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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ich mich, mich ganz auf den Schlüsselbund zu konzentrieren. Leider hingen mehr als zwanzig Schlüssel daran - dieser Junge bunkerte mehr Schlüssel als ein Eichhörnchen Eicheln horten kann! So viele Schlüssel, dachte ich verzweifelt, kann doch um Himmels Willen niemand wirklich im Alltag brauchen! Resigniert ging ich sie alle einzeln durch und entschied mich dann für einen, auf dessen schwarzem Plastikrand „GM" eingestanzt war. Dann entriegelte ich die Fahrertür und griff in das schummrige Innenleben der Fahrerkabine, in der es stark nach Hund und nach Zigarettenrauch roch. Das Gewehr lag wirklich unter dem Sitz. Ich klappte es auf und prüfte die Läufe: Beide waren geladen. Gott sei Dank hielt Jason viel von Selbstschutz. Er hatte mir beigebracht, wie man sein neues Benelli lud und abfeuerte.
    Obwohl ich mich nun ja notfalls würde verteidigen können, war ich nach wie vor so verängstigt, daß ich wirklich nicht wußte, ob ich es schaffen würde, mich bis zum Vordereingang des Ladens durchzuschlagen. Aber es ging nicht anders, ich mußte die Lage peilen und zudem herausfinden, was mit Eric passiert war. Folglich schlich ich an der Seite des Gebäudes entlang, an der ich den Toyota hatte parken sehen. Er stand immer noch da. Auf seiner Ladefläche war jedoch bis auf einen kleinen Fleck, in dem sich gerade ein winziger, verirrter Lichtstrahl spiegelte, nichts zu entdecken. Ich klemmte mein neues Gewehr unter einen Arm und streckte den anderen aus, um mit dem Finger den Fleck zu überprüfen.
    Frisches Blut. Plötzlich fühlte ich mich alt und kalt. Eine Weile stand ich einfach nur da, den Kopf gebeugt - dann aber riß ich mich zusammen und richtete mich auf alles ein, was da kommen möge.
    Erst einmal blickte ich durch das Fenster an der Fahrerseite und konnte feststellen, daß die Fahrerkabine nicht abgeschlossen war. Das war ja der reine Glückstag! Leise öffnete ich die Fahrertür. Auf der Sitzbank entdeckte ich einen recht großen, flachen, offenen Karton, und als ich mir dessen Inhalt ansah, rutschte mir das Herz derart tief in die Hose, daß ich befürchten mußte, es werde mir gleich unten bei den Schuhsohlen wieder herauskommen. Laut Aufdruck 'Inhalt: zwei' hätten sich in der Schachtel zwei Netze aus Silberdraht befinden müssen, nun lag nur noch eins darin. Diese Netze wurden in letzter Zeit immer häufiger in 'Söldnerzeitschriften' angeboten, und zwar wurden sie dort immer als 'vampirsicher' angepriesen.
    Was ungefähr dasselbe war wie einen Haikäfig als gutes Mittel gegen Übergriffe durch Haie anzupreisen.
    Wo Eric wohl sein mochte? Rasch sah ich mich in der unmittelbaren Umgebung des Toyota um, konnte aber keine weiteren Spuren entdecken. Auf der Autobahn rauschte der Verkehr vorbei, hier auf dem Parkplatz jedoch herrschte tiefe Stille.
    Als nächstes fiel mein Blick auf ein Taschenmesser, das auf dem Armaturenbrett des Pick-up lag. Heureka! Vorsichtig legte ich mein Gewehr auf der Sitzbank des Toyota ab, schnappte mir das Messer, klappte es auf und hielt es so, daß ich es problemlos gleich in den nächsten Reifen versenken konnte. Dann überlegte ich es mir anders. Wenn ich die Reifen allesamt und gezielt zerstörte, dann war das der sichere Beweis dafür, daß jemand hier draußen am Wagen gewesen war, während die beiden Banditen drinnen im Laden den Kassierer bedrohten. Unter Umständen wollte ich ja gar nicht, daß das so klar wurde. Also begnügte ich mich damit, ein kleines Loch in einen der Reifen zu bohren. Einfach nur ein Löchlein, das durch viele verschiedene Umstände hätte verursacht worden sein können. Wenn die zwei damit losfuhren, würden sie irgendwann irgendwo an der Straße Halt machen müssen. Nach vollbrachter Tat steckte ich das Messer ein - langsam, aber sicher entwickelte ich mich zu einer professionellen Diebin - und kehrte zurück in den Schattenrand, der das Ladengebäude umgab. Meine Expedition hatte beileibe nicht so lange gedauert, wie sich der Bericht darüber anhören mag, aber dennoch waren mehrere Minuten vergangen, seit ich erstmals drinnen im Laden die Situation hatte verdauen müssen.
    Der Lincoln stand immer noch bei den Zapfsäulen. Der Tank war zu, also wußte ich, daß Eric zu Ende getankt hatte, ehe ihm etwas zugestoßen war. Langsam, immer eine Hand an der Mauer, bog ich um die Ecke des Ladengebäudes. Die Vorderseite, fand ich rasch heraus, bot ausgezeichneten Schutz: Ich konnte mich erst einmal in dem Winkel verstecken, der durch die

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