Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clemens Gleich

Clemens Gleich

Titel: Clemens Gleich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pikmo und Jianna (German Edition)
Vom Netzwerk:
bekommen!", rief Mragg aus. "Eure Schreibhaftigkeit wissen doch, wie Besucher so sind."
    "Was?", empörte sich Fidi. "Wir wollten schnellstmöglich hierher, und dieser Waldschrat hat uns mit seinen Umwegen über langweilige Baumpflanzungen genervt."
    "Ein simples Missverständnis, da bin ich sicher", sagte der Bürozwerg gönnerhaft. "Niemand trägt allein die Schuld, daher werde ich alle ein bisschen bestrafen."
    "Was?!" Fidi begann gerade, sich richtig aufzuregen, doch Telemann beschwichtigte sie:
    "Lass es gut sein. Ich sagte doch, dass man hier nichts versteht. Lasst mich mit ihm reden." Pi nickte kaum sichtbar. In einem unbeobachteten Moment streckte Fidi Mragg trotzdem die Zunge heraus.
    "Aber bestrafen kann ich auch später noch", fiel es da unter dem Silberschnautzer aus dem Mund. "Was führt den Helden der Stammesallianz in neutrales Gebiet, in unsere schönen Wälder?"
    "Flüchtige Feinde, mein Herr, flüchtige Feinde", sagte Pi in einer Imitation der aufgeregten lokalen Tonart.
    "Feinde? Wir sind neutral, es sind nicht unsere Feinde."
    "Sie kommen von der anderen Seite", sagte Pi. "Ohne Belang für eure Friedensversprechen. Ich habe hier einen Experten für die andere Welt, er hat, denke ich, ein paar gute Vorschläge." Dabei schubste er mit dem Fuß seinen Navigator nach vorne, der sagte:
    "Mein Herr, um diese Feinde niederzustrecken benötigen wir keine direkte Hilfe, sondern lediglich Informationen von euch. Wir würden gern mit euren Fühlern reden, den Agenten, die Rückmeldung über die Stimmung im Volk geben."
    "Unmöglich!", rief Silberbart entrüstet, als ginge es um seinen erstgeborenen Sohn. "Es stellt unsere gesamte Herrschersicherheit in Frage, Fremde mithören zu lassen."
    "Wir benötigen nur die banalsten Kanäle", beschwichtigte Telemann. "Und die Agenten müssen sich ja nicht zeigen, um mit uns zu sprechen."
    "Trotzdem", beharrte der Kannerdier. "Wie stellt ihr euch das vor?"
    "Ich stelle mir vor, eine Menge Gold für diese banalsten Kanäle zu bezahlen." Das Männchen klatschte laut.
    "Lasst uns etwas essen!"
    Etwas später führte Pi Pako in die Ecke eines angenehm warm holzverkleideten Gästeraum, wo dieser sich hinflezte. Es war, wie es wirkte: als würde man ein Pferd in eine gute Teestube führen. Nachdem er den Drachen in Ruhe abgesattelt hatte, fragte er Telemann:
    "Warum hast du ihn nicht auf die Dunklen angesprochen?"
    "Weil die Pilzleute hier ein schlimmes Tabu sind", sagte Telemann. "Es hätte uns nicht geholfen, wenn wir da drüber geredet hätten."
    "Ah. Gut. Sonst noch was, das ich wissen sollte?"
    "Nichts, was du nicht schon gesehen hast. Die Leute sind übereifrig darin, einen freundlich zu Tode zu nerven."
    "Das ist mir tatsächlich nicht entgangen."
    "Was machen wir jetzt?", fragte Fidi.
    "Jetzt gehen wir einen trinken", grinste Pi. Telemann erhob sich flatternd in die Luft:
    "Tun wir das. Wahrscheinlich finden wir dabei ohnehin mehr heraus als bei den Agenteninterviews von diesem Kasper."
    "Das war auch mein Gedanke", sagte Pi. Als sie wieder auf den Platz aus Holz traten, sprang sofort ein Gartenzwerg auf sie zu, sie freundlich ankreischend:
    "Lo! Folgt mir! Ich weiß, was ihr braucht. Folgt mir, folgt mir, liebe Gäste!"
    Trotz der wunderbaren Sonne nach all der Dunkelheit, all dem Regen stolperten Pikmo, Jianna und Fuzz lustlos durchs niedrige Gehölz. Der vor lange scheinender Zeit angestimmte Gesang war vergessen. Eigentlich, wenn sie wirklich nahe Paltberg wären, müssten hier Schafsweiden sein, wusste Jianna. Eigentlich sollte man gelegentlich Gehöfte sehen. Eigentlich sollten hier nicht so viele Birken stehen, Birken, Birken, Birken. Sie begann langsam, Birken an und für sich zu hassen. Natürlich hatten sie keinerlei Anhaltspunkte für Tore gesehen. Jianna gab Birken die Schuld daran. Fuzz schwenkte immer noch müde den Kopf hin und her, in der frommen, durch keine Wahrscheinlichkeitstheorie gestützten Hoffnung, doch noch etwas zu finden. Der Einzige, dem das alles nichts ausmachte, war Pikmo. Er suchte noch wie in der ersten Minute, und der einzige Grund, warum er nicht mehr sang, war der, dass die anderen beiden ihm das gereizt genervt verboten hatten.
    "Man sieht hier gar nichts", beschwerte sich Jianna. "Die ganzen verdammten Birken! Man müsste fliegen können, um hier was zu finden."
    Shardid flog hoch über den Schafswiesen, um mit Hilfe sämtlicher sensorischer Äthermaschinen seines Visiers das praktisch Unsichtbare zu sehen. Und obwohl er von den

Weitere Kostenlose Bücher