COLLECTION BACCARA Band 0269
Tränen die Wangen hinunter. Als sie mit einem Aufschrei zurück in die Kissen fiel und sie das Blut in ihren Ohren rauschen hörte, brachen alle Dämme.
Gleich darauf erbebte Shane mit einem lustvollen Stöhnen. Seinen Kopf an ihren Hals gepresst, hielt er sie fest und flüsterte Worte, die sie nicht verstand. Doch sie wusste, was er ihr sagen wollte.
Shanes erstes Zusammentreffen mit Eddie verlief genau so stürmisch, wie er vermutet hatte. Er hatte sich zwar seelisch darauf vorbereitet, doch als er Eddie am Ende seiner 15-Stunden-Nachtschicht im Umkleideraum sitzen sah, zögerte er trotzdem. Er hätte es vorgezogen, bei der unvermeidlichen Konfrontation in einer besseren Verfassung zu sein, als es am Ende dieser langen Schicht der Fall war.
Eddie hob den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Als Eddie nicht aufstand, machte Shane einige Schritte in seine Richtung. „Wir müssen reden, Mann.“
„Ich habe dir nichts zu sagen.“
„Dann hör mir einfach nur zu.“
Eddie lachte grimmig. „Wieso sollte ich das tun?“ Er stand auf, warf seine Turnschuhe in seinen Spind und knallte die Tür schwungvoller zu als notwendig.
„Weil ich dir etwas zu sagen habe. Irgendwann werden wir wieder für eine gemeinsame Schicht eingeteilt werden, und bis dahin muss diese Sache aus der Welt sein, klar?“
In Eddies Gesicht konnte man sehen, dass er nach Worten rang. Schließlich brach es aus ihm heraus: „Du hättest dich von ihr fernhalten sollen!“
„Eddie …“
„In dieser Stadt laufend hunderte Frauen herum, die du alle haben könntest! Und wahrscheinlich auch hattest, wenn ich so darüber nachdenke.“
Shane seufzte. „Auch wenn deine Einschätzung schmeichelhaft ist – so viele waren es wirklich nicht. Und in letzter Zeit habe ich mich überhaupt nicht mehr mit Frauen getroffen.“
„Aha, dann hattest du also einen erotischen Engpass, und Fiona kam dir als Lückenbüßer gerade recht?“
Shane griff sich hilflos an den Kopf. „Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich? Glaubst du wirklich, dass ich mir für ein kleines Abenteuer ausgerechnet Fiona ausgesucht hätte?“
Zwei Kollegen kamen in den Umkleideraum, um sich für die Frühschicht umzuziehen. Angesichts des rauen Umgangstons zwischen Shane und Eddie blieben sie verwundert in der Tür stehen.
„Raus!“ Eddie warf ihnen einen wütenden Blick zu.
Shane sagte entschuldigend: „Bitte gebt uns noch eine Minute, Jungs.“
Als sich die beiden zurückgezogen hatten, wandte er sich wieder Eddie zu, der gerade dazu ansetzte, ihn voller Wucht mit der Schulter zu rammen. Shane sprang zur Seite, schnappte ihn am Arm und drängte ihn gegen die Spindreihe. „Verdammt, Eddie, hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank?! Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich mich mit dir prügeln werde?“
Eddie fluchte und kämpfte gegen den erbarmungslosen Griff an, mit dem ihn Shane festhielt.
Da die beiden Freunde praktisch gleich groß waren und eine ähnliche Statur hatten, entwickelte sich ein mehrere Minuten andauernder Ringkampf. Schließlich gewann Shane die Überhand und hielt Eddie fest im Schwitzkasten.
„Sehr schön, nun musst du mir wenigstens zuhören“, keuchte Shane. „Also: Das mit Fiona war nicht dasselbe wie mit allen anderen! Ich liebe sie!“
Eddie gab seine Gegenwehr schlagartig auf. „Wie bitte?“
Es dauerte einen langen Augenblick, bis Eddie klar wurde, dass Shane die Wahrheit sagte. Shane merkte sofort, dass Eddie ihm glaubte, und ließ ihn los. Dann setzte er sich auf eine der Bänke im Umkleideraum.
Schwer atmend strich sich Eddie die Uniform glatt. „Du liebst sie?“
Shane nickte langsam.
„Dann ist das was Ernstes?“ Eddie schüttelte ungläubig den Kopf und gab sich die Antwort gleich selber, während er sich mit den Händen durch die zerrauften Haare fuhr: „Wenn du sagst, dass du eine Frau liebst, dann muss es ja was Ernstes sein. So etwas habe ich von dir nämlich noch nie gehört.“
„Es war etwas Ernstes“, verbesserte Shane leise.
„Soll das heißen, es ist vorbei?“
Ein weiteres langsames Nicken.
Eddie setzte sich neben Shane auf die Bank. „Was ist passiert?“
„Fiona will sich nicht auf einen Feuerwehrmann einlassen. Sie hat die Sache mit deinem Dad nie überwunden.“
„Ich weiß. Ich muss sie nach jeder Schicht anrufen, damit sie weiß, dass es mir gut geht und ich noch lebe. Das waren ziemlich viele Anrufe in den letzten Jahren.“
Shane sah ihn erstaunt an. Natürlich wusste
Weitere Kostenlose Bücher