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Clovis Dardentor

Clovis Dardentor

Titel: Clovis Dardentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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versprochen hatte, von der heitern Seite. Er war entschlossen, sie nun tragisch zu nehmen.
    Auf die vorige, wiederholt an ihn gestellte Frage konnte der junge Pariser, der sich nun aufrichtete, nur antworten:
    »Ich sage zunächst, Jean, daß Du Dich beruhigen mußt! Wenn Einen das Pech so hartnäckig verfolgt, ist es am besten, sich zu unterwerfen….
    – Oder sich selbst wegzuwerfen! fiel Jean Taconnat ein. Ich kenne das, zu meinen Wahlspruch mach’ ich’s aber nicht! Nein, wahrlich, das ist doch gar zu stark! Von den drei Bedingungen, die das Gesetzbuch vorschreibt, wären nun schon zwei, das Feuer und das Wasser, eingetroffen. Und dieser unqualificierbare Dardentor, der doch ebenso hätte in die Flammen des Bahnzugs gerathen oder unter dem Hochwasser des Sar verschwinden und den wir, Du oder ich, hätten retten können… Er mußte es sein, der die Rolle des Retters spielte! Und Du bist es, Marcel, den die Feuersbrunst, und ich, Jean, den das Wasser sich zum Opfer ersehen hatte….
    – Willst Du einen Rath von mir hören?
    – Nun laß’ los, Marcel!
    – Ich muß Dir gestehen, ich finde die ganze Geschichte höchst drollig!
    – Ah so… Du findest das drollig?…
    – Ja, und ich meine, wenn der dritte Zufall einträfe, wenn es z. B. während des letzten Theils der Reise noch zu einem Kampfe käme, müßte ich stark irren, wenn es nicht Dardentor wäre, der uns gleich alle beide rettete!«
    Jean Taconnat stampfte mit dem Fuße auf, stieß die Stühle hin und her und trommelte an die Fensterscheiben, daß sie fast zersprangen. Eigenthümlich ist es aber, daß dieser Ingrimm bei einem Phantasten seines Schlages wirklich echt war.
    »Siehst Du, mein alter Jean, fuhr Marcel Lornans fort, Du wirst schon darauf verzichten müssen, Dich von Herrn Dardentor adoptieren zu lassen, wie ich für meinen Theil darauf verzichtet habe…
    – Niemals!
    – Um so mehr, als er jetzt, wo er Dein Retter geworden ist, Dich ebenso ins Herz schließen wird, wie schon vorher mich, dieser Nacheiferer des unsterblichen Perrichon!
    – Ich brauche seine Liebe und Verehrung nicht, Marcel, wohl aber seine Adoption, und Mohammed soll mir den Hals umdrehen, wenn ich nicht das Mittel entdecke, sein Sohn zu werden.
    – Und wie soll Dir das gelingen, da der Zufall ihn so unabänderlich begünstigt?
    – Ich stelle ihm Mardereisen… stoße ihn in den ersten besten Fluß, der uns in den Weg kommt… ich stecke sein Zimmer, wenn nöthig, sein Haus in Brand… ich bestelle mir eine Rotte Beduinen oder Touaregs, die uns unterwegs überfallen… überall stell’ ich ihm Fallen…
    – Und weißt Du, was mit Deinen Fallen geschehen wird, Jean?
    – Nun, das liegt doch auf der Hand…
    – Du wirst selbst hineingerathen und Herr Dardentor, der Günstling der guten Feen, der Bote der Vorsehung, das Urbild der erfolgreichen Menschen, wird Dich daraus befreien, er, dem in seinem Leben alles geglückt ist, für den sich das Rad der Frau Fortuna nur im günstigen Sinne dreht.
    – Ich werde es schon durchzusetzen wissen, daß sie die Kurbel losläßt!
    – Uebrigens, Jean, befinden wir uns jetzt in Tlemcen…
    – Nun, was soll das…?
    – Binnen drei bis vier Tagen werden wir wieder in Oran sein und dort am klügsten thun, alle vagen Zukunftspläne in den Schacht der Vergessenheit zu werfen und unsern Dienstcontract zu unterzeichnen…«
    Bei den letzten Worten nahm Marcel Lornans’ Stimme freilich eine ganz andre Klangfarbe an.
    »Doch sage mir, mein armer Freund, fuhr Jean Taconnat fort, ich glaubte doch, daß Louise Elissane…
    – Ja… Jean… ja!… Doch… warum daran denken?… An einen Traum, der sich niemals verwirklichen wird!… Jedenfalls werde ich diesem jungen Mädchen eine unauslöschliche Erinnerung bewahren.
    – So weit hast Du bereits Verzicht geleistet?
    – Ja, leider!
    – Fast so weit, wie ich auf die Hoffnung, Herrn Dardentor’s Adoptivsohn zu werden! rief Jean Taconnat. Wenn ich Dir gegenüber ganz offen sein soll, scheint es mir, daß von uns beiden Du die meiste Aussicht auf Erfolg hast….
    – Du bist thöricht!
    – Nein… Dich verfolgt das Pech weniger, und ich glaube, es wird Fräulein Elissane leichter sein, Frau Lornans, als Jean Taconnat einmal Jean Dardentor zu werden, obgleich es sich bei mir nur um einen Namenswechsel handelt!«
    Während die beiden jungen Leute dieses Gespräch bis zum Frühstück fortsetzten, beschäftigte sich Clovis Dardentor mit Unterstützung Patrice’s mit seiner Toilette. Tlemcen

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