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COLLECTION BACCARA Band 0287

COLLECTION BACCARA Band 0287

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0287 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TINA LEONARD ANNA CLEARY KATHIE DENOSKY
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Anziehungskraft …
    Mit dem Rasierer in der Hand verharrte er mitten in der Bewegung, und ein weiteres Mal trat das amüsierte Glitzern in seine Augen. „Träumen Sie süß?“
    Am liebsten wäre sie auf der Stelle im Erdboden versunken. Aber dieser unverschämte Kerl konnte ja unmöglich Gedanken lesen. Also beschloss sie, seine Bemerkung einfach zu ignorieren und stattdessen lieber weiterzusuchen.
    Allerdings war Connor ihr verräterisches Erröten natürlich nicht entgangen. Ah, Miss Sophie Woodruff verfügte offenbar über Zartgefühl. Erröten konnte man nicht auf Kommando. Auch das passte nicht zu der eiskalten Abstauberin, die Sir Frank ihm beschrieben hatte.
    Mit einer langsamen Drehung sah sie sich im Raum um. Dadurch konnte Connor unbemerkt die hervorstechenden Vorzüge ihres schlanken Körpers betrachten: Sie verfügte über Rundungen an genau den richtigen Stellen, einen eleganten Hals und lange, schlanke Beine.
    Wonach suchte sie nur?
    „Es war nicht meine Absicht, ins allerheiligste weibliche Reich einzudringen“, bemerkte er herausfordernd.
    Sie wandte ihm das Gesicht zu. Blaue, beinahe violett schimmernde Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern. Rosige Lippen, ein zarter Teint.
    „Dann machen Sie sich für gewöhnlich immer im Waschraum für Damen frisch?“
    Wieder dieses elektrisierende Aufflackern in seinen Augen. Sophie erschauerte.
    „Richtig erkannt. Sie wissen ja, wie das ist, wenn man Beziehungen knüpfen will. Und welcher Ort wäre besser geeignet als dieser, um Frauen zu treffen?“ Er ließ seinen Blick zu ihren Brüsten schweifen, von dort zu ihren Beinen und wieder zurück.
    Rasch wandte sie sich ab und setzte ihre Suche fort. Sie schaute hinter die Sofakissen, öffnete Schubladen – nichts. Währenddessen gab dieser O’Brien vor, sich ganz seiner Rasur zu widmen, aber sie ließ sich nicht täuschen. Seine ungeteilte Aufmerksamkeit galt ihr, das spürte sie. Plötzlich kam ihr eine Idee. Was, wenn er den Brief an sich genommen hatte? „Ähm … sagen Sie, haben Sie hier zufällig einen Brief gefunden?“
    „Einen Brief?“ Nachdenklich zog er die Brauen zusammen. „Ein ziemlich ungewöhnlicher Ort, um die Post auszuliefern … Es handelt sich doch nicht etwa um eine verdeckte Briefübergabe für die CIA?“
    Ohne auf seinen ironischen Ton einzugehen, fuhr sie fort: „Ich habe ein wichtiges Schreiben verloren. Hätte ja sein können, dass es mir hier aus der Tasche gefallen ist und Sie es gefunden haben …“
    „Seien Sie nicht so verkrampft“, empfahl er ihr mit einem milden und nachsichtigen Lächeln, das eine Spur zu herablassend war für ihren Geschmack. „Sie verhalten sich ja geradezu wie eine alte Jungfer, die noch keinen Mann beim Rasieren erlebt hat. Ungeküsst, wie man so schön sagt.“
    Alte Jungfer? Ungeküsst? Was erlaubte sich dieser Kerl? „Hören Sie“, zischte sie, „ich möchte nur wissen, ob Sie den Brief irgendwo gesehen haben. Falls nicht …“
    Er gab sich uninteressiert. „Nicht, dass ich mich erinnern könnte. Vielleicht, wenn Sie mir verraten, worum es in diesem Schreiben geht …“
    Wie bitte? Sophie hatte Mühe, die Fassung zu wahren. Warum konnte er nicht einfach Ja oder Nein sagen und auf sein nervtötendes Theater verzichten? Es sei denn … Natürlich, er musste den Umschlag gefunden und eingesteckt haben. Warum sollte er sonst dieses Katz-und-Maus-Spiel aufführen?
    Er beugte sich vor, um das glatt rasierte Gesicht mit Wasser abzuspülen. Dann zog er ein Papiertuch aus dem Spender und trocknete sich ab. Nachdem er das Tuch zusammengeknüllt und im Abfalleimer entsorgt hatte, nahm er eine elegant gestreifte Krawatte aus der ledernen Aktentasche und band sie sich mit routinierten Bewegungen um. Lächelnd wandte er sich Sophie zu. „Klingt ja nach einem ziemlich wichtigen Schreiben.“
    „Das ist es …“ Gerade noch rechtzeitig biss sie sich auf die Lippen. Am besten ließ sie ihn das Gegenteil glauben – dann würde er den Brief vielleicht nicht lesen, falls er das nicht ohnehin schon längst getan hatte. „Nein, eigentlich nicht. Das heißt, für mich, ja. Aber ansonsten ist der Inhalt völlig uninteressant.“
    Langsam packte er seine Sachen zusammen. „Ah, ein Liebesbrief also?“
    „Nein, kein Liebesbrief“, gab sie genervt zurück. Wenn er so weitermachte, brachte er sie noch an den Rand des Wahnsinns. Warum konnte er nicht einen Moment ernst bleiben? „Allmählich reicht es mir. Sagen Sie mir einfach klipp und klar,

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