Collection Baccara Band 0250
aber vielleicht erreichte sie, dass die beiden sich zurückzogen.
Sie ging entschlossen auf die zwei Männer zu, die sicher wussten, dass ihre Rechte für eine Exklusivberichterstattung mit Josephs Feier geendet hatten. Daher musste sie sich etwas einfallen lassen, um zu begründen, warum nur sie aus dem Krankenhaus berichten durfte.
„Hallo, meine Herren“, sagte sie freundlich, aber mit unverkennbarer Härte in der Stimme, und schaltete die Kamera aus.
Der Kameramann wollte protestieren, erkannte sie jedoch.
Sie reichte ihm die Hand. „Maddy Monroe“, stellte sie sich trotzdem strahlend vor und schüttelte danach auch dem Reporter die Hand.
„Miss Monroe, schön Sie zu sehen“, sagte er.
„Madeline!“, rief Alex hinter ihr.
Sie drehte sich hastig um. Alex war gerade aus Josephs Zimmer gekommen. Beim Anblick seiner versteinerten Miene erstarrte sie. Wahrscheinlich glaubte er, sie hätte die beiden Männer als Unterstützung angefordert, um einen Bericht senden zu können.
Alex deutete zum Wartezimmer. „Hast du einen Moment Zeit?“, fragte er und ging schon voraus.
„Sie beide bleiben hier!“, befahl sie den Kollegen.
Unter gar keinen Umständen wollte sie, dass die beiden mithörten oder womöglich sogar aufzeichneten, wie sie Alex beschwor, nicht das Schlimmste von ihr zu denken. Außerdem durften die beiden sich nicht bei ihrem Sender beschweren, sie wären von Maddy Monroe weggeschickt worden. Vorher musste sie sich erst eine glaubhafte Ausrede für ihr Verhalten ausdenken.
Hilfe suchend blickte sie zu der stämmigen Krankenschwester, die daraufhin die Arme verschränkte und ihr zunickte.
„Danke“, sagte Madeline und eilte ins Wartezimmer. Alex stand in der Mitte des Raums und wandte ihr den Rücken zu. „Es ist nicht so, wie du denkst“, beteuerte sie sofort.
„Ich will, dass du die Story bringst“, sagte er ruhig.
„Wie bitte?“ Sie hatte sich wohl verhört.
Erst jetzt drehte er sich um. „Ich will, dass du die Story bringst, und du kannst mich auch interviewen. Ich verspreche dir, dass du damit deinen Traumjob als Reporterin für ernsthafte Nachrichtensendungen bekommen wirst.“
Tränen schossen Madeline in die Augen und rollten ihr über die Wangen. „Nein“, wehrte sie kopfschüttelnd ab.
Er trat zu ihr, legte ihr die Hände an die Wangen und wischte ihr die Tränen weg. „Doch, mein Schatz, ich will es so. Ich will, dass du die Karriere machst, von der du träumst und die du verdienst“, erklärte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Die ganze Welt soll dich sehen wie ich.“
„Ach, Alex“, flüsterte sie und hielt nur mit Mühe ein Schluchzen zurück.
„Bring dein Gesicht in Ordnung“, forderte er sie auf und wich wieder zurück. „Dann holst du deine Leute. Ich suche in der Zwischenzeit einen Raum, in dem wir ungestört das Interview machen können.“
Sie war so überwältigt, dass sie nur stumm dastand und zusah, wie er wieder hinausging.
Irgendwie musste sie Alex davon überzeugen, dass sie ihn mehr liebte als jeden Job. Er musste erkennen, dass es ihr mehr bedeutete, das Leben mit ihm zu teilen, als so kurzsichtigen Leuten wie Preston oder ihren Eltern ihre Fähigkeiten zu beweisen. Die Liebe zu Alex erfüllte sie mehr als jeder berufliche Erfolg.
Doch schon in der Hütte hatte sie erkannt, dass sie Alex nur durch Taten und nicht mit Worten überzeugen konnte. Wenn ihr das gelang, würde er ihr endlich glauben.
„ Was willst du machen?“, fragte Sara ungläubig und sah Alex an, als hätte er den Verstand verloren, während Joseph sich nicht einmischte.
Alex hatte seine Familie informiert, was er zu tun beabsichtigte. Zwar wollte er alle so gut wie möglich vor den Folgen abschirmen, doch völlig würde ihm das kaum gelingen.
„Ich lasse mich von Madeline interviewen“, wiederholte er, „und ich werde bei der Gelegenheit bestätigen, dass ich Marcus’ erster unehelicher Sohn und nicht sein jüngerer Bruder bin.“
„Bestätigen?“, fragte Rick, der zwischen Lynn und Sara auf der anderen Seite von Josephs Bett stand. „Heißt das, dass sie es schon ahnt?“
Alex nickte.
„Ich habe Miss Monroe alles erzählt“, sagte Helen.
Sekundenlang herrschte Stille.
„Aus einem bestimmten Grund?“, fragte dann Lynn. Als Anwältin überlegte sie wahrscheinlich schon, was das für die McCoys bedeutete.
„Sie will Alex helfen“, erklärte Helen.
Während die anderen ungläubig reagierten, wirkte Joseph höchst zufrieden, weil
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