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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Azteken.
    »Wirst du ihn anrufen?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Das hängt davon ab, was er will, mein Liebling.« Jack zog Mercedes an sich und umarmte sie lange. »Ich mag Florin«, erklärte er, »und ich bin sicher, dass es eine Seite an ihm gibt, die sich in nichts zeigt, was er mir bisher gegeben hat.« Sanft schob er ihren Kopf von seiner Schulter und sah ihr in die Augen. »Ich möchte wirklich gern das wahre Wesen des Azteken kennen lernen und dabei vielleicht Teile der Geschichte finden, um die sich bislang nie jemand gekümmert hat.«
    »Bitte sei vorsichtig«, sagte Mercedes.
    Jack wählte die Nummer. Es wurde beim ersten Läuten abgehoben. Mercedes saß auf dem Sofa und hörte schweigend zu, während Jack im Zimmer auf und ab lief und einsilbig Fragen stellte: Wo? Wann? Wie?
    »Aber ich habe ihm gesagt, dass ich mit ihm fertig bin, Jesús!«, rief Jack schließlich. »Wie kann ich da zurückgehen?«

    »Jack?« Mercedes vermutete, was an Florins Ende der Leitung gesagt wurde, und es gefiel ihr überhaupt nicht. Hadley legte einen Finger an die Lippen und zog einen Stuhl an den Schreibtisch.
    »Fangen Sie an«, sagte er ins Telefon.
     
    »Er will, dass ich noch einmal zu Pinto gehe«, erklärte Jack, als er aufgelegt hatte, doch Mercedes sah, dass er bereits fieberhaft überlegte.
    »Warum? Was soll das bringen?«
    »Er hat mir ein Päckchen für Pinto geschickt«, fuhr Jack fort. »Mit allem: der Wiederbeschaffung des Goldes und was er dafür haben will.«
    »Und dann? Wenn du Capitán Pinto getroffen hast?«
    »Dann, sagte er, soll ich mich mit ihm treffen, und er gibt mir alles Material, was zur Vervollständigung der Florin-Biografie noch fehlt, sowie Zugang zu einzigartigen Dokumenten.«
    »Wann wirst du nach Kuba fliegen?«, wollte Mercedes wissen.
    »Sobald ich mit Pinto gesprochen habe. Ich bin in einer Woche wieder da«, versicherte er ihr, erwähnte aber nicht, dass nicht Kuba sein Ziel sein würde. »Und dann können wir unser normales Leben weiterführen. Das verspreche ich dir.« Er setzte sich neben sie aufs Sofa und umarmte sie erneut. »Wir werden einen friedlichen Sommer am Meer verbringen; und wir werden die Kinder dazu einladen, wie wir es vorgehabt hatten. Und ich fange an, die Biografie des Azteken zu schreiben.«
    »Ich will aber nicht allein hierbleiben, wenn du weg bist«, erklärte Mercedes entschlossen.

    »Du bist doch noch nicht mit deiner Dissertation fertig«, sagte Jack. »Du hast viel zu schwer dafür gearbeitet, um sie jetzt aufzugeben… Vielleicht könntest du ein Zimmer im Fonseca bekommen.«
    »Nein. Ich bleibe nicht in Salamanca, bis du zurück bist.« Sie schien nicht die Absicht zu haben, ihre Meinung zu ändern, und schloss jede weitere Diskussion aus. Fröhlicher meinte sie: »Ich frage Ramiro. Ich frage ihn, ob ich bei ihm in Tordecillas wohnen kann.«
    »Das ist doch fünfzig Meilen weg«, bemerkte Hadley.
    »Perfekt.« Sie war fest entschlossen. »Eine Woche, hast du gesagt? Ich muss nur drei Tage an der Universität sein. Ja, ich frage Ramiro. Er ist bestimmt einverstanden.«
    »Was ist mit Rueda?«, fragte Hadley. »Morgen früh, hat er gesagt.«
    »Ich werde hingehen. Ich zeige ihm jeden, den ich hineingehen oder herauskommen sehe, der nicht im Haus wohnt. Und dann lasse ich ihm einen Zweitschlüssel da, damit jemand die Fingerabdrücke nehmen kann, und fahre direkt von seinem Büro aus nach Tordecillas.«

20
    Pinto saß mit seinem Team um den großen Tisch im privaten Konferenzraum. An jedem Platz lagen Schreibunterlagen mit einzelnen Kopien des Briefing-Dokuments.
    Zwei höhere Offiziere aus der Forschungsabteilung waren anwesend: Diaz und Fuentes. Marcos Vega von der Abteilung für Afrika und sein für die Karibik zuständiger Kollege Javier Duarte saßen nebeneinander. Hadleys Kontaktmann Minguez vervollständigte die Gruppe.
    Pinto forderte Irma Diaz auf, ihre bisherigen Ergebnisse zusammenzufassen. Zuerst bezog sie sich auf die Dinge, die Hadley aus Montenegro mitgebracht hatte.
    »Der Sack ist echt, Capitán«, sagte sie überzeugt. »Das bestätigen sowohl die Bank als auch unsere Labors. Das Leder und das Leinen sind etwa hundert Jahre alt, das passt in die Zeit, und auch der Sack entspricht denen auf Archivaufnahmen. Wir haben außerdem schwache Spuren von Goldstaub gefunden.«
    Bei der Erwähnung von Gold horchten alle auf.
    »Und die anderen fotografierten Objekte?«, fragte der Abteilungsleiter.
    »Die Überreste der Kiste lassen vermuten, dass

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