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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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harrte der Dinge, die nun kommen mochten. Mein Bruder, dessen Kenntnisse, fürchte ich, auf zahlreiche Kneipenschlägereien zurückgingen, an denen er höchstpersönlich beteiligt gewesen war, hatte mich gelehrt, jeweils immer nur einen Mann aus einer Gruppe aufs Korn zu nehmen, und das tat ich nun auch. Dabei malte ich mir aus, wie ich den Schläger schwingen müßte, um sein Knie zu treffen, das für mich leichter zu erreichen war, als etwa der Kopf des Mannes. Traf ich, dann würde mein Gegner zu Boden gehen, da war ich ganz sicher.
    Erst einmal aber trat nun jemand in das Niemandsland, das sich zwischen Alcide und mir und den Wer aufgetan hatte. Es handelte sich um den zierlichen Vampir, der neben dem Menschen gesessen hatte, dessen Hirn die Quelle so unerfreulicher Informationen gewesen war.
    Der Mann war inklusive Absätze ungefähr einen Meter sechzig groß und zart gebaut. Meiner Einschätzung nach war er Anfang zwanzig gewesen, als er starb. Er war glattrasiert, sehr blaß, und seine Augen hatten die Farbe von Bitterschokolade, was einen krassen Gegensatz zu seinem roten Haar bildete.
    „Mein Fräulein, ich entschuldige mich vielmals für diesen unglücklichen Zwischenfall", sagte er leise, im singenden, dicken Akzent der Südstaaten. Seit vor zwanzig Jahren meine Urgroßmutter verstorben war, hatte ich diesen Akzent nicht mehr so ausgeprägt zu hören bekommen.
    „Es tut mir sehr leid, den Hausfrieden der Bar gestört zu haben", erwiderte ich so würdevoll, wie es mir möglich war, ohne den Griff um den Baseballschläger zu lockern. Ganz instinktiv hatte ich die hochhackigen Schuhe von den Füßen geschleudert, um besser kämpfen zu können. Ich richtete mich aus der leicht gebückten Haltung auf, die ich in Erwartung der Schlägerei angenommen hatte, und neigte kurz den Kopf vor dem kleinen Vampir, womit ich seinen Rang und seine Stellung anerkannte.
    „Sobald ihr euch bei der Dame hier und bei ihrem Begleiter entschuldigt habt, solltet ihr Männer das Lokal verlassen", sagte der Kleine nun an die Adresse der Werwölfe gerichtet.
    Die Rocker traten unsicher von einem Fuß auf den anderen, aber keiner von ihnen mochte der erste sein, der nachgab und sich entschuldigte. Einer von ihnen, offensichtlich jünger und unerfahrener als die anderen, ein Blonder mit dichtem Bart, der sein Stirnband in besonders lächerlicher Art um den Kopf geschlungen trug, konnte mit der ganzen Situation überhaupt nicht umgehen. Sein Stolz ertrug es nicht, in seinen Augen blitzte die reine Kampfeslust. Er telegraphierte sozusagen, was er als nächstes vorhatte, woraufhin ich meinen Baseballschläger blitzschnell an den kleinen Vampir weiterreichte, der ihn sich mit einer so raschen Bewegung schnappte, daß ich gar nicht mitbekam, wie es geschah. Pfeilschnell hatte er dann auch schon ausgeholt und dem Werwolf das Bein zerschmettert.
    Im ganzen Lokal herrschte betroffenes Schweigen, als der laut schreiende Blonde von seinen Freunden hochgehoben und hinausgetragen wurde. Im Hinausgehen riefen die Werwölfe Alcide und mir brav ihre Entschuldigungen zu.
    Danach setzte die Musik wieder ein, der kleine Vampir gab der Barfrau den Baseballschläger zurück, Alcide sah sich meine Wunden an, und ich fing an zu zittern.
    „Mir ist weiter nichts passiert", versicherte ich, denn nun wollte ich eigentlich nur, daß die Leute woanders hinsahen.
    „Aber Sie bluten, meine Liebe", sagte der Vampir.
    Das stimmte: Die Fingernägel des Rockers hatten auf meiner Schulter Blutspuren hinterlassen. Ich wußte, was sich gehörte, also beugte ich mich vor, damit der Vampir mir das Blut ablecken konnte.
    „Vielen Dank", erwiderte er prompt, und seine Zunge schnellte vor. Da ich wußte, daß meine Wunden sich mit Hilfe von Vampirspeichel schneller und besser schließen würden, hielt ich still, auch wenn mir die ganze Sache, um ehrlich zu sein, ein wenig so vorkam, als würde mich jemand in aller Öffentlichkeit befummeln. Ich lächelte während der ganzen Prozedur, auch wenn mir unwohl zumute war, wußte allerdings, daß mein Lächeln weder ruhig noch zufrieden wirkte. Alcide hielt meine Hand, was beruhigend wirkte.
    „Tut mir leid, daß ich nicht schneller zur Stelle war", sagte er.
    „Du hast ja schließlich nicht vorhersehen können, was passieren würde." Leck, leck, leck! Nun mach mal halblang - bestimmt blute ich doch schon gar nicht mehr!
    Der Vampir hob den Kopf, leckte sich genüßlich die Lippen und strahlte mich an. „Was für ein

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