COLLECTION BACCARA Band 0287
Sicherheit. Darüber hatten sie unzählige Male diskutiert, und sie wollte dieses Argument einfach nicht hören.
Brad blickte erneut auf seine Uhr. Dreißig Minuten zu spät. Wo konnte sie sein? Hatte sie einen Unfall gehabt? Ging es ihr und Peanut gut?
Sollte er sich auf den Weg machen und nach ihr suchen? Oder sollte er bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgeben? Während er über seine Möglichkeiten nachdachte, fuhr ihr Wagen auf einen Besucherparkplatz auf der anderen Seite der Parkgarage. Erleichtert, dass sie keinen Unfall gehabt hatte, sprang er aus seinem Wagen und eilte zu ihr.
„Das wird aber auch Zeit.“ Seine Erleichterung verwandelte sich in Ärger, als er ihre Wagentür aufriss. „Wo zum Teufel hast du gesteckt? Du hättest schon vor einer halben Stunde hier sein müssen.“
In aller Seelenruhe nahm Elena ihre Handtasche und die Aktenmappe, bevor sie sich zu ihm drehte, was ihn noch mehr verärgerte. „Mann, was haben wir heute Morgen eine schlechte Laune“, sagte sie und lächelte freundlich.
Sie stieg aus, schloss den Wagen ab und setzte sich in Richtung Fahrstuhl in Bewegung.
„Und?“ Er lief neben ihr her.
„Was und?“, fragte sie und drückte die Taste, die den Fahrstuhl rief. Während sie wartete, summte sie fröhlich ein Lied vor sich hin, als wäre nichts geschehen.
Brad konnte es nicht fassen, dass sie ihn so zappeln ließ. „Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du in einen Unfall verwickelt sein könntest … oder schlimmer noch.“
„War ich aber nicht.“ Sie lächelte ihn an und ignorierte absichtlich seine schlechte Laune.
„Ich habe versucht, dich anzurufen, doch dein Anrufbeantworter war …“
„Du warst das also.“ Die Fahrstuhltür glitt auf, und sie betrat die Kabine. „Du hättest eine Nachricht hinterlassen sollen.“
Gereizt folgte er ihr in den Fahrstuhl. „Du warst zu Hause und bist nicht ans Telefon gegangen?“
„Ich war gerade dabei, mir die Strumpfhose anzuziehen.“
„Und dir ist nicht der Gedanke gekommen, mal eben ans Telefon zu gehen?“ Sie waren in der 17. Etage angekommen, und die Fahrstuhltür glitt auf.
„Doch.“ Sie verließ den Fahrstuhl und ging in Richtung Konferenzraum, ohne zu erklären, warum sie es nicht dennoch getan hatte.
„Und?“
„Ich wollte nicht riskieren, eine Laufmasche zu bekommen, nur um dann festzustellen, dass es sich um einen Telefonverkäufer handelt.“ Sie öffnete die Tür zum Konferenzraum und legte ihre Aktenmappe auf den polierten Mahagonitisch.
„Und dir ist nicht der Gedanke gekommen, dass ich es sein könnte?“ Ihm war klar, dass er überreagierte, aber das war ihm im Moment egal. Er hatte sich solche Sorgen gemacht.
„Doch, daran habe ich schon gedacht.“ Sie zog ihren Mantel aus und legte ihn über einen der Stühle. „Aber ich dachte, wenn du es bist, dann hinterlässt du eine Nachricht.“
Brad umfasste ihre Taille und zog Elena an sich. Er wusste nicht, ob er sie anschreien sollte, weil er sich ihretwegen solche Sorgen gemacht hatte, oder ob er sie um den Verstand küssen sollte.
„Ach zum Teufel“, murmelte er und küsste sie.
Als sich ihre Lippen trafen, stieß sie einen leisen Schrei aus. Brad nutzte die Gelegenheit und schob die Zunge zwischen ihre leicht geöffneten Lippen. Leidenschaftlich erforschte er das süße Innere ihres Mundes, bis sie sich atemlos voneinander lösten.
„Du hast mich zu Tode geängstigt“, sagte er. „Bitte tu das nie wieder.“
„Ich dachte, du wüsstest, dass ich mich erst am späten Vormittag mit Jennifer Anderson treffe“, erwiderte sie erhitzt.
Brad dachte einen Moment nach und schüttelte den Kopf. „Ich war mit meinen Eltern auf der Veranda, als du mit Jennifer gesprochen hast.“
„Tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast, aber mir geht es gut.“ Sie trat zurück und glättete ihr Leinenkostüm.
Ein leises Klopfen an der Tür hinderte ihn daran, etwas zu antworten. Fiona steckte den Kopf herein. „Mr. Connelly, Mrs. Anderson ist hier. Soll ich sie hereinschicken?“
Bevor er antworten konnte, sagte Elena: „Einen Moment bitte noch, Fiona.“ Sie drehte sich zu Brad, lächelte und richtete seine Krawatte. „Nur, damit du keine weiteren Angstattacken erleidest – dies ist mein letztes Gespräch. Falls es nicht eine bedeutende Entwicklung in dem Fall gibt, werde ich nicht wieder in den Connelly Tower kommen.“
Brads Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und er hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu
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