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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Türen des Palastes wurden aufgerissen, und Wüstensand durchsetzte die Luft.
    Von den panisch erschreckten Höflingen erklangen Schreie. Aber die Königin rief den Soldaten zu: »Schneidet ihr die Zunge heraus, wie ich es euch befohlen habe!< Und obwohl die Höflinge sich entsetzt an die Wände drängten, kamen die Soldaten und ergriffen Mekare und schnitten ihr die Zunge heraus.
    Mit eisigem Entsetzen sah ich es geschehen; ich hörte ihr Keuchen, als es geschah. Und dann stieß sie sie mit ihren gefesselten Händen erstaunlich ungestüm beiseite und kniete nieder und riß die blutige Zunge an sich und verschluckte sie, bevor jemand darauf herumtrampeln oder sie wegwerfen konnte.
    Darauf ergriffen die Soldaten mich.
    Das letzte, was ich sah, war Akascha, die leuchtenden Auges mit dem Finger auf mich wies. Und dann Khaymans entsetztes Gesicht, Khayman, dem die Tränen über die Wangen strömten. Die Soldaten umklammerten meinen Kopf und stießen meine Augenlider zurück und rissen alle Sehkraft aus mir, und ich weinte lautlos. Dann spürte ich plötzlich, wie mich eine warme Hand ergriff, und ich fühlte etwas an meinen Lippen. Khayman hatte meine Augen, Khayman drückte sie mir an die Lippen. Und ich verschluckte sie sogleich, damit sie nicht geschändet würden oder verlorengingen.
    Der Sturm wurde heftiger, Sand umwirbelte uns, und ich hörte die Höflinge in alle Richtungen davonlaufen; einige husteten, andere keuchten, und viele weinten, als sie flohen, während die Königin ihre Untertanen beschwor, Ruhe zu bewahren. Ich drehte mich um und tastete nach Mekare, und ich spürte, wie sie ihren Kopf an meine Schulter legte, ihr Haar an meiner Wange.
    > Verbrennt sie jetzt! < befahl der König.
    >Nein, es ist zu früh<, sagte die Königin, >laßt sie leiden.<
    Und wir wurden fortgebracht und aneinandergefesselt und schließlich auf dem Boden der engen Zelle allein gelassen.
    Die Geister tobten stundenlang um den Palast, doch der König und die Königin trösteten ihr Volk und sagten, niemand müsse sich fürchten. Am Mittag des nächsten Tages würde das Königreich von allem Bösen befreit sein, und bis dahin sollten die Geister nur tun, was sie wollten.
    Endlich war es ruhig und still, während wir beieinanderlagen. Außer dem König und der Königin schien sich niemand mehr im Palast zu bewegen. Selbst unsere Wachen schliefen.
    Und das sind die letzten Stunden meines Lebens, dachte ich. Mekare wird morgen mehr leiden als ich, denn sie wird mich brennen sehen, während ich sie nicht sehen kann, und sie kann noch nicht einmal aufschreien. Ich hielt Mekare fest. Sie legte ihren Kopf an meine Brust. So vergingen die Minuten.
    Schließlich, es muß etwa drei Stunden vor dem Morgen gewesen sein,
    hörte ich Geräusche vor der Zelle. Etwas Gewaltsames geschah; der Wachposten gab einen kurzen Schrei von sich und fiel dann zu Boden; der Mann war erschlagen worden. Mekare rührte sich neben mir. Ich hörte, wie der Riegel zurückgeschoben wurde und die Türangeln knarrten. Dann schien es mir, als hörte ich ein Geräusch von Mekare, etwas wie ein Stöhnen.
    Jemand war in die Zelle gekommen, und meine Intuition sagte mir, daß es Khayman war. Als er unsere Fesseln durchschnitt, ergriff ich seine Hand. Aber im gleichen Moment dachte ich, das ist nicht Khayman! Und dann begriff ich. >Sie haben es mit dir getan! Sie haben es auf dich übertragen!<
    >Ja<, flüsterte er, und seine Stimme war voller Zorn und Bitterkeit und hatte einen neuen Klang angenommen, einen unmenschlichen Klang. >Sie haben es getan. Um es auszuprobieren, haben sie es getan. Um zu sehen, ob ihr die Wahrheit gesprochen habt. Sie haben dieses Böse auf mich übertragen.< Er schien zu schluchzen; ein rauhes, trockenes Geräusch kam aus seiner Brust. Und ich konnte die ungeheure Kraft seiner Finger spüren, denn obwohl er mir nicht weh tun wollte, schmerzte sein Händedruck.
    >O Khayman<, sagte ich weinend. >Welch ein Verrat von denen, denen du so treu gedient hast!<
    >Hört mir zu, Hexen<, sagte er mit zorniger Stimme. > Wollt ihr morgen vor dummem Pöbel in Feuer und Rauch sterben, oder wollt ihr dieses Böse bekämpfen? Wollt ihr ihm ebenbürtig und sein Feind in dieser Welt sein? Denn was widersteht der Gewalt mächtiger Menschen, wenn nicht die anderen von gleicher Stärke? Was bremst den Krieger, wenn nicht ein ebenso mutiger Kämpfer? Hexen, wenn sie das an mir ausführen konnten, kann ich es dann nicht an euch tun?<
    Ich wich vor ihm zurück, doch er

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