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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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für akzeptabel befunden wurde. Völlige Einigkeit herrschte lediglich hinsichtlich der Weigerung, einen Zigeunerarsch-verschmierten Ball nach dem letzten Schlag wieder aus dem Loch zu holen. An heißen Sommertagen konnte man das Loch am zehnten Grün oft randvoll mit zurückgelassenen Golfbällen
vorfinden, die dann von Auld Basil, dem ersten Greenkeeper, herausgefischt werden mussten.
    Nein, man konnte sicher nicht behaupten, dass der Ravenscroft Golf Club eine Anlage von Weltrang war. So scheint es beispielsweise höchst unwahrscheinlich, dass der walnussholzvertäfelte Umkleideraum des Augusta International in seiner langen und ruhmreichen Geschichte jemals Zeuge eines Wortwechsels wie dem folgenden gewesen ist:
    »So ein dreckiger Zigeuner hat sich am Zehnten meinen Ball in den Arsch geschoben!«
    »Diese beschissenen Kaffer! Ich hoffe, du hast ihn trotzdem gespielt.«
    »Einen Dreck hab ich. Hab einen gedroppt. Zigeunerregel.«
    »Du durchtriebenes, hinterfotziges Riesenarschloch, du …«
    Es war kein Weltklasseplatz, aber es war Garys Platz.
    Und das seit 1980, als er, gerade fünf Jahre alt, am Rockzipfel seines Dads zum ersten Mal über diese Fairways streunte. Noch zu klein, um seine Schläger zu tragen, hielt er eifrig die Fahnenstange, wenn geputtet wurde – sein Dad hatte ihm gezeigt, wie er sie zu halten hatte, damit die Flagge nicht im Wind flatterte und die Leute vom Putt ablenkte -, und schloss sich begeistert der Jagd nach verlorenen Bällen an. Sein Dad mochte es, wenn er zwischen den Schlägen seine Schläger für ihn hielt, weil die Gummigriffe dann immer etwas klebrig von den verschwitzten kleinen Händchen waren. Also hielt Gary die Schläger und sah seinem Vater zu, wie der die Bälle über Entfernungen schlug, die für ein Kind unvorstellbar, ja, unfassbar waren. Sie schienen bis ins Nachbarland zu fliegen. Und sein Vater, der gerade mal einen Meter siebzig maß, war in seinen Augen ein vor Kraft strotzendes Muskelpaket. Gary hielt die Schläger und hörte den Männern zu, wie sie über Dinge redeten, von denen er nichts verstand. Er fühlte sich privilegiert zwischen den Erwachsenen und ihren Gesprächen über Fußball, Arbeit und Frauen, inmitten
des Geruchs von Aftershave, Zigaretten und der muffigen Pullis, die sie aus den Golftaschen zogen, wenn der Wind auffrischte. Gary kannte jeden einzelnen Grashalm auf diesem Platz. Dank seiner verirrten Schläge kannte er auch einige der obskureren Seitenpfade besser als die meisten anderen Spieler. Er liebte es hier. Trotz seiner Shankings, und obwohl er noch nie eine Medaille gewonnen hatte, ja, obwohl es ihn in den Wahnsinn zu treiben drohte, dass es ihm offenkundig unmöglich war, in diesem Spiel Fortschritte zu machen.
    Er schulterte seine Tasche und machte sich auf den Weg zum Umkleideraum. Er wollte sehen, wer seine Spielpartner beim Turnier um die monatliche Medaille waren.
     
    Derweil eilte Billy Douglas vorbei an den Ständern mit Puttern, Golfbags, Hölzern und Eisen durch die Gänge von Oklahoma Dan’s Discount Golf World. Ein Papp-Aufsteller hinter der Eisenabteilung zeigte einen grinsenden Oklahoma Dan – ein fanatischer, ein Meter neunzig großer Republikaner – mit erhobenem Daumen und einer Sprechblase, in der er in seinem Redneckidiom seine Liebe für Eisen bekannte: »I love Irons«. Einige seiner Berater hatten einen Augenblick lang erwogen, dem großen Mann mitzuteilen, dass diese Formulierung in Großbritannien aufgrund einer regionalen Eigenart namens »Cockney Slang« womöglich nach hinten losgehen könnte, aber sie entschieden sich dagegen. Denn sonst hätte man das Thema Homosexualität ansprechen müssen. Etwas, von dem der Boss sich weigerte zu glauben, dass es existierte.
    Billy begutachtete die Stapel mit nagelneuen Kartons von Titelists, Callaways, Nike etc. 5,99 Pfund für eine Dreierpackung brandneuer Spaxons? Im Ravenscroft Pro-Shop zogen sie einem dafür 7,99 Pfund aus der Tasche! Billy nahm sich drei von den Pappröhrchen und tastete auf dem Weg zu den Kassen in der Jacketttasche nach dem Gutschein.

    In der ersten Röhre, die er sich gegriffen hatte, befand sich die Nummer drei.
    »Sonst noch etwas, der Herr?«, fragte ihn die strahlend lächelnde Kassiererin mit der Baseballkappe.
    »Nein, bloß diese Bälle, danke, Schätzchen. Bloß die Bälle.«
    Das sollte reichen.
     
    Das erste Tee: jedes Mal ein Neuanfang nach der Absolution sämtlicher bisheriger Sünden. Immer wenn ein Golfer am ersten Tee

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