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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aber Harry hat immer schon ihren eigenen Kopf gehabt. Und außerdem, auch wenn ich es nicht gerne zugebe, bist du tatsächlich kein übler Kerl!« Der Priester lächelte zögerlich, und Tamman lachte leise. »Ist ja auch nicht so, als hätte ich das nicht kommen sehen«, bemerkte er dann deutlich munterer. »Mit dir konnte sie über ihre Gefühle für dich natürlich nicht reden. Aber die Art und Weise, wie sie uns gegenüber von dir gesprochen hat …!«
    »Tamman!«, protestierte Harriet und lachte gleichzeitig, und Stomald lief einen Augenblick lang purpurrot an, bevor er in ihr Lachen einstimmte.
    »Seit Wochen beobachtet sie dich wie ein Kinokha, der sich an ein Shemaq anschleicht«, fuhr Tamman verschmitzt fort. Als nun beide, Harriet und Stomald, erröteten, stellte Tamman erstaunt fest, wie viel Spaß es machte, Harry aufzuziehen, und dass er kein bisschen Verbitterung verspürte.
    »Du forderst da gerade dein Schicksal heraus, Tamman!«, warnte sie ihn und drohte ihm mit der Faust, und nun lachte auch er. Dann ließ sie die Faust sinken und trat näher an ihn heran. »Du selbst bist auch kein so übler Kerl, weißt du?«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »Klar«, bestätigte er und legte ihr den Arm um die Taille. Dann blickte er zu Stomald hinüber. »Nicht dass ihr es nötig hättet: Aber ihr habt trotzdem meinen Segen, Stomald! Und wenn du einen Trauzeugen brauchen solltest …«
    »Ich …«, setzte Stomald an, stockte dann, errötete noch mehr und blickte flehentlich zu Harriet hinüber.
    »Jetzt gehen gerade ein bisschen die Pferde mit dir durch!«, meinte diese zu Tamman. »Aber sollten wir hier alle tatsächlich heil rauskommen, nehm ich ihn zu Mom und Dad mit, und dann könnte es passieren, dass wir dich doch noch beim Wort nehmen!«
     
     
    »Scheiße!«
    Niemand verstand dieses auf Englisch hervorgestoßene Schimpfwort, doch Seans Offiziere wussten seinen Tonfall dennoch zu deuten. Sie alle waren von Kopf bis Fuß mit Schlamm regelrecht verkrustet, und Sean stand bis zu den Oberschenkeln im kalten Wasser. Den Pardalianern würde es bis zur Taille reichen. Der Regen hatte aufgehört, doch die Luft war fast unerträglich feucht, und in Schwärmen kamen nun die einheimischen Gegenstücke zu den terranischen Stechmücken an und umschwirrten sie sirrend. Hinter Sean schien die Kolonne aus seinen Männern schier nicht enden zu wollen. Sean selbst hatte vor einer Weile die Führung übernommen, da seine Implantatssensoren es ihm sehr viel einfacher machten, eine Route durch diesen Sumpf zu finden – oder sie hätten es mir zumindest einfacher gemacht, wenn es überhaupt einen Weg durch diese Sümpfe gäbe!, dachte er wütend.
    Dann atmete er tief durch und zwang sich innerlich zur Ruhe, bevor er wieder den Mund aufmachte. Er wandte sich seinem Stab zu.
    »Wir müssen auf dem gleichen Weg wieder zurück«, erklärte er verbittert. »Vor uns sinkt der Grund deutlich ab, und rechts ist etwas, das mich sehr an Treibsand erinnert. Wir müssen es weiter im Norden versuchen.«
    Tibold sagte nichts, doch seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich, und Sean verstand sofort, was in dem alten Krieger vorging. Ihrem ursprünglichen Plan nach hätten sie den Sumpf in zehn oder zwölf Stunden hinter sich bringen sollen. Mittlerweile jedoch stapften sie schon seit über zwanzig Stunden durch das unwegsame Gelände. Auf der Karte hatte die gewählte Route einen recht einfachen, wenngleich unangenehmen Marsch versprochen. Nun wandelte sich das Ganze zum Desaster, und das war ganz allein seine, Seans, Schuld. Er verfügte über die besten Aufklärungsmöglichkeiten auf dem gesamten Planeten, und er hätte ihre Route deutlich besser erkunden müssen! Hätte er das getan, hätte er in Erfahrung bringen können, dass es am nördlichen Ende des Tals zahlreiche unterirdische Quellen gab. Der schmälste Teil dieses Sumpfes war zugleich der am wenigsten leicht passierbare. Dieser Schnitzer, so dumm er auch war, ließ jetzt seinen ganzen Trupp hier feststecken!
    »Also gut«, sagte Sean schließlich und seufzte. »Wir kommen nirgendwo hin, wenn wir nur hier stehen bleiben und den Schlamm anstarren!« Einige Augenblicke lang dachte er nach, rief die Karten auf, die er auf dem Weg hierher in den Computern seiner Implantate abgespeichert hatte, dann nickte er knapp. »Erinnerst du dich an die Stelle, wo wir die Essenspause eingelegt haben?«, fragte er Tibold.
    »Jawohl, Erlaucht.«
    »Also gut. Im Nordosten davon gab es

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