Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Rache geschworen, Rache gegen Gott, indem sie menschliche Säuglinge schwächen und umbringen würde. Man könnte auch sagen, sie ist die Dämonengöttin aller toten Kinder.«
    »Aber du hast eben gesagt, sie wäre die Mutter aller Dämonen«, warf Maia ein.
    »Es ist ihr gelungen, Dämonen zu erschaffen, indem sie ein paar Tropfen ihres Bluts an einem Ort namens Edom auf die Erde fallen ließ«, erläuterte Alec. »Und weil diese Geschöpfe aus Liliths Hass gegenüber Gott und der Menschheit entstanden sind, wurden sie zu Dämonen.« Als er sich bewusst wurde, dass die anderen ihn anstarrten, fügte er achselzuckend hinzu: »Ist nur eine Geschichte.«
    »Alle Geschichten sind wahr«, erwiderte Isabelle. Das war schon seit ihrer Kindheit ihr wichtigster Glaubenssatz. Alle Schattenjäger waren davon überzeugt: Es gab nicht nur eine wahre Religion, nicht nur eine einzige Wahrheit und in jedem Mythos steckte nicht nur ein Körnchen Wahrheit. »Das weißt du doch, Alec.«
    »Und ich weiß auch noch etwas anderes«, sagte Alec und gab ihr die Visitenkarte zurück. »Diese Telefonnummer und Adresse sind der reinste Blödsinn. Sie existieren garantiert nicht.«
    »Möglicherweise«, räumte Isabelle ein, während sie die Karte in ihre Tasche steckte. »Aber wir haben sonst keine Anhaltspunkte, wo wir mit der Suche anfangen sollen. Also können wir es genauso gut auch erst mal dort versuchen.«
    Simon konnte nur fassungslos auf den Glaskasten starren. Der darin treibende Körper — Sebastians leibliche Überreste — schien nicht mehr zu leben, zumindest atmete er nicht. Aber richtig tot war er auch nicht. Der Kampf in Idris lag nun zwei Monate zurück, und wenn Sebastian wirklich tot war, musste sich sein Körper in einem deutlich schlechteren Zustand befinden, da war Simon sich ziemlich sicher. Doch sein Rumpf wirkte weiß wie Marmor. Von seiner rechten Hand war zwar nur noch ein bandagierter Stumpf zu erkennen, aber ansonsten schien er unversehrt. Er sah aus, als würde er schlafen, die Augen geschlossen und die Arme locker neben den Hüften. Lediglich die Tatsache, dass seine Brust sich nicht hob und senkte, deutete darauf hin, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    »Aber …«, setzte Simon an, im vollen Bewusstsein, dass er lächerlich klingen musste, »er ist doch tot. Jace hat ihn getötet.«
    Lilith legte ihre bleiche Hand auf den Glasdeckel des Sargs. »Jonathan«, sagte sie und Simon erinnerte sich wieder daran, dass dies Sebastians richtiger Name war. ihre Stimme hatte einen weichen Klang angenommen, so als würde sie zärtlich mit einem kleinen Kind reden. »Er ist wunderschön, nicht wahr?«
    »Äh«, murmelte Simon und warf einen angeekelten Blick auf die Gestalt im Sarg — der Widerling, der den neunjährigen Max Lightwood ermordet hatte. Der Hodge umgebracht hatte. Der sie alle zu töten versucht hatte. »Nicht ganz mein Typ.«
    »Jonathan ist einzigartig«, erklärte Lilith. »Er ist der einzige Schattenjäger seit Menschengedenken, der ein Halbdämonenfürst ist. Das macht ihn zu einem mächtigen Krieger.«
    »Er ist tot«, wandte Simon wieder ein. irgendwie hatte er den Eindruck, auf diese Tatsache weiterhin hinweisen zu müssen, obwohl Lilith es anscheinend nicht ganz kapierte.
    Stirnrunzelnd warf Lilith einen Blick auf Sebastian. »Das ist wahr. Jace Lightwood hat sich von hinten an ihn herangeschlichen und ihm den Dolch tief ins Herz gebohrt.«
    »Woher …?«
    »Ich war in Idris«, sagte Lilith. »Als Valentin das Tor zur Hölle öffnen ließ, bin auch ich hindurchgeschlüpft. Nicht, um in seiner lächerlichen Schlacht zu kämpfen. Eher aus Neugierde. Dass Valentin derart anmaßend sein würde …« Achselzuckend brach sie ab und fuhr erst nach einem Moment fort: »Natürlich hat der Himmel ihn dafür zerschmettert. Ich habe gesehen, wie Valentin sein Opfer darbrachte. Ich habe gesehen, wie der Engel aus dem See emporstieg und sich gegen ihn wandte. Und ich habe gesehen, was wiedererweckt wurde. Ich bin die Älteste aller Dämonen; ich kenne die Alten Gesetze. Ein Leben für ein Leben. Also bin ich zu Jonathan geeilt. Es war fast schon zu spät. Der menschliche Teil seines Körpers war bereits gestorben — sein Herz hatte aufgehört zu schlagen, seine Lunge konnte sich nicht mehr mit Luft füllen. Die Alten Gesetze reichten nicht aus. Ich habe noch versucht, ihn ins Leben zurückzuholen, doch er war schon zu weit entfernt. Also konnte ich nur noch eines für ihn tun: ihn für diesen Moment

Weitere Kostenlose Bücher