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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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reindarf.«
    »Nein! Das ist es nicht. Aber …«
    »Ihr seid wild entschlossen, sie nicht zu mögen, stimmt’s?« Zitternd starrte Candice die beiden an. »Ich weiß nicht, wieso wir uns überhaupt treffen, wenn ihr meine Freunde nicht akzeptiert.«
    »Und ich weiß nicht, wieso wir uns überhaupt treffen, wenn du nur dasitzt und den ganzen Abend mit jemandem, den ich nicht kenne, über alte Zeiten quatschst!«, sagte Maggie aufgebracht. »Ich musste einiges auf die Beine stellen, um hier sein zu können, Candice, und ich habe den ganzen Abend kaum ein Wort mit dir gesprochen!«
    »Wir können uns auch ein anderes Mal sprechen!«, sagte Candice trotzig. »Ehrlich …«
    »Ich nicht!«, schrie Maggie. »Für mich gibt es kein anderes Mal. Das war mein Mal!«
    »Na, vielleicht würde ich noch etwas lieber mit dir sprechen, wenn du nicht so verdammt trübsinnig wärst!«, hörte Candice sich sagen. »Ich möchte mich amüsieren, wenn ich ausgehe, und nicht den ganzen Abend finster dasitzen!«
    Einen Moment herrschte Schweigen.
    »Mach’s gut«, sagte Roxanne abweisend. »Komm, Maggie.« Sie griff sich Maggies Arm und nahm sie mit, ohne Candice noch einmal anzusehen.
    Candice sah ihnen hinterher, als sie sich durch das lärmende Gedränge der Leute schoben, und merkte, wie brennende Scham von ihr Besitz ergriff. Verdammt, dachte sie. Wie hatte sie so etwas Schreckliches zu Maggie sagen können? Wie hatte es dazu kommen können, dass sie sich am Ende derart wütend anschrien?
    Plötzlich wurden ihre Beine ganz zittrig, und sie sank auf einen Stuhl, starrte den nassen Tisch an, das Chaos von Eis und Cocktailgläsern und – wie ein Tadel – die Rechnung im grünen Ledermäppchen.
    »Hallihallo!«, sagte eine Kellnerin, die wie Dorothy im Zauberer von Oz aussah. Eilig wischte sie den Tisch ab und nahm die Gläser, dann lächelte sie Candice an. »Darf ich Ihre Rechnung mitnehmen? Oder sind Sie noch nicht fertig?«
    »Doch, ich bin fix und fertig«, sagte Candice matt. »Moment.« Sie nahm ihr Portemonnaie aus der Tasche und zählte drei Scheine ab. »Bitte schön«, sagte sie und reichte der Kellnerin die Rechnung. »Das müsste reichen.«
    »Hi, Candice?« Heather stand vor ihr, sauber und gepflegt, die Haare glatt gekämmt und neues Make-up aufgetragen. »Sind die anderen gegangen?«
    »Ja«, sagte Candice steif. »Sie … sie mussten los.« Heather sah sie sich eingehender an.
    »Ihr habt euch zerstritten, stimmt’s?«
    »Mehr oder weniger«, sagte Candice und probierte ein Lächeln.
    »Das tut mir wirklich leid«, sagte Heather. »Ehrlich.« Sie drückte Candice’ Schulter, dann warf sie einen Blick auf ihre Uhr. »Ich fürchte, ich muss gehen.«
    »Natürlich«, sagte Candice. »Viel Spaß. Und grüß Ed von mir«, fügte sie hinzu, als Heather ging, doch sie schien sie nicht zu hören.
    »Ihr Beleg«, sagte die Kellnerin und gab ihr das grüne Mäppchen zurück.
    »Danke«, sagte Candice. Sie steckte den Zettel ein und stand auf, erschöpft vor Enttäuschung. Wie hatte das alles dermaßen schiefgehen können?
    »Kommen Sie gut nach Hause. Bis zum nächsten Mal«, strahlte die Kellnerin.
    »Ja«, sagte Candice mutlos. »Vielleicht.«

Kapitel Vierzehn
    Am nächsten Morgen wachte Candice mit einem unangenehmen Gefühl im Magen auf. Sie starrte an die Decke, versuchte es zu ignorieren, dann drehte sie sich um und vergrub den Kopf unter der Decke. Doch das Unbehagen blieb, wollte nicht verschwinden. Unablässig erinnerte ihr Hirn sie daran, dass sie sich mit Maggie und Roxanne gestritten hatte. Ihre beiden besten Freundinnen hatten sie sitzen lassen. Der bloße Gedanke daran schickte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Am liebsten hätte sie sich für alle Ewigkeit unter ihrer Decke verkrochen.
    Während sie den Abend in ihrer Erinnerung noch einmal durchlebte, kniff sie die Augen zusammen und hielt sich die Ohren zu. Doch wurde sie die Bilder nicht los – die Eiseskälte in Roxannes Augen, der Schock in Maggies Gesicht. Wie hatte sie sich derart danebenbenehmen können? Wie hatte sie die beiden gehen lassen können, ohne etwas zu klären?
    Während die Details des Abends langsam Form annahmen, spürte sie gleichzeitig, wie ein gewisser Widerwille in ihr heranwuchs. Sie begann ihr Verhalten vor sich selbst zu rechtfertigen. Was hatte sie denn verbrochen? Sie hatte eine Freundin mitgebracht, mehr nicht. Vielleicht verstanden sich Heather und Roxanne nicht besonders, vielleicht war Candice auch zu blauäugig

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