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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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war ihr ein enger Freund gewesen, und zwanzig weitere ihrer Offiziersanwärter hatten sich an Bord der Imperiales Terra befunden. »Cruz hat nicht einen einzigen Sicherheitsmarker ausgelöst. Er muss gewusst haben, wie gering die Chancen waren, auch nur einen einzigen aus seiner Familie wiederzusehen. Trotzdem hat er mitgespielt, ohne irgendjemandem davon zu erzählen. Er hat nicht einmal versucht, Hilfe zu finden. Also hat er vielleicht gewusst , dass es undichte Stellen ganz oben gibt: Diese Leute hätten dann auch sofort erfahren, wenn er sich an irgendjemanden von 'Hursags Leuten gewandt hätte.«
    Kaltes, bitteres Schweigen senkte sich über den Ratssaal, dann nickte Colin.
    »Also gut. Da draußen ist also jemand, eiskalt genug, um eine ganze Familie auszulöschen und eine achtzigtausend Mann starke Schiffsbesatzung umzubringen, und ich will diesen Dreckskerl in die Finger kriegen! Wie schaffen wir das?«
    »Die Lügendetektoren wieder aus der Mottenkiste holen und der Reihe nach jeden – und ich meine wirklich jeden – daran anschließen!«, schlug MacMahan mit heiserer Stimme vor.
    »Das geht nicht«, widersprach Horus. Alle wandten sich ihm zu, und er zuckte mit den Achseln. »Wenn wir Recht haben, dass die undichte Stelle wirklich in den höchsten Reihen zu finden ist, dann werden unsere Gegner – wer auch immer diese Leute sind – es erfahren, sobald wir anfangen. Finden wir sie tatsächlich unter unseren eigenen Leuten, gut und schön: Für eine eindeutige Identifizierung reicht ja dann schon, wenn sie ihre Deckung verlassen und wegzulaufen versuchen. Aber wenn die uns irgendwie von außen anzapfen, operieren diese Leute verdeckt, mit doppelter, dreifacher, x-facher Deckung, und der Drahtzieher zieht sich einfach unerkannt zurück. Und wenn das passiert, haben wir vielleicht nie wieder Gelegenheit, ihn zu packen.«
    »Es ist noch schlimmer«, seufzte Colin. »Wir haben keinen hinreichenden Verdacht für diese Art Untersuchung!«
    »Schwachsinn!«, fauchte MacMahan. »Das ist ein Belang der öffentlichen Sicherheit! Wir können jeden Uniformträger in die Mangel nehmen, den wir uns greifen wollen!«
    »Nein, können wir nicht!« MacMahan machte schon den Mund für eine Entgegnung auf, Colin jedoch hob abwehrend die Hand.
    »Warte mal, Hector! Warte nur eine Minute! Verdammt noch mal, ich will diesen Dreckskerl genauso sehr in die Finger kriegen wie du, aber jetzt denk doch mal darüber nach! Wir wissen, dass 'Hursag Recht hat, aber wir haben nicht einen einzigen vernünftigen Beweis! Alles, vom Verschwinden von Cruz' Familie abgesehen, lässt sich mit durchaus nachvollziehbaren technischen Fehlfunktionen erklären. Und auch wenn sich tatsächlich von Cruz' Familie über einen längeren Zeitraum hinweg nirgends eine Datenspur findet, beweist das an sich noch gar nichts! Es gibt kein Gesetz, demgemäß die Leute verpflichtet wären, uns ihren Aufenthaltsort zu melden – unsere Untertanen sind immerhin freie Bürger! Die Tatsache, dass wir nicht wissen, wo die Cruz-Familie sich aufgehalten hat, spricht hier sogar eher gegen uns. Cruz hat niemals irgendetwas in der Art angedeutet, dass seine Frau und Kinder gegen ihren Willen irgendwo festgehalten worden seien, und da wir nicht einmal wissen, wo sie sich aufgehalten haben, können wir wohl auch kaum nachweisen, dass sie gefangen gehalten wurden!
    Und selbst, wenn wir das könnten, müssten wir bei unseren Befragungen äußerst umsichtig vorgehen. Die Charta bietet keinen Schutz vor Selbstanklage, also können wir bei Einsatz eines Lügendetektors alles fragen, was wir wollen … aber nur vor Gericht. Dieses absolute Bürgerrecht wird ohne Ausnahme garantiert, eben weil es keinen Schutz vor der Selbstanklage gibt.
    Du hast zwar Recht, dass wir jeden Uniformträger in die Mangel nehmen können, solange wir das Ganze als eine Frage der öffentlichen Sicherheit darstellen. Aber wir müssten denen und deren Rechtsbeiständen dennoch eine Liste mit den Themen vorlegen, die wir mit unseren Fragen abdecken wollen – eine von einem Richter abgesegnete Liste! –, bevor wir anfangen können, diese Fragen dann tatsächlich zu stellen. Es gibt keine Möglichkeit, mit dem rechtlichen Papierkram in der Größenordnung fertig zu werden, in dem wir das würden tun müssen, ohne dass jemand, der über genügend Kontakte verfügt, jemanden wie Cruz direkt auszuwählen, davon erfährt. Und was passiert, wenn unser ›Mister X‹ davon erfährt? Wir wollen nicht nur seine

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