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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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PC-Dateien.
    Sie tippte auf die Tasten. Die Leuchtdiode neben dem Schloß wechselte von Rot zu Grün. Sie drehte am Rad und zog an der Luke. Die Indikatoren in der Luftschleuse zeigten an, daß der Innendruck im Laderaum der gleiche war wie auf der anderen Seite der Schleuse. Sie drehte das Rad an der inneren Luke und schwebte einen Augenblick später in den Laderaum.
    Der Raum war eng und zylindrisch und kaum groß genug, um darin aufrecht stehen zu können. Ringsum gab es Stahlregale, die mit Metallkisten und Plastiksäcken vollgestopft waren. Die Oberseite des Fachs bildete gleichzeitig die verstärkte Abdeckung des gesamten Laderaums. Der Boden bestand aus einer herausnehmbaren Stahltrennwand, die fest mit den Wänden verbunden war. Die Holzschiffe, die einst die Weltmeere befahren hatten, führten gewöhnlich Sand oder Steine als Ballast mit, wenn sie ohne bezahlte Ladung unterwegs waren, im All war Ballast jedoch mehr als nutzlos. Unterhalb der paar vollbepackten Regale, die den unter Druck gesetzten oberen Teil des Laderaums füllten, war der Hohlraum nichts weiter als eine große leere Flasche.
    Die Paletten in der Nähe der Luftschleuse waren sicher festgezurrt. Auf ihnen befanden sich Säcke mit wildem Reis, Spargelspitzen in Gelee, Kisten mit eingefrorenen Vögeln – alles Delikatessen, die, nachdem sie die Reise von der Erde gemacht hatten, nicht einmal mehr mit Gold aufgewogen werden konnten.
    Hier befanden sich natürlich auch jene Gegenstände, die auf dem Frachtbrief Spartas Aufmerksamkeit erregt hatten. Karen Antreens kubanische Zigarren. Sondra Sylvesters »Bücher ohne eigentlichen Wert«. Sylvesters Bücher befanden sich in einer grauen Styrenkiste, der man ansah, daß sie nur wenig herumgetragen worden war. Sparta entdeckte die Abdrücke von Sylvester selbst, die von Grant und McNeil sowie von einigen Unbekannten, aber neu waren sie alle nicht. Die Kombination hatte Sparta schnell herausgefunden. Innen fand sie eine Anzahl von in Plastik eingewickelten Papier- und Plastikbüchern, von denen einige in Leinen oder Leder gebunden waren, andere hatten seltsame oder grelle Illustrationen auf dem Deckblatt, aber nichts davon überraschte sie. Sie versiegelte die Kiste wieder.
    Dann schwebte sie neben Darlingtons Frachtgut, eine ähnliche, aber nicht identische Styrenkiste, die mit einem raffinierten Magnetschloß versehen war. Es war sogar noch komplizierter als das Zahlenschloß an der Luftschleuse. Allem Anschein nach hatte sich niemand an der Kiste zu schaffen gemacht. Seltsamerweise schien sie überhaupt nicht berührt worden zu sein. Die einzigen chemischen Signale auf der ganzen Kiste waren die strengen, alles überlagernden Dämpfe von Reinigungsmitteln, Methylalkohol, Azeton und Tetrachlorkohlenstoff. Jemand hatte sie offenbar sorgfältigst abgeschrubbt.
    Vielleicht eine Vorsichtsmaßnahme, wie das Menschenhaar, das man in der Absicht über den Spalt einer Schranktür legt, jeden Versuch, sich an dem Schrank zu schaffen zu machen oder ihn zu durchsuchen, offenzulegen? Nun, es hatte sich niemand daran zu schaffen gemacht.
    Das erledigte Sparta jetzt. Die Kodierung des Schlosses beruhte auf einer kurzen Folge recht kleiner Primzahlen. Nur jemand mit Spartas Sensibilität konnte die Kombination in weniger als ein paar Tagen ohne einen ziemlich großen Computer knacken – so lange würde schon das Durchspielen der Hälfte aller Möglichkeiten dauern. Sparta schloß mögliche Kombinationen gleich millionen- oder milliardenfach aus, indem sie einfach elektronische Pfade bis tief in die Schaltkreise des Schlosses verfolgte und alle ungenutzten Zahlen sofort fallenließ.
    Währenddessen befand sie sich in Trance. Fünf Minuten später hatte sie das Schloß geöffnet. In der Kiste lag das Buch.
    Der Mann, der dieses Buch für sich persönlich hatte anfertigen lassen, hatte Sinn für edle Dinge. Er hatte der Präsentation seiner Worte so viel Wert beigemessen, daß er all jenen, die er damit zu beeindrucken hoffte, nur das Beste hatte bieten wollen. Die sieben Säulen der Weisheit waren nicht nur mit einer Marmorkassette, Ledereinband und herrlichen Spiegelvorsätzen versehen; das Buch war sogar auf dem gleichen Papier gedruckt, wie die King-James-Bibel und zweispaltig in Linotype gesetzt.
    Sparta hatte von den Metalltypen gehört, allerdings hatte sie noch nie gesehen, was man damit machen konnte. Sie ließ das Buch aus der Kassette gleiten und wartete, bis es sich sachte von selbst öffnete. Und

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