Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
»Können wir das?«
    »Ich wüsste nicht, warum nicht«, sagte Tavi. »Ich werde schließlich Erster Fürst sein. Jeder, der sich gegen mich wenden will, wird das ohnehin tun, ganz gleich unter welchem Vorwand. Jeder, der mich unterstützt, wird das unabhängig davon tun, in welcher Reihenfolge wir was getan haben.«
    Kitai sah ihn stirnrunzelnd an. » Chala «, sagte sie leise, »die anderen Aleraner sind mir nicht wichtig. Mir ist wichtig, was du denken wirst.«
    Tavi umschloss ihre Hände mit seinen und sagte: »Ich habe gehört, dass es bei den Maratfrauen Sitte ist, einem möglichen Partner einen Wettkampf vor Dem Einen anzubieten.«
    Sie lächelte langsam. »Du hast dich danach erkundigt?«
    »Die Lehrerin, die mir die Aufgabe gestellt hat, war äußerst hartnäckig«, sagte er trocken. »Aus der Tatsache habe ich ein paar Schlüsse gezogen.«
    »Ja?«, fragte Kitai.
    »Dass die Frau, da sie ja den Wettkampf auswählt, reichlich Gelegenheit hat, ihren Freier abzuweisen. Wenn sie ihn nicht leiden mag, entscheidet sie sich einfach für einen Wettkampf, in dem er wahrscheinlich unterliegen wird. Sagen wir, eine junge Frau vom Pferdeclan weiß die Aufmerksamkeiten eines Wolfsfreiers nicht zu schätzen. Dann fordert sie ihn zu einem Wettrennen zu Pferde heraus.«
    Kitais Augen tanzten, aber ihr Ton und ihr Gesichtsausdruck waren beide ernst. »Der Eine ist Zeuge des Wettkampfs. Der tüchtigste Marat setzt sich durch. Das ist allgemein bekannt, Aleraner.«
    »Natürlich«, sagte Tavi. »Aber ich bezweifle, dass Der Eine großen Wert darauf legt, dass seine Kinder gezwungen werden, sich mit jemandem zu vereinigen, den sie nicht begehren.«
    »Viele junge Maratmänner würden dir da lautstark widersprechen. Aber in der Hinsicht bist du fast so weise wie eine Maratfrau«, sagte Kitai ernst. »Nicht ganz. Aber fast.«
    »Ich meine, mich an einen Wettstreit zwischen einer gewissen schönen jungen Maratfrau und einem dummen jungen Aleraner zu erinnern. Er fand vor einer ganzen Reihe von Jahren statt, und der Wettkampf wurde im Wachswald in der Nähe des Calderon-Tals ausgetragen. Obwohl ich mich nur dunkel an diese uralten Zeiten erinnere, scheint mir im Gedächtnis geblieben zu sein, dass der junge Mann siegreich war.«
    Kitai öffnete den Mund, um hitzig etwas zu erwidern, schien es sich dann aber anders zu überlegen. Sie lachte betrübt auf. »Nur, weil die junge Frau es so wollte.«
    »Wie unterscheidet sich das vom Handeln jeder anderen jungen Maratfrau, die einen jungen Mann als den ihren anzunehmen wünscht?«
    Kitai zog eine Augenbraue in seine Richtung hoch. »Das …« Sie legte den Kopf schief. »Das tut es nicht.«
    »Na dann«, sagte er. »Den Gesetzen und Sitten deines Volkes gemäß, vor denen ich allerhöchsten Respekt empfinde, sind wir schon seit einigen Jahren verheiratet. Das Kind ist vollkommen ehelich.«
    Kitai kniff die Augen zusammen, und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. »Wir sind nicht verheiratet. Es war kein richtiger Heiratswettkampf.«
    »Warum nicht?«, fragte Tavi.
    »Weil er nicht als solcher gedacht war!«, sagte Kitai.
    Tavi wedelte leichthin mit der Hand. »Absichten zählen weit weniger als die Konsequenzen der Handlungen, die sich aus ihnen ergeben. Du bist meine Ehefrau.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Kitai.
    »Ich weiß«, sagte Tavi feierlich. »Aber in der Hinsicht bist du weniger weise als ein aleranischer Mann. Dennoch muss man gelegentliche Anfälle unvernünftiger Leidenschaft bei seiner Frau dulden. Was muss deiner Meinung nach erfolgen, um unsere Beziehung zu einer richtigen Ehe zu machen?«
    »Eine richtige Herausforderung!«, antwortete sie. »Du kannst es doch nicht wagen, daran zu denken …« Ihr versagte die Stimme, und sie setzte hinzu: »Oh.«
    Tavi zog seinerseits eine Augenbraue hoch und wartete.
    »Du …« Sie sah zu Boden. »Du glaubst wirklich, dass das Kind … Dass es in Ordnung ist?«
    »Warum sollte es das nicht sein?«, antwortete er. Er gab den spielerischen, neckischen Tonfall auf. »Kitai, welche Rolle spielt es schon, welche Ausrede wir benutzen, um das Kind anzunehmen, solange es willkommen ist und geliebt wird? Ist das nicht das Wichtigste?«
    »Ja«, sagte sie schlicht. Sie schloss die Augen und fügte hinzu: »Danke, Aleraner.«
    »Es gibt nichts, wofür du mir danken müsstest«, sagte er. Dann berührte er ihr Kinn und hob so ihr Gesicht zu seinem. »Wenn unser Kind geboren werden soll, Kitai«, sagte er, und es war kaum mehr als

Weitere Kostenlose Bücher