Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claudius Bombarnac

Claudius Bombarnac

Titel: Claudius Bombarnac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
Vom Netzwerk:
weit mit seiner mächtigen Gestalt ….
    Plötzlich rafft sich der Verwundete zu einer letzten Anstrengung auf … sein Arm bedroht den Gegner … er starrt ihn an …
    Da zerfleischt ihm ein letzter Stoß des Kandjar das Herz.
    Jetzt wendet sich der Seigneur Faruskiar zurück und sagt in russischer Sprache mit ganz ruhiger Stimme:
    »Ki-Tsang ist todt, und mögen wie er alle die umkommen, die die Waffen gegen den Sohn des Himmels erheben!«
Einundzwanzigstes Capitel.
    Ki-Tsang ist es also gewesen, der diesen Ueberfall des Zuges der Groß-Transasiatischen Bahn in der Gobi-Wüste versucht hatte.
     

    Plötzlich ertönt ein lautes Geschrei. (S. 204.)
     
    Der Pirat von Yunnan hatte erfahren, daß sich in dem Zuge ein mit Gold und Edelsteinen beladner Wagen befinde ….
     

    Faruskiar stößt ihm den Kandjar mitten in die Brust. (S. 207.)
     
    Doch ist das so wunderbar, da die Journale, sogar die von Paris, die Neuigkeit unter ihrem »Vermischten« schon seit mehreren Tagen ausposaunt hatten? Ki-Tsang hatte demnach Zeit, seinen Streich vorzubereiten, eine Strecke Schienen auszuheben, um jedes Entkommen zu verhindern, und es würde ihm unzweifelhaft gelungen sein, sich nach Niedermetzlung der Passagiere des kaiserlichen Schatzes zu bemächtigen, wenn ihn der Seigneur Farusklar nicht zu seinen Füßen niedergestreckt hätte. Nun wußt’ ich ja, warum unser Held schon seit dem Morgen so unruhig gewesen war. Wenn er die Wüste fortwährend aufmerksam überblickte, so geschah das, weil er über das Vorhaben Ki-Tsang’s durch den in Tcherichen hinzugekommenen letzten Mongolen unterrichtet worden war! … Jedenfalls hatten wir für später nichts mehr zu fürchten. Der Verwaltungsrath der Gesellschaft hat gegen ihn Gerechtigkeit geübt, freilich in etwas summarischer Weise. Wir befinden uns jedoch mitten in der Wüste von Gobi, wo noch kein Schwurgericht in Thätigkeit ist … zum Glück für die Mongolen.
    »Nun, wende ich mich an den Major, ich hoffe, jetzt sind Sie von Ihrem Verdachte gegen den Seigneur Farusklar zurückgekommen?
    – In gewissem Maße, Herr Bombarnae! …«
    In gewissem Maße? … Zum Teufel, ist aber der Major Noltitz schwer zu befriedigen!
    Doch beschäftigen wir uns mit dem Zunächstliegenden und zählen unsre Opfer.
    Auf unsrer Seite haben wir, den chinesischen Officier eingerechnet, drei Todte, ferner ein Dutzend Verwundete, davon vier schwer, die andern so leicht verletzt, daß sie die Fahrt bis Peking ruhig fortsetzen können. Popof ist auch mit einem Hautritz weggekommen, Herr Caterna mit einer Beule, die Frau Caterna eigenhändig pflegen und beseitigen zu können hofft. Der Major hat die Verwundeten in die Wagen schaffen lassen und widmet ihnen jede unter den gegebenen Umständen mögliche Sorgfalt. Der Doctor Tio-King bietet auch seine Dienste an, man scheint ihm jedoch einen russischen Militärarzt vorzuziehen, und das begreif’ ich schon. Unsre Gefährten, die heute ums Leben gekommen sind, werden wir bis zur nächsten Station mitnehmen, um ihnen da die letzte Ehre zu erweisen.
    Die Räuber haben ihre Todten einfach liegen lassen. Wir werden sie mit ein wenig Sand bedecken, damit ist Alles abgemacht!
    An dem Punkte der Linie, wo der Zug zum Stehen gebracht wurde, befindet er sich etwa gleich weit von Tcharkalyk wie von Tcherichen, den beiden einzigen Stationen, von wo Hilfe zu holen ist. Unglücklicherweise sind sie jetzt außer telegraphischer Verbindung, denn Ki-Tsang hatte beim Aufreißen der Schienen auch die Telegraphenstangen mit umschlagen lassen.
    Was nun am besten zu thun schien, veranlaßte keine lange Verhandlung.
    Da die Maschine bis über die letzte Schiene hinausgelaufen war, mußte diese zuerst wieder ins Gleis gebracht werden. Bei der Unterbrechung der Linie würde es dann am einfachsten sein, den Zug nach Tchertchen zurückzuschieben, wo er dann verweilen mußte, bis Arbeiter von der Bahngesellschaft den Schaden wieder ausgebessert hatten, was unter normalen Verhältnissen in achtundvierzig Stunden wohl auszuführen war.
    Nun ging’s im Augenblick an’s Werk. Die Passagiere drängen sich, Popof und den andern Zugbediensteten zu helfen. Einige Hilfsmittel haben sie bei der Hand, darunter Brechstangen. Hebel. Meißel und verstellbare Schraubenschlüssel. Nach dreistündiger Arbeit gelingt es wirklich. Maschine und Tender wieder auf’s Gleis zu bringen.
    Das Schlimmste ist hiermit gethan. Jetzt, mit der Maschine am Ende und bei mäßiger Geschwindigkeit, kann der Zug wohl

Weitere Kostenlose Bücher