf lange Zeit ins Gefängnis müssen.« James leerte seinen Kaffeebecher und fühlte sich langsam wieder wie ein Mensch. »Ich weiß, dass das nicht zum Thema gehört, aber hattest du vergangene Nacht denn etwas Glück bei Chavez?«
    »Nun ja, ich hoffte auf einen Neujahrskuss, aber ich weiß jetzt, dass er vor den anderen Lehrern niemals einen Schritt auf mich zu machen wird. Aber er blieb bei mir bis zum bitteren Ende.« Sie seufzte frustriert. »Ich könnte schwören, dass er mir irgendwas Wichtiges sagen wollte. Er nahm meine Hand und schaute mich mit diesen wunderschönen kaffeebraunen Augen an,
und dann hat dieser Idiot Donovan uns gestört. Chavez ging nach Hause, und jetzt werde ich nie erfahren, was er mir sagen wollte!«
    »Hmm«, murmelte James mitfühlend. »Dann werden wir einen anderen Weg finden müssen, wie ihr beide mal allein zusammenkommt. Und das bald.«
    »Und was ist mit dir, James?«, bohrte Lindy nach. »Aus meinem Blickwinkel sah es so aus, als hätte mehr als eine Frau gestern Abend versucht, ein wenig Zuneigung von dir zu bekommen. Hast du das schon mal erlebt, dass zwei Frauen gleichzeitig hinter dir her sind?«
    »Nein.« James schluckte. »Und damit du’s weißt, es gefällt mir auch nicht. Ich habe schon Probleme genug, mit einer Frau klarzukommen.«
    Lindy lachte daraufhin fröhlich, und versprach Bennett anzurufen, ehe sie sich wieder ihrer Putzarbeit widmete.
    Nachdem er lange und ausgiebig geduscht hatte, zog James sich einen dicken Wollpullover, Jeans und gefütterte Stiefel an. Anschließend goss er schwarzen Kaffee für seinen Vater in einen Becher und machte sich auf den Weg zum Schuppen. Er musste zwei Mal hinschauen, um zu begreifen, dass Millas Minivan tatsächlich in der Einfahrt stand. Gleichzeitig drangen die Geräusche einer

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