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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gefragt, wie Dad sich gefühlt haben muss, als Dahak angefangen hat, ihm die Wahrheit über die Geschichte der Menschheit zu erläutern. Stattdessen weiß ich jetzt, wie Dahak sich dabei gefühlt haben muss, ihm das alles zu offenbaren!«
    »Diesen Dahak würde ich gern eines Tages kennen lernen«, meinte Stomald sehnsüchtig.
    »Das wirst du!«, versicherte sie ihm. »Ich kann es kaum erwarten, dich nach Hause mitzunehmen und dich auch Mom und Dad vorzustellen!«
    »Mitneh…?« Erstaunt starrte er sie an, dann erstarrte er, als sie die Arme ausstreckte und sein Gesicht in ihre stahlfesten, schmetterlingssanften Hände nahm.
    »Natürlich, Stomald«, sagte sie sehr, sehr sanft. »Was meinst du wohl, warum ich dir unbedingt die Wahrheit sagen wollte?«
    Er starrte sie ungläubig an, und sie beugte sich vor und küsste ihn.

 
    Kapitel Einunddreizig
     
    Tamman nippte an einem dampfenden Becher Tee und unterdrückte ein Gähnen. Die Gewitter, die Brashan angekündigt hatte, waren am gestrigen Tag grollend durch das Tal gezogen, und nun sank man im gesamten Lager knöcheltief im Schlamm ein. Die sanitären Bedingungen, die in Armeelagern auf Pardal herrschten, waren deutlich besser als bei den meisten prä-industriellen Armeen, und Sean und Tamman hatten ausgehend von dieser Basis noch Verbesserungen eingeführt. Dennoch war es schlichtweg unmöglich, vierzig- oder fünfzigtausend Menschen in ein Lager zu pferchen, ohne dass das Folgen hatte. Zusammen mit vernünftiger Ernährung konnten Latrinen Krankheiten wie die Ruhr hinreichend eindämmen. Das half nichts gegen den durchweichten, aufgewühlt Untergrund, alle waren nass bis auf die Knochen und fühlten sich, gelinde gesagt, erbärmlich.
    Tamman streckte sich, dann hielt er dankbar sein Gesicht der Morgensonne entgegen. Der Regen war jetzt weiter das Tal hinaufgezogen, und immer noch stieg der Wasserspiegel des Mortan. Aber während die Sonnenstrahlen Tammans Gesicht streichelten, spürte er, wie seine Lebensgeister zurückkehrten und seine Stimmung sich aufhellte, selbst wenn die Sorge darüber, wie langsam Sean nur vorankam, sich nicht verdrängen ließ.
    Stiefel schmatzten durch den Schlamm auf Tamman zu, und als er sich umwandte, sah er Harriet und Stomald. Oberhauptmann Ithun hatte erwähnt, dass der Priester und ›En… Erlaucht Harry‹ letzte Nacht Stunden im Kommandozelt verbracht hätten. Tamman fragte sich nun, warum Harry ihm das nicht selbst erzählt hatte. Während die beiden auf ihn zukamen, entdeckte Tamman jedoch feine, aber eindeutige Unterschiede in ihrer Körpersprache, und er hob fragend die Augenbrauen.
    »Tamman.« Harriet nickte, als er die Hand an seinen Brustpanzer führte, in der respektvollen Geste, mit der Sean und er immer die ›Engel‹ begrüßt hatten, und auch Stomald begrüßte ihn respektvoll. Trotzdem hatte sich irgendetwas verändert. Tamman fragte sich, was zum Teufel Harry und Stomald letzte Nacht wohl besprochen haben könnten. Harry hatte doch nicht etwa …?
    Die Frage musste ihm ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn Harry erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken, und nickte dann. Seine Augen weiteten sich, und er blickte sich gehetzt um.
    »Würden die Männer und du uns einen Augenblick entschuldigen, Ithun?«, fragte er dann.
    »Selbstverständlich, Erlaucht Tamman.« Der Mann, der nach der Schlacht um Yorstadt zu Tammans Ersten Offizier avanciert war, nickte und winkte dann dem Rest des Stabes zu. Durch den Morgennebel stapften sie von dem Lagerfeuer fort, und Tamman drehte sich zu Harriet um.
    Einige Augenblicke verstrichen, ohne dass ein Wort zwischen ihnen fiel. Aber Stomalds Gesichtsausdruck bestätigte Tammans ärgsten Befürchtungen. Der Mann wusste Bescheid. Man sah es in seinen wachsamen Augen … und auch daran, wie nah er neben Harriet stand. Tamman spürte, wie seine Lippen zu zucken begannen. Er räusperte sich. Er hatte das schon seit Wochen kommen sehen, und es war ja auch nicht so, als hätte er erwartet, Harry bliebe für alle Zeiten bei ihm. Sie waren beide nicht bereit gewesen, sich auf eine gemeinsame Zukunft einzulassen, wie etwa Sean und Sandy dies für sich entschieden hatten – nein, korrigierte er sich innerlich: Bisher waren sie beide nicht bereit dazu gewesen . Im tiefsten Herzen hoffte er, er sei reif genug, mit Harrys Entscheidung umzugehen. Naja, vielleicht konnte er ja tatsächlich damit umgehen, nur versetzte es ihm dennoch einen Stich. Nicht, dass er gegen Stomald

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