Clean Team
wurde reicher, als er es sich je erträumt hatte.
Doch seine eigene Geschichte, sein bewundertes und bejubeltes Drehbuch auf Basis seines einzigen Romans, marschierte den Laufsteg rauf und runter, viele der besten Regisseure hoben sein Röckchen, um den brillantesten Film, der nie gedreht wurde zu beschnuppern, aber obwohl man ihm mehr als nur ein paar Dollar in den Schlüpfer steckte, kam nie der Big Spender, der den vollen Preis für den Trip in die Champagnerlounge hinblättern wollte.
Was in den folgenden Jahren Ursache für eine gewisse Verbitterung wurde.
- Und was liest du so zurzeit?
Ich blickte von einer Ausgabe von Erledigt in Paris und London auf, die ich aus seinem Stapel gezogen hatte. Ich
rutschte auf den Hocker neben L.L., um einem Pärchen Platz zu machen, das auf einen Tisch wartete. Zur Dinnerzeit verwandelte sich das Chez Jay innerhalb einer Stunde von einem gemütlichen Lokal mit Ellbogenfreiheit in eine Sardinenbüchse. Hatte ich vergessen.
Jetzt, wo ich neben ihm saß und mein Bier schlürfte, erinnerte ich mich wieder daran.
Kindheitserinnerungen.
- Hauptsächlich Horror.
Er rieb sich die Stirn, den Blick unverwandt auf sein Buch gerichtet.
- Darf ich fragen, von welchen Autoren?
- Egal. Stephen King, Joe Lansdale, Clive Barker.
Er wand sich.
- Web. Es gibt doch Ambrose Bierce, Lovecraft, Stoker, um Himmels willen.
Ich fuhr fort.
- Dean Koontz, Kellerman.
- Edgar Allan Poe, je von ihm gehört? J. S. LeFanu? Algernon Blackwood?
- James Herbert. Straub.
Er schlug knallend sein Buch zu.
- Willst du mich umbringen? Bist du nur hergekommen, um mich mit deiner Ignoranz zur Verzweiflung zu treiben? Einige Erzählungen von Mark Twain, Charles
Dickens, Edith Wharton, verdammte Scheiße, alles Horror erster Güte. Um Himmels Willen, Webster, Henry James! Shirley Jackson! Oder in den späteren Jahren Harlan Ellison, Bradbury, Matheson!
Ich schlug ebenso lautstark mein eigenes Buch zu.
- Ich bin nicht auf der Suche nach Erleuchtung. Ich will einfach nur für ein paar Stunden mein verdammtes Hirn abschalten!
Er erhob sich von seinem Hocker.
- Dein Hirn abschalten . Dein Hirn …
Er begann, seine Bücher einzusammeln.
- Dann hab ich jetzt eine gute Nachricht für dich, Web.
Er raffte den Stapel mit beiden Armen an sich und beugte sich dann dicht zu mir.
- Du warst damit bereits verdammt erfolgreich!
Köpfe drehten sich nach uns um, der Manager eilte in unsere Richtung.
L.L. zog eine fette Rolle Geldscheine aus seiner verblichenen, ausgebeulten Shorts und warf ein paar Hunderter auf den Tresen.
- Tut mir leid wegen der kleinen Störung, Ernesto. Aber mein Sohn ist ein Mongoloider, und wenn ich nicht in einer bestimmten Lautstärke und Deutlichkeit mit ihm rede, versteht er die menschliche Sprache nicht.
Abgang L.L. Crows. Wieder einmal hatte er seiner Sammlung legendärer letzter Sätze ein Juwel hinzugefügt.
Als Kind wurden mir nie die Vorzüge des Unterrichtens angepriesen. Damals, Mitte der Achtziger, war er einer der renommiertesten und begehrtesten Skriptdoktoren der Industrie. Man suchte ihn auf, wenn es einem Projekt an Klasse fehlte, und er verdiente einen obszönen Haufen Geld an den Unzulänglichkeiten seiner Autorenkollegen. Zu der Zeit bekam ich immer nur zu hören, wie bedeutend das Medium Film war.
Kritiker reden oft von Eskapismus, als wäre das eine Todsünde. Haben die vom harten Alltag niedergedrückten Menschen nicht etwas Entspannung und Entlastung verdient? Sie tun gerade so, als wäre das die einzige Qualität des Kinos. Als wäre es nicht die große Kunstform des 20. Jahrhunderts. Als hätten Godard und Fellini, Hitchcock und Cassavetes, Bergmann, Altman und Wilder nie unter uns geweilt. Ein einziger Film erreicht selbst bei mäßigem Erfolg mehr Menschen als ich in fünfzehn Jahren Lehrtätigkeit. All die Jahre, die ich in diesem Schule genannten Sumpf aus Inkompetenz und Mittelmäßigkeit malocht habe. Ich könnte heulen, wenn ich daran denke, was ich in dieser Zeit alles hätte erreichen können. Aber nein, keine Reue. Reue ist etwas für Kleingeister. Wir beide, mein Junge, sind dafür geschaffen, Berge zu versetzen. Monumente zu hinterlassen. Ein Film ist ein Testament aus Licht, Farbe und Ton, das Zeugnis einer unerhörten Leistung. Er ist die direkte Projektion einer künstlerischen Vision in das Hirn der Zuschauer. Ob sie wollen oder nicht, sie werden
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