Cold Belt - Band 1 - Feuerblut (German Edition)
Sekunde könnte ich dich töten. Aber ich finde es viel lustiger, wenn du langsam aus dieser Welt scheidest.“ Sein lautes Lachen hallte durch den Hinterhof. Gemischt mit den Lauten seiner Clanmitglieder, die sich weiterhin am Blut der mittlerweile Toten nährten, ergab dies ein Szenario wie in einem Horrorfilm.
„ Joshua!“, schrie Cathya auf. Sie sprang auf und warf sich an Chabrals Arm, zerrte und drückte an ihm. Jedoch bewegte dieser sich keinen Zentimeter.
Joshua japste nach Luft und krallte seine Hände in Chabrals Lederjacke.
„ Caleb wird gleich hier sein!“, schrie Lilly in ihrer Verzweiflung und sprang ebenso auf.
„ Sein Feuer ist so heiß, dass er selbst deinen Stahl zum Schmelzen bringt!“ Ihre Worte durchdrangen Chabrals Gehör wie Pfeile, die durch die Luft geschossen wurden und so ließ er von Joshua ab, der bewusstlos in Cathyas Arme fiel.
„ Caleb? Du kennst ihn also. Faszinierend.“ Chabral ergriff Lillys Arm und zog sie zu sich, passte jedoch auf, sie nicht zu verletzen.
Inzwischen hatte sich Sebastian wieder aufgerichtet. Er eilte zu Sam und kniete sich neben sie, schaute dann zu Lilly, die beinahe furchtlos dastand.
„ Dann hat er sich wohl noch immer nicht damit abgefunden, ein Vampir zu sein?“ Er betrachtete Lilly eindringlich.
„ Hat sie jetzt Angst?“, fragte Chabral und Cylia antwortete ihm.
„ Nein. Aber sie ist wütend.“ Um das festzustellen, brauchte man keine besondere Kraft, sondern einfach nur Beobachtungsgabe, doch die besaß Chabral nicht. Er war genauso feinfühlig wie der kühle Stahl, in dessen Zustand er sich versetzen konnte.
Lilly schaute zu Cylia, die beschämt zu Boden sah.
„ Schaffst du es nicht, selbst zu erahnen, was ich von dir halte?“ Ihre Augen funkelten Chabral wütend an. Er war schuld daran, dass es Caleb so schlecht ging. Er war ein Mörder und Lilly verabscheute ihn.
„ Du bist ja richtig frech. Ich dachte immer, Caleb steht auf Mädchen, die keine eigene Meinung haben.“ Seine kalten Hände glitten über Lillys Wange, jedoch schlug Lilly sofort seine Hand weg.
„ Von dir lasse ich mich nicht anfassen!“ Ehe ihr Chabral antworten konnte, verengte er seine Augen und rührte sich nicht mehr.
Ein Junge, etwa in Lillys Alter, tauchte plötzlich direkt hinter ihm auf. Er hatte blondes Haar mit einem Seitenscheitel, trug eine enge schwarze Stoffhose und ein weißes Shirt, das eng an seinem Körper lag.
„ Vergreifst du dich noch immer an Schwächeren?“ Kilijal ging an Chabral vorbei und stellte sich vor Lilly, die er beiseiteschob.
„ Na? Wie fühlt es sich an, wenn man sich nicht mehr so schnell bewegen kann?“ Er lächelte kalt und schaute zu den anderen Vampiren seines Clans, die sich nun rund um Chabral versammelten.
Chabrals Clan konnte sich ebenfalls nicht bewegen, was Kilijal zu verantworten hatte, dessen Kraft es war, die Zeit einer Person für einige Sekunden anzuhalten.
Ethienne, Caleb und Carsey stellten sich zu Lilly, die von Caleb sofort in die Arme geschlossen wurde.
„ Ich habe so gehofft, dass du weißt, wo ich bin!“
Caleb antwortete ihr nicht. Er schob sie hinter sich zu Sam und Sebastian.
Ethienne kümmerte sich derweil um Joshua und Cathya, drängte beide zu ihren Freunden, so dass Carsey sich zu ihnen knien konnte.
„ Das wird jetzt etwas kribbeln, aber danach seid ihr an einem sichereren Ort!“
Sam und Cathya blickten ängstlich umher, starrten zu Carsey, dessen weiße Augen sie fixierten.
„ Was … was geht hier vor?“ Cathya blickte zwischen Carsey und Lilly hin und her.
„ Vertraut ihm!“ Lilly streckte ihre Hand nach Carsey aus, schaute noch einmal zu Caleb, der ihr nur mit dem Rücken zugewandt war. Sein Körper ging in Flammen auf, die ihn und Chabral gänzlich einhüllten. Das war das Letzte, was sie von Caleb sah.
In der nächsten Sekunde und mit einem heftigen Kribbeln im Bauch fand sie sich in dem Zimmer wieder, wo sie mit Carsey und seiner Frau Ethienne gesprochen hatte. Lilly keuchte und sah sich um, schaute dann zu Sebastian und Joshua, die schwer verletzt waren. Zwar war Sebastian bei Bewusstsein, aber Joshua rührte sich nicht.
„ Oh nein …“ Cathya zitterte und krallte sich an Joshua fest, als sie sich in dem Raum umsah und langsam begriff, was eigentlich passiert war.
Sam konnte nichts sagen. Sie war einfach nur schockiert, blickte immer wieder zu Lilly, die stumme Tränen weinte.
„ Ihr seid jetzt in Sicherheit. Carsey und Ethienne sind friedlich. Sie sind
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