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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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der bessere Ausdruck dafür“, erwiderte Ellyn vorsichtig. „Aber Sie haben recht.“
    „Ist den Suslands denn wirklich so viel Schlimmes passiert?“
    „Es gibt tatsächlich erstaunlich viele unnatürliche Todesfälle. Aber allzu viel weiß ich darüber nicht zu berichten.“
    Luke wartete schon auf einem schwarzmähnigen Falben, neben sich das Pferd, das er für Rebecca ausgesucht hatte. Sie schwang sich in den ungewohnt sperrigen Sattel.
    „Sie reiten mit Daniel zur südöstlichen Ecke und treiben die Kälber von dort in unsere Richtung. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich langsam und ruhig bewegen und die Tiere nicht scheuchen und nervös machen.“
    Das war leichter gesagt als getan, wenn zunächst auch alles nach Plan lief. Die Kühe bewegten sich mit ihren Kälbern zügig vorwärts, die Reiter riefen, schwenkten ihre Hüte und ließen dann und wann die Lassos kreisen.
    Sie durchquerten ein weites Tal und kamen auf eine Anhöhe. Ein paar Kühe fingen an, wild herumzuspringen, als versuchten sie, ihrem Verfolger zu entkommen. Und diesen Verfolger spielte ausgerechnet Rebeccas Pferd Chester. Sie konnte nichts weiter tun, als sich festzuhalten und ihm seinen Willen zu lassen.
    Daniel tauchte neben ihr auf. „Hey, Sie sind gut!“, rief er ihr zu.
    Sie lachte. „Nicht ich – Chester! Ich halte mich nur fest.“
    „Jedenfalls machen Sie dabei eine deutlich bessere Figur als ich“, meinte er selbstkritisch. „Ich finde, Pferde sollten einen Lenker haben, das würde die Sache gewaltig vereinfachen.“
    Eine Kuh brach aus der Gruppe rechts von Rebecca aus und rannte zum Flüsschen zurück. Chester nahm sofort die Verfolgung auf. Immer wieder umkreiste er die Kuh, während Rebecca versuchte, sie mithilfe ihres Lassos zur Herde zurückzutreiben. Eine Stunde später hatte sie es endlich geschafft – doch der Friede währte nur ein paar Minuten. Dann unternahm die Kuh einen neuen Ausbruchsversuch.
    „Halten Sie Ihr Pferd im Zaum!“, rief Luke hinter ihr, und sie gehorchte mit einiger Mühe.
    Er ritt im spitzen Winkel auf das Flüsschen zu. Die Kuh beäugte ihn abwägend, ließ sich aber nicht von ihrem Weg abbringen. Rebecca lenkte Chester in weitem Bogen ebenfalls zum Fluss.
    Die Kuh brüllte laut, und auf einmal antwortete eine hellere dünnere Stimme. Im nächsten Moment brach ein Kalb aus dem Busch und rannte auf die Kuh zu. Die stupste es liebevoll mit dem Maul an. Luke lenkte sein Pferd rufend und winkend durch den Fluss, und die Kuh suchte, gefolgt von ihrem Kalb, Zuflucht bei ihrer Herde.
    Luke setzte sich mit seinem Pferd an Rebeccas Seite, und sie ritten langsam nebeneinander her.
    „Das hätten Sie nie geschafft“, erklärte er. „Sie wollte unbedingt zu ihrem Kalb zurück.“
    „Woher wussten Sie, dass sie ein Kalb hat?“
    Er hob die Schultern. „Weil sie sich so gar nicht beirren ließ. Mutterinstinkt. Sie hätte ihr Junges nie allein zurückgelassen.“ Damit wendete er sein Pferd und ritt davon.
    Rebecca war froh darüber, denn sonst hätte er womöglich die Tränen in ihren Augen bemerkt. Von wegen Mutterinstinkt. Ihrer eigenen Mutter hatte er jedenfalls gefehlt. Und ihr Vater hatte sie von Anfang an nicht haben wollen.
    Sie trocknete sich die Augen mit dem Pulloverärmel. Herrje, sie war doch nicht etwa auf ein Kalb eifersüchtig? So weit kam es noch! Fast hätte sie laut herausgelacht. Rebecca tätschelte Chesters Hals.
    „Komm, Chester. Es geht weiter.“
    Die Herde staute sich an einem breiten Gatter. Daneben stand der Pritschenwagen, in dem Fran und Kendra mit Emily und Matthew gekommen waren. Sie saßen zu viert auf der Ladefläche und beobachteten das Spektakel.
    „Treibt sie nicht zu eng zusammen“, warnte Luke. „Sonst drehen sie durch.“
    Er selbst übernahm die nervösesten Tiere und versuchte, sie zu beruhigen und durch das Gatter zu lotsen. Das erforderte viel Geduld, aber am Ende war es geschafft.
    Rebecca beobachtete, wie er mit einem besonders schwierigen Tier umging. Viel anders hat er mich auch nicht behandelt, dachte sie auf einmal. Er hatte sie ignoriert, abgelenkt und letztlich dorthin gebracht, wo er sie haben wollte. Und sie hatte diesen – diesen Cowboy gewähren lassen. Wenn sie nicht aufpasste, war ihr Auftrag hier beendet, bevor sie auch nur einen Schritt weitergekommen war.
    „Haben Sie schon genug?“, erklang eine ihr wohlbekannte männliche Stimme plötzlich von der Seite her.
    „Ich? Nicht die Spur!“
    „Ihnen wird heute Abend alles wehtun.“

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