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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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jedenfalls.«
    Luke gab ein Geräusch von sich, das ein Knurren oder ein Lachen sein konnte, vielleicht auch eine Mischung aus beidem. Doch im nächsten Moment stürzte etwas Riesiges, Unförmiges vom Himmel herab und warf sie beide zu Boden.
    Jace schlug hart auf dem Boden auf und seine Seraphklinge glitt ihm aus der Hand. Sie fiel auf das Deck, schlitterte über die metallene Oberfläche, rutschte über den Rand des Schiffs und war verschwunden. Fluchend rappelte Jace sich wieder auf.
    Bei dem Wesen, das sie von oben angesprungen hatte, handelte es sich um einen Oni-Dämon. Er war ungewöhnlich groß für seine Art und erst recht ungewöhnlich gerissen – mit seiner Idee, auf die Aufbauten zu klettern und sich von oben auf sie beide herabfallen zu lassen. Er hockte nun auf Luke und stach mit den scharfen Hörnern, die ihm aus der Stirn wuchsen, auf ihn ein. Luke verteidigte sich mit seinen Klauen, so gut er konnte, blutete aber bereits aus mehreren Wunden. Sein Kindjal lag einen Fußbreit von ihm entfernt auf dem Deck. Luke griff danach, woraufhin der Oni mit seiner spatenförmigen Hand ein Bein von Luke ergriff und es wie einen Ast über sein Knie zog. Luke schrie auf und Jace hörte den Knochen brechen.
    Sofort hechtete er nach dem Kindjal, bekam ihn zu fassen, sprang auf die Beine und schleuderte dem Oni-Dämon den Dolch entgegen. Die Waffe drang mit solcher Wucht durch dessen Nacken, dass sie ihn enthauptete; er sackte nach vorn und schwarzes Blut strömte aus seinem Halsstumpf. Einen Augenblick später war er verschwunden. Der Kindjal fiel mit einem dumpfen Geräusch neben Luke auf das Deck.
    Jace rannte zu ihm und kniete sich hin. »Dein Bein …«
    »Ist gebrochen.« Mühsam setzte Luke sich auf. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
    »Aber du heilst doch schnell.«
    Mit grimmigem Gesicht schaute Luke sich um. Der Oni mochte zwar tot sein, aber die anderen Dämonen hatten aus seinem Beispiel gelernt. Sie kletterten nun in Massen auf die Aufbauten. Wie viele es waren, konnte Jace in dem schummrigen Mondlicht nicht erkennen. Dutzende? Hunderte? Ab einer gewissen Zahl spielte das keine Rolle mehr.
    Luke schloss die Hand um den Griff des Kindjal. »Leider nicht schnell genug.«
    Jace zog Isabelles Dolch aus dem Gürtel – seine letzte Waffe, die ihm nun erbärmlich klein erschien. Plötzlich überkam ihn ein markdurchdringendes Gefühl, allerdings keine Angst, da die Rune noch wirkte, sondern Kummer. Er sah Alec und Isabelle, als stünden sie vor ihm und lächelten ihn an, und dann sah er Clary mit ausgestreckten Armen, als würde sie ihn einladen, nach Hause zu kommen.
    Er erhob sich genau in dem Augenblick, als die Dämonen in Wogen vom Dach fielen, eine den Mond verdunkelnde Schattenflut. Jace versuchte Luke abzuschirmen, doch vergeblich: Die Kreaturen waren überall. Ein Dämon bäumte sich vor ihm auf – ein fast zwei Meter großes Skelett, das mit abgebrochenen Zähnen grinste. An seinen morschen Knochen hingen Fetzen leuchtend bunter tibetanischer Gebetsfahnen. Und in seiner knochigen Hand hielt er ein Katana , was ungewöhnlich war, da die meisten Dämonen unbewaffnet attackierten. Die mit dämonischen Runen beschriftete Klinge des Langschwerts war länger als Jace’ Arm, gewellt und tödlich scharf.
    Jace schleuderte den Dolch. Die Waffe traf den Dämon am Brustkorb und blieb dort stecken, was der Dämon jedoch kaum zu bemerken schien. Er marschierte einfach weiter, unerbittlich wie der Tod. Die Luft um ihn herum war erfüllt vom Gestank der Verwesung und des Verderbens. Mit dem Katana in seiner Klauenhand holte er aus …
    Ein grauer Schatten durchschnitt die Dunkelheit vor Jace, ein Schatten, der eine wirbelnde, präzise und todbringende Bewegung ausführte. Der nach unten gerichtete Hieb des Katana verursachte ein knirschendes Kreischen von Metall auf Metall. Doch die schattenhafte Gestalt stieß den Katana auf den Dämon zurück, während sie mit der anderen Hand blitzartig nach oben stach – so schnell, dass Jace’ Augen kaum folgen konnten. Mit zerschmettertem Schädel fiel der Dämon nach hinten, schrumpfte und verschwand schließlich. Überall um ihn herum hörte Jace Dämonen vor Schmerz und Überraschung gellend aufheulen. Er wirbelte herum und sah, dass Dutzende von Schatten – menschliche Schatten – über die Reling kletterten, auf das Deck sprangen und im Laufschritt auf die Vielzahl der Dämonen zuhielten, die zischend über das Deck krochen, rutschten und zu fliehen versuchten. Die

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