Codewort: Dumpernik (German Edition)
Uhr beim Eisler-Sport, okay?“ Alle schlugen ein. Und damit machten sich die fünf erfolgreichen Räuber-Jäger auf den Weg zum zukünftigen Geschäft der Textiltante.
Doch da wurde Nora von hinten angestupst. Es war der Tourist. Er drückte Nora einen in Papier eingewickelten Gegenstand in die Hand und ließ gleichzeitig einen Redeschwall los.
„Door“, verstanden die anderen nur. Und „family“ und „on the first day of spring!“
Schließlich verbeugte sich der Tourist und ging unter vielen nochmaligen Verbeugungen rückwärts zu seiner wartenden Gruppe zurück.
Nora schluckte. „So viel ich begriffen habe, schenkt er uns hiermit ein Amulett. Er sagt, es habe keinen Anfang und kein Ende. Man muss es am Tag des astronomischen Frühlingsbeginns bei Sonnenaufgang über der Tür befestigen. Dann wird das Ding zum magischen Wächter. Und alles, was man in der Zukunft miteinander anpackt, ist von Erfolg und Glück gekrönt!“
Jetzt schluckten Clemens, Bella, Sami und Jasmin. „Das würde ja haargenau zur Fährtenbande und zur Fuchshöhle passen“, flüsterte Sami. „Bitte, zeig her!“
Nora löste behutsam das Papier und schälte ein wundervoll gefertigtes Schlangen-Amulett heraus, das den Freunden förmlich den Atem verschlug! Selbst Clemens war beeindruckt.
Applaus, Applaus!
Das künftige magische Glück der Fährtenbande begann schon einmal damit, dass der 20. März, also Frühlingsbeginn, auf einen Sonntag fiel. An einem Schultag hätten die Kinder wohl kaum einen Ausflug im Morgengrauen machen dürfen. So aber war die einhellige elterliche Meinung dazu: „Wenn wir liegen bleiben können – warum nicht?“
Nora recherchierte den genauen Zeitpunkt des Sonnenaufgangs. Es würde um 6 Uhr 04 so weit sein. Also vereinbarten die Freunde, sich um halb sechs in der Gymnasiumgasse zu treffen. Als der Tag ihres Vorhabens anbrach, hatten sie sogar zweifaches Glück: Erstens überhörte keiner den Wecker, und zweitens versprach ein rosafarbener Schimmer über dem Siriuskogel herrlichstes Wetter.
So früh waren die Kinder noch nie im Wald gewesen. Stellenweise herrschte noch Dunkelheit, dann wieder streute das erste Tageslicht durch die Bäume und ließ das Moos geheimnisvoll glänzen. Und wie gut alles duftete! Der Waldboden, die Tannen, der Bärlauch, der Bach ... Das Schönste aber waren die Vögel. Sie gaben den Kindern ein richtiges Konzert.
„Hast du das Amulett eh nicht vergessen?“, fragte Clemens besorgt.
Nora schüttelte lachend den Kopf. „Was glaubst denn du, ich bin doch keine Nulpe!“
„Und ich ebenfalls nicht“, grinste Sami. „Hier, alles mit dabei: Hammer und Nägel, und für den Notfall auch ein Doppelklebeband.“
Der Hügel, unter dem sich die Fuchshöhle verbarg, wirkte fast ein wenig verschlafen. Leise räumten die Kinder die Tarnzweige beiseite. „Außen oder innen?“, fragte Sami.
Nora runzelte die Stirn. „Das hat der Risti nicht gesagt.“
„Ich glaube, innen ist besser“, meinte Jasmin. „Sonst kommen gewisse Bens wieder auf dumme Gedanken, von wegen Amulett-Klau und so.“
„Da besteht null Gefahr“, versicherte Nora. „Seit der Abreibung ist mein Bruder richtig zahm geworden, und wir kommen gut miteinander –“
„Psst!“, unterbrach Bella. „Der Countdown läuft!“ Sie öffnete rasch das Schloss. Die Tür knarrte wie zum Willkommensgruß. Die Kinder stellten sich in Position und zählten zu Jasmins Handy-Uhr: „20, 19, 18 ... 12 ...“
Und genau auf „1“, um Punkt 6 Uhr 04, war das Amulett per Hammerschlag befestigt.
Es passte perfekt an den Platz über der Tür! Das musste sogar Clemens zugeben, obwohl Schlangen nach wie vor nicht zu seinen Lieblingstieren zählten. „Jetzt habe ich aber Hunger“, drängte er.
Und so hielten die Freunde ein wohlverdientes Morgenpicknick – bestens behütet von ihrem neuen, magischen Wächter. Sie besprachen dabei ein Ereignis, das sie kürzlich beschlossen hatten: das große Fährtenbanden-Frühlingsfest!
„Wir könnten ein Zirkusfest daraus machen“, schlug Bella vor. „Mit Kunststücken der Affenbande – und vielleicht bringt Papelok auch uns ein paar Attraktionen bei.“
Die Idee begeisterte alle. „Ja, ich möchte ein Löwe sein!“
„Und ich ein Dompteur!“
„Glaubt ihr, ich schaffe die gummigelenkige Leila?“
„Mir würde eine Akrobaten-Nummer gefallen, mit Handstandüberschlag und so ...“
Auch bei der Gästeliste waren sich die Kinder schnell einig: nur engste Familie,
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