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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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niederen Wesen wie uns, sich dort zu vergnügen." Er grinste: Seine Zähne waren perfekt; weiß und scharf. „Wenn ich dort mit Ihnen auftauche, wird sich niemand etwas dabei denken. Ich gehe immer dahin, wenn ich in Jackson bin. Sie sind dann mein Mädel für die Nacht." Als er fortfuhr, wirkte er ein wenig peinlich berührt: „Ich sage Ihnen das lieber gleich, denn Sie scheinen mir eher der Jeanstyp zu sein. Da geht es Ihnen wie mir - aber in diesem Club sieht man es gern, wenn die Gäste sich ausstaffieren wie zu einem Ball." Eindeutig hegte mein neuer Bekannter die Befürchtung, ich könne keine passenden Kleider im Schrank hängen haben, und wollte vermeiden, daß ich mich unwohl und gedemütigt fühlte, weil ich falsch gekleidet in diesen Nachtclub kam. Was für ein Mann!
    „Ihrer Freundin wird das alles aber gar nicht recht sein", sagte ich aus reiner Neugier, denn ich wollte ein paar Informationen in dieser Richtung aus ihm herauskitzeln.
    „Meine Freundin lebt in Jackson. Aber wir haben uns vor ein paar Monaten getrennt", erwiderte Alcide Herveaux. „Sie ist jetzt mit einem anderen Gestaltwandler zusammen. Der Typ verwandelt sich in eine verdammte Eule!"
    War diese Frau meschugge? Aber natürlich war das nie und nimmer die ganze Geschichte. Jede weitere Frage fiel deutlich in das Ressort 'geht Sie nichts an' , das hatte ich schon verstanden.
    Also begab ich mich ohne jeglichen weiteren Kommentar in mein Zimmer, wo ich meine beiden Partykleider sowie die entsprechenden Accessoires in einem Kleidersack verstaute, den ich im Auto würde aufhängen können. Ich hatte die beiden Kleider bei Taras Togs erworben, in dem Bekleidungsgeschäft, das von meiner Freundin Tara Thornton geleitet wurde und ihr mittlerweile auch gehörte. Tara rief mich netterweise jedesmal an, wenn sie bestimmte Artikel herabsetzte. Bill war Besitzer des Gebäudes, in dem sich Taras Togs befand; er hatte Tara sowie alle anderen Geschäftsleute in der Ladenzeile angewiesen, alles, was ich bei ihnen kaufte, auf seine Rechnung zu setzen, aber ich hatte der Versuchung, dies Angebot anzunehmen, bislang widerstanden. Nun - mit einer Ausnahme: Die Kleidungsstücke, die Bill in einigen unserer aufregenderen gemeinsamen Momente zerrissen hatte, hatte ich auf seine Kosten ersetzt.
    Ich war sehr stolz auf beide Kleider, denn ich hatte so etwas wie sie nie zuvor besessen. Lächelnd zog ich den Reißverschluss des Kleidersacks zu.
    Alcide steckte den Kopf durch die Schlafzimmertür, um sich zu erkundigen, ob ich bald fertig sei. Er warf einen Blick auf das in Gelb und mattweißen Tönen gehaltene Bett und die passenden Gardinen und nickte wohlwollend. Offenbar gefiel ihm, was er sah. „Ich muß noch meinen Chef anrufen", teilte ich ihm mit, „aber dann bin ich soweit, dann können wir gehen." Mit diesen Worten hockte ich mich auf mein Bett und griff zum Telefon.
    Während ich Sams Privatnummer wählte, lehnte sich Alcide an die Wand neben meinem Einbauschrank. Mein Chef meldete sich ein wenig verschlafen, und ich entschuldigte mich für meinen frühen Anruf. „Was ist, Sookie?" wollte er wissen.
    „Ich muß ein paar Tage fort", sagte ich. „Es tut mir leid, daß ich erst jetzt Bescheid sage, aber ich habe gestern Abend Sue Jennings angerufen und sie gefragt, ob sie vielleicht für mich einspringen kann. Sie hat zugesagt und so habe ich ihr meine Stunden gegeben."
    „Wo fährst du hin?" wollte Sam wissen.
    „Ich muß nach Mississippi", sagte ich. „Nach Jackson."
    „Kümmert sich jemand um deine Post?"
    „Mein Bruder. Vielen Dank für die Nachfrage."
    „Müssen irgendwelche Blumen gegossen werden?"
    „Nein. Die werden alle auch so überleben."
    „Gut. Fährst du allein?"
    „Nein", erwiderte ich zögernd. „Mit Bill?"
    „Nein. Der ... ist nicht wieder aufgetaucht."
    „Gibt es Probleme?"
    „Mir geht es prima", log ich.
    „Sag ihm, daß ein Mann dich begleitet", grummelte Alcide, woraufhin ich ihm einen genervten Blick zuwarf. Er lehnte immer noch an der Wand wo er, wie ich fand, reichlich viel Raum einnahm.
    „Ist jemand bei dir?" Sam entgeht so leicht nichts.
    „Ja. Alcide Herveaux", erwiderte ich, denn es konnte nicht schaden, wenn jemand, der sich etwas aus mir machte, wußte, mit welchem Typen ich die Gegend verließ. Allzuoft täuscht nun einmal der erste Eindruck; da war es nur gut, wenn Alcide wußte, daß es jemanden gab, der ihn im Fall eines Falles zur Rechenschaft ziehen würde.
    „Aha!" meinte Sam. Der Name schien ihm

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