COLLECTION BACCARA Band 0269
neigten die meisten Menschen nun einmal dazu, sich zusammenzutun.
Wenn Eddie nur eine eigene Wohnung gehabt hätte! Aber er musste ja unbedingt bei Shane wohnen! Brüder!
Sie hatte wohl keine andere Wahl, als ebenfalls dort zu bleiben. Sie musste Shane eben aus dem Weg gehen. Wie das funktionieren sollte, wusste sie zwar selbst nicht, aber schließlich war es ihr in der Vergangenheit auch schon gelungen.
Doch als sie am Abend erschöpft sein Haus betrat, in der Hoffnung, sich unbemerkt nach oben in ihr Zimmer verziehen zu können, stand Shane mitten im Gang.
Er war auf dem Weg von der Dusche in sein Schlafzimmer und trug etwas um die Hüften, das nicht größer war als ein Gästehandtuch. Oder ein Waschlappen.
Sie schnappte nach Luft. Dann vergaß sie das Atmen ganz.
Shane wandte sich ihr zu. Einige Augenblicke sah er sie überrascht an. Dann grinste er: „Na, hattest du einen harten Tag im Büro, Babe?“
Fiona schluckte und zwang sich dazu, in seine blauen Augen zu sehen anstatt auf das Sixpack auf seiner Brust und die schwarzen Haare, die unter dem Handtuch hervorlugten. Sie musste es einfach schaffen, eine halbwegs normale Unterhaltung mit Shane zu führen, auch wenn er gerade halb nackt (oder besser gesagt sieben Achtel nackt) vor ihr stand.
„Ähm.“ Sie befeuchtete ihre Lippen. „Ja. Äh. Nein. Es ging, danke.“ Sie senkte den Blick und sah an seinem rechten Ohr vorbei. „Es gab viel zu tun.“
Shanes Grinsen wurde breiter. Er kam einige Schritte näher. „Oh ja, verstehe. Ein Drittel des Jahresumsatzes in einem Monat und so, schon klar.“
„Genau.“ Oh, Mann, wie gut er roch. Nach Haarshampoo und Testosteron. Fiona lief das Wasser im Mund zusammen.
Aber der Umstand, dass sie angesichts seines sexy Körpers keinen ganzen Satz mehr herausbrachte, frustrierte sie. Und dieser Ärger auf sich selbst richtete sich, da er kein anderes Ventil fand, schlagartig gegen ihn. „Nachdem du offenbar FKK-Anhänger bist, wäre es schön, wenn du es dir verkneifen könntest, solange ich hier bin.“
„Wieso, was hast du gegen einen nackten Körper? Das ist doch die natürlichste Sache der Welt.“
Fiona schüttelte den Kopf. „Ich verstehe wirklich nicht, wieso du mit dieser Einstellung noch Single bist.“
Shane zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Vielleicht liegt das einfach daran, dass ich noch nicht die Richtige getroffen habe. Überleg dir doch mal, ob dir da jemand einfällt, der zu mir passen würde.“ Er beendete das Gespräch, indem er Richtung Schlafzimmer ging. Doch kurz bevor er dort anlangte, drehte er sich noch einmal um: „Das Bad ist übrigens frei.“ Und dann fügte er hinzu: „Ich glaube, da liegt auch noch eines von diesen Handtüchern für dich.“
Ja, sicher. Wenn er dachte, dass sie sich in diesem Haus in weniger als ein riesiges Strandbadetuch hüllen würde, lag er falsch. Aber mit einem Handtuch-Turban auf den frisch gewaschenen Haaren und ohne Make-up sah sie unabhängig vom Grad ihrer Nacktheit ohnehin nicht so aus, dass er weiter mit ihr flirten würde.
Und genau das war es ja, was sie wollte. Sie würde ihm zeigen, dass sie nur harmlose, platonische Freunde waren. Je schneller er sie wieder so behandelte wie immer, desto besser für alle Beteiligten.
Shane hatte einen Großteil seiner neunstündigen Schicht damit verbracht, an Fiona zu denken. Er konnte wirklich nichts dafür – die Unterwäsche war daran schuld. Wie sie wohl darin aussah? Und ob die Blicke, die sie ihm in letzter Zeit zugeworfen hatte, wirklich das bedeuteten, was er hoffte?
Wieso konnte er sich nur nicht für eine weniger komplizierte Frau interessieren? Aber bislang gab es ja noch keine echten Schwierigkeiten. Doch das würde nicht mehr lange so bleiben, wenn er so weitermachte …
Und weitermachen würde er, so viel stand fest.
Er hatte nämlich einen Plan, wie er die glückliche Fügung nutzen würde, die Fiona in sein Haus gebracht hatte. Einen sorgfältig überdachten, gut ausformulierten Plan. Er liebte Pläne. Wahrscheinlich hatte das mit seinem Beruf als Feuerwehrmann zu tun. Bei der Feuerwehr musste man jederzeit wissen, wer wofür verantwortlich war und wie sich die Handlungen jedes Einzelnen auf die Gesamtsituation auswirkten. Und wenn sich alle an den Plan hielten, dann stimmte unter dem Strich auch das Ergebnis.
Als er fertig angezogen war, hörte er, wie im Badezimmer die Wanne einlief. Sehr gut, das bedeutete, er hatte genug Zeit. Für Frauen schien ein Bad nämlich nicht
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