Collection Baccara Band 0250
Blick zu. „Jemand, der richtig wütend auf die Barones ist.“
Claudia knöpfte ihren Mantel auf und fragte sich wieder einmal, wer wohl den Detektiv mit der Ermittlung beauftragt hatte. „Sie meinen also, dass persönliche Motive im Spiel sind? Es ist nicht einfach ein Konkurrent mit unsauberen Methoden?“
„Das weiß ich noch nicht. Die Konkurrenten haben auf alle Fälle ein Motiv. Da wäre zum einen Snowcream Incorporated, und zum anderen Anderson Enterprises. Baronessa hat beiden Unternehmen in den letzten Jahren große Marktanteile abgenommen.“
Um Himmels willen, wusste er etwa auch über Drake Bescheid? Wahrscheinlich ja, entschied Claudia und fühlte sich sehr unbehaglich. Mallory hatte Anderson Enterprises bestimmt nicht zufällig erwähnt. Aber auf keinen Fall konnte er alles wissen, Gott sei Dank! Wahrscheinlich wusste er nur, was die Öffentlichkeit von der gescheiterten Romanze mitbekommen hatte.
„Für Anderson ist Eis nur ein Geschäftszweig von vielen, Mr. Mallory. Baronessa dagegen verkauft ausschließlich Gelato. Schon möglich, dass unser Erfolg ärgerlich für Anderson ist, aber deren andere Geschäftszweige werden von Baronessa überhaupt nicht beeinträchtigt. Die Idee, dass sie unsere Fertigungsanlage anzünden lassen, finde ich abwegig.“
„Konkurrenz wird oft irrational, wenn persönliche Motive mit hineinspielen. Und wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, war der Thronerbe von Anderson Enterprises für Sie mehr als nur eine Partybekanntschaft.“ Ethan schüttelte den Kopf. „Es geht mich ja nichts an, aber was um alles in der Welt fanden Sie eigentlich an diesem Piranha in Nadelstreifen? Abgesehen von seinen teuren Anzügen natürlich.“
Das klang ganz so, als ob Mallory schon mit Drake zu tun gehabt hatte. Claudia musste grinsen. Dann kam ihr ein Gedanke. Es wäre gar nicht gut, wenn er glauben würde, dass sie noch irgendetwas für Drake empfände. Um diesen Verdacht auszuräumen, sollte sie vielleicht der Versuchung nachgeben und sich Hals über Kopf in die heiße Affäre mit Ethan Mallory stürzen, nach der ihr Körper sowieso immer heftiger verlangte …
Hör auf damit! Das ist eine ganz dumme Idee! „Sagen Sie, haben Sie überhaupt einen Auftraggeber? Ich meine jemanden, der Sie bezahlt. Oder tun Sie vielleicht nur einem alten Freund einen Gefallen?“
Ethan hob eine Braue. Er hatte faszinierende Augenbrauen, die gar nicht zu einem harten Mann wie ihm passten. Viel zu ausdrucksvoll. „Sie wissen also von Bianca und mir.“
„Natürlich. Bianca hat zwar wieder ihren Geburtsnamen angenommen, deshalb konnte ich Ihren Namen nicht sofort unterbringen. Aber dann ist es mir eingefallen. Es ist ein paar Jahre her, oder? Nicht, dass ich viel auf Gerüchte geben würde.“ Mit einer dramatischen Geste wies Claudia diese Möglichkeit von sich. „War es eine gute Ehe?“
„Ich wüsste nicht, was Sie das anginge.“
„Ich möchte nur wissen, ob Sie nicht vielleicht Vorurteile gegen die Barones haben. Und wem gegenüber Sie loyal sind. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass Sal Conti etwas damit zu tun hatte, dass Ihre Ehe zu Bruch ging, und Sie sich an ihm rächen wollen. Es kann aber auch sein, dass Sie immer noch etwas für Ihre Exfrau übrighaben und den Namen ihrer Familie von jedem Verdacht reinwaschen wollen.“
„Spekulieren Sie nur weiter, Herzchen. Ich weiß, wie fasziniert viele Frauen vom Liebesleben anderer Leute sind.“
„Während ich meinen Spekulationen nachgehe, Herzchen , sollten Sie um den Block fahren. Wir sind nämlich gerade am Baronessa-Gebäude vorbeigekommen.“
Ethan musste den Block nicht ganz umrunden, denn die Tiefgarage des Gebäudes hatte eine Einfahrt in der Seitenstraße. Claudia wies ihm den Weg zu den Besucherparkplätzen. Sie erwähnte nicht weiter, dass er beinahe vorbeigefahren wäre. Das war auch nicht nötig. Ihr spöttisches Lächeln genügte vollauf.
Sobald er den Motor abgestellt hatte, sprang sie aus dem Wagen. Das überraschte Ethan nicht. Diese Frau würde nicht warten, bis ein Mann ihr die Tür aufhielt. Sie würde auf überhaupt nichts warten.
Während er den Wagen abschloss, stand sie da und wippte ungeduldig mit der Fußspitze. Ihre Hände waren in den Taschen dieses albern leuchtend blauen Mantels vergraben. „Sagen Sie“, fragte er freundlich, „stimmt es eigentlich, dass Sie Drake Anderson einen ganzen Karton geschmolzenes Eis über den Kopf gegossen haben bei dieser Gala?“
Claudia warf ihm
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