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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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wenn ihr diesen Fisch essen wollt, dann musst du ihn säubern.“
    Janey hatte nichts dagegen, dass Noah zum Abendessen blieb. Sie war auch nicht so dumm zu glauben, dass er Jessie nicht irgendwann für sich gewinnen könnte. Doch zu sehen, wie schnell er damit Fortschritte machte … Das tat irgendwie weh. Sie hatte Jessie so viele Jahre für sich allein gehabt.
    Sie war diejenige, die Jessie großgezogen hatte. Sie war mit ihr auf dem Arm herumgelaufen, als die ersten Zähne kamen. Sie hatte Jessie getröstet, selbst geweint und sich Vorwürfe gemacht, als ihre Tochter begriff, dass sie keinen Vater hatte. Einmal ganz abgesehen von den sechzehn Stunden Wehen und den unglaublichen Schmerzen bei der Geburt.
    Und jetzt, wo sie eine unabhängige, interessierte, frühreife und charmante Neunjährige war, kam Noah und meinte, er könnte einfach so einen Platz in ihrem Leben beanspruchen.
    „… du musst zugeben, dass ich recht hatte, was das Fischen im Regen betrifft“, sagte er während des Essens zu Jessie. „Die Fische haben gut angebissen. Und den größten hatte ich an der Angel.“
    „Hattest du nicht!“, protestierte Jessie. „Ich hatte den größten. Die drei größten.“
    „Vielleicht waren deine Fische länger, aber meiner war fetter.“
    „Kannst du das beweisen?“
    Er zeigte auf die leere Fischplatte. „Nicht viel übrig geblieben.“
    „Dann nimmst du das nächste Mal besser eine Kamera mit.“
    Das nächste Mal. Ein verlegenes Schweigen entstand. Jessie wurde rot.
    „Wenn du lange genug in der Stadt bist, dass es ein nächstes Mal geben kann“, murmelte sie, knüllte ihre Papierserviette zusammen und warf sie auf den Tisch.
    „Das nächste Mal“, sagte Noah, „nehme ich dich mit zum Tiefseeangeln. Dort, wo ich wohne. Und dann haben wir eine Kamera dabei, das kannst du mir glauben.“
    „Tiefseeangeln? Im Atlantik?“
    Noah lachte. „Geografie scheint nicht gerade deine Stärke zu sein.“
    Jessie sah zu ihrer Mutter.
    „Sieh im Atlas nach“, sagte Janey. Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, da sprang Jessie schon vom Stuhl und rannte ins Arbeitszimmer.
    „Ich versuche nicht, sie zu bestechen“, sagte Noah. „Ehrlich. Aber sie ist so ein Angelfreak. Und es gibt einfach nichts Großartigeres als Tiefseeangeln.“
    „Sei doch ehrlich. Du hast angegeben.“
    „Ja, vielleicht habe ich das. Aber ich glaube wirklich, dass es ihr gefallen würde.“
    „Du kennst sie schon ziemlich gut.“
    „Sie unterscheidet sich nicht sehr von ihrer Mutter“, erwiderte Noah lächelnd.
    „Doch, das tut sie.“ In ihr steckte auch viel von Noah. Janey stand auf. Sie wollte den Abend gern beenden und ein wenig für sich sein.
    „Das war ein wunderbares Essen. Du kochst genauso gut wie deine Mutter, Janey“, schwärmte Noah.
    „Wie schön für mich. Ich werde es in meinem Lebenslauf erwähnen“, konterte Janey zynisch. Sie wollte sich nicht mit netten Worten umgarnen lassen. Mit ihrer Wut auf Noah konnte sie besser umgehen, als mit all den anderen Gefühlen, die er in ihr weckte.
    Ihr Sarkasmus schien ihn jedoch zu amüsieren. „Du solltest dir eine Spülmaschine anschaffen“, sagte er, als sie das Geschirr ins Spülbecken stellte und abspülte.
    „Du könntest auch helfen.“
    Noah verschränkte die Hände hinter dem Kopf, lehnte sich zurück und streckte die Beine aus. „Es macht viel mehr Spaß, hier zu sitzen und dir zuzusehen“, sagte er und lachte, als sie ihm einen finsteren Blick zuwarf.
    Ihr Gesicht war von dem heißen Wasserdampf gerötet, und die Haare fielen ihr ins Gesicht. Plötzlich packte ihn heftiges Verlangen. Es war nicht nur körperliches Verlangen. Ihr zuzusehen, wie sie die Teller spülte, hatte so etwas Häusliches an sich. Bis zu diesem Moment war ihm nicht klar gewesen, dass er diese Häuslichkeit in seinem Leben vermisste.
    „Hör auf, mich so anzustarren.“
    „Macht dich das nervös?“
    „Die ganze Situation macht mich nervös“, murmelte sie. Er verstand genau, was sie meinte.
    Um sie nicht noch mehr zu verunsichern, stand er auf, nahm ein Handtuch und trocknete das Geschirr ab. Er wollte ihr damit nur einen Gefallen tun. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war das Gefühl, das das gemeinsame Erledigen einer banalen Hausarbeit in ihm auslöste.
    Plötzlich merkte er, wie sein Leben hätte sein können, wenn er geblieben wäre.
    Als er den nächsten Teller nahm, berührten sich ihre Hände. Noah und Janey sahen sich an, und die Welt stand für einen Moment

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