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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Erläuterungen, aber das ist die Kernaussage.«
    »Ein ausgezeichnetes Prinzip. Wir haben uns mit großer Energie dafür eingesetzt.« Mit seinem hageren Gesicht, den buschigen Brauen und den kurzgeschorenen, krausen, grauschwarzen Haaren sah Dexter Plowman seiner Schwester erschreckend ähnlich. »Natürlich mit Erfolg.«
    Blake und die beiden Plowmans schlenderten den scheinbar endlosen, müllübersäten Strand entlang. Rechts von ihnen plätscherte eine müde, teebraune Brandung auf den Sand. Links erhoben sich die schwarzen Ruinen von Atlantic City.
    Arista hatte ihren Bruder an diesem öden Strand aufgespürt, wo er sich als Vorbereitung auf seine nächste große Klage gegen die Regierung persönlich ein Bild von der Lage machen und den Medienleuten gleichzeitig Gelegenheit zu Aufnahmen geben wollte. Der Gedanke, den Parkplatz zu verlassen und Sand in die Schuhe zu bekommen, hatte den Medienleuten nicht behagt. Daher hatte Blake genug Zeit, um seinen Standpunkt klarzumachen.
    »Worauf ich hinaus will, Sir, ist folgendes: Die Oberste Anweisung trat zu einer Zeit in Kraft, als es noch keinerlei Hinweise dafür gab, daß irgendwo in unserem Sonnensystem weitere Lebensformen existieren könnten …«
    »Beweise dafür gibt es doch genug!« Er hätte ebensogut ›Einspruch‹ sagen können. »Denken Sie nur an all die Fossilien!«
    »Richtig, Sir. Zu dieser Zeit hatte man ein halbes Dutzend Fossilien auf der Venusoberfläche entdeckt – alle mit Sicherheit über eine Milliarde Jahre alt, als es auf der Venus noch Ozeane, ein mildes Klima und eine erdähnliche Atmosphäre gab.«
    »Aber das ist es doch gerade, Redfield! Man muß das Gatter schließen, bevor einem alle Schweine davongerannt sind. So sagt man doch, oder?«
    »Alle Pferde«, murmelte seine Schwester.
    Er überhörte ihre Bemerkung. »Und siehe da, es dauerte nicht lange, bis anhand der marsianischen Tafel bewiesen werden konnte, daß sie hier gewesen waren. Und dann vor nur wenigen Monaten die sensationellen Entdeckungen auf der Venus …«
    »Stimmt, Sir. Ich war zu der Zeit gerade auf Port Hesperus«, sagte Blake.
    »Tatsächlich?«
    »Aber darum geht es gar nicht. Ich frage mich, welche Motivation könnten …«
    »Motivation!« Dabei trat Dexter wütend gegen einen Haufen gebrauchter Einwegspritzen. »Ein Arbeiter auf einer Raumstation kam neulich zu uns, und alles deutete darauf hin, daß er sich mit außerirdischen Mikroorganismen infiziert hatte.«
    »Was für ein Fiasko«, sagte Arista spöttisch. »Vor Gericht konntest du nicht die Spur eines Beweises vorlegen.«
    »Wir haben vielleicht den Huf verloren, liebe Schwester, aber wenigstens haben wir den Nagel gerettet.«
    »Du hast den Fall verloren«, murrte sie.
    »Dem Prinzip nach nicht. Kein Kontakt zwischen Menschen und Fremdwesen. Quarantäne als erste Sofortmaßnahme. Ein wichtiger Sieg der Exo-Ökologie. Kein Herumpfuschen mit Dingen, die wir nicht verstehen.« Er hielt an, um sich einen Teerklumpen von der Sohle zu kratzen.
    »Genau, Sir. Die Klage des Arbeiters hatte keinen Erfolg, dafür hat die Raumbehörde Ihre anschließende Kampagne unterstützt und die Oberste Anweisung in die Verwaltungsgesetzgebung übernommen«, sagte Blake.
    Dexter warf ihm einen anerkennenden Blick zu – Redfield schien ein cleverer Bursche zu sein. »Eigentlich war das Büro für Langzeitplanung schon längst auf unserer Seite. Es hat uns mit seinen Aussagen sehr geholfen.«
    Blake zögerte. Jetzt kam der entscheidende Augenblick. »Dieser Arbeiter, den Sie vor Gericht vertreten haben …«
    »Genaugenommen ging es nicht nur um ihn. Er hatte stellvertretend für alle Angestellten der Raumkontrollbehörde geklagt, die außerirdischen Krankheitserregern ausgesetzt waren.«
    »Außerirdischen Krankheitserregern, die gar nicht existieren«, murmelte Arista.
    »Es gab keinen Versuch, den Arbeiter wegen seiner Rechtsklage zu bestrafen oder zu disziplinieren«, sagte Blake.
    »Dafür haben wir allerdings gesorgt!«
    »Im Gegenteil, ein Jahr später wurde er sogar befördert und bekam eine Gehaltserhöhung.«
    Dexter zog seine Augenbrauen überrascht hoch, sagte aber nichts.
    »Mich würde interessieren, woher der Text der Obersten Anweisung ursprünglich stammt«, fuhr Blake fort. »Es ist mir gelungen, einen Entwurf von Brandt Webster ausfindig zu machen, der, wie Sie vielleicht wissen, mittlerweile stellvertretender Chef des Planungsstabs ist …«
    Dexter explodierte. »Wie?«
    »Bitte?«
    »Wie sind Sie an den

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