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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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er noch etwas hierbleiben und für uns singen darf? Er ist in guter Verfassung", sagte sie.
    Ich gab ihre Bitte weiter. Eric verdrehte die Augen. „Fragen kann sie ihn, aber wenn er nein sagt, dann muß sie das auch akzeptieren und darf ihn nicht noch ein zweites Mal fragen", erklärte er. „Das regt ihn auf, wenn er nicht in der richtigen Stimmung ist. Manchmal überkommt ihn auch die Erinnerung, wenn er singt. Dann wird er - ein wenig ungebärdig."
    Ich gab diese Warnungen in aller Ausführlichkeit an Betty Jo weiter. „Na gut", sagte die daraufhin, „wir tun unser Bestes. Wenn er nicht singen will, lassen wir ihn sofort gehen." Dann wandte sie sich an jemanden, der direkt neben ihr stand: „Er darf singen, wenn er selbst sich dazu bereit erklärt." Derjenige, der neben ihr stand, stieß daraufhin ein freudiges „Wahnsinn!" aus. Na, da würde es im Palast des Königs von Mississippi wohl die zweite rauschende Ballnacht geben, direkt nach der vom Abend zuvor.
    Nun richtete Betty Jo ihre Worte wieder direkt an mich ins Telefon: „Ich hoffe sehr, Sie schaffen es, sich aus dem Schlamassel zu befreien, in dem Sie da stecken. Ich wüßte gern, wie Ihr Kidnapper in den Genuß gekommen ist, den größten Star aller Zeiten bei sich zu beherbergen. Meinen Sie, er wäre zu Verhandlungen bereit?"
    Die Gute ahnte ja noch nichts von den Problemen, die mit der Betreuung 'Bubbas' einhergingen! Der Vampir aus Memphis hatte eine beklagenswerte Vorliebe für Katzenblut, war wahrlich nicht der Hellste und konnte nur die allereinfachsten Anweisungen befolgen – selbst wenn er von Zeit zu Zeit durchaus einen Anfall von Bauernschläue zur Schau stellte. Aber in der Regel befolgte er Anweisungen buchstabengetreu: Er nahm sie wortwörtlich, und genauso führte er sie auch aus.
    „Sie bittet um Erlaubnis, ihn behalten zu dürfen", gab ich an Eric weiter. Wie satt ich es hatte, die Mittlerin zu spielen - aber Betty konnte sich unmöglich mit Eric treffen, weil sie sonst sofort mitbekommen hätte, daß er der angebliche Freund von Alcide war, der, der mir in der Nacht zuvor geholfen hatte, in Russel Edgingtons Palais zu gelangen.
    Das wurde mir alles viel zu kompliziert.
    „Ja?" Eric hatte nun selbst den Hörer übernommen und sich einen astreinen englischen Akzent zugelegt - ein Meister der Verstellung! Schon bald hagelte es Sätze in der Art von „Er ist uns ein heiliges Vermächtnis!" und „Sie wissen ja nicht, was Sie sich da aufhalsen". Eric unterhielt sich eine ganze Weile mit Betty Joe und legte dann auf, wobei er sehr zufrieden dreinschaute.
    Ich hatte gerade darüber nachgedacht, wie sonderbar es war, daß Betty Jo in keiner Weise angedeutet hatte, daß auf ihrem Anwesen außer Bubba auch noch andere Dinge nicht so waren, wie sie hätten sein sollen. Weder hatte sie Bubba beschuldigt, ihr einen Gefangenen entführt zu haben, noch hatte sie auch nur mit einer einzigen Silbe erwähnt, daß Lorenas Leiche gefunden worden war. Gut - vielleicht pflegte Betty Jo solche Angelegenheiten nicht in beiläufigen Telefongesprächen mit eigentlich unbekannten Sterblichen zu erörtern, und von Lorena war bei Sonnenuntergang wohl auch nicht mehr viel vorhanden gewesen, was man hätte finden können; Vampire zerfallen sehr rasch. Aber zumindest die Ketten mußten doch eigentlich noch im Schwimmbecken liegen und wohl auch genügend Rückstände, um auf eine Vampirleiche schließen zu können. Aber warum sollte sich um diese Jahreszeit überhaupt jemand bemüßigt fühlen, unter die Abdeckplane des Beckens zu schauen? Das Fehlen des Stargefangenen andererseits war doch aber bestimmt jemandem aufgefallen, oder?
    Möglicherweise gingen sie ja alle davon aus, daß Bubba in der Zeit, die er frei auf dem Grundstück hatte herumstreunen können, Bill befreit hatte. Wir hatten Bubba streng befohlen, nichts zu sagen, und diese Anweisung würde er bestimmt getreulich bis zum letzten Buchstaben ausführen.
    Vielleicht war ich ja aus dem Schneider! Vielleicht war von Lorena nicht mehr die geringste Spur vorhanden, wenn im Frühjahr die Zeit kam, den Pool sauberzumachen.
    Da ich sowieso gerade an Leichen dachte, fiel mir auch gleich noch die ein, die wir in Alcides Wandschrank gestopft vorgefunden hatten. Das hieß doch, daß jemand durchaus wußte, wo wir uns aufhielten, und zwar jemand, der uns ganz augenscheinlich überhaupt nicht leiden mochte. Wer die Leiche dort abgeladen hatte, wo sie abgeladen worden war, wollte doch, daß man nach Möglichkeit

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