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Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs

Titel: Coma - Niven, J: Coma - The Amateurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Meter hohen und mehr als zweitausend Jahre alten Baumriesen, die gleiche erzieherische Funktion.
    Doch für Gary war das gerade kein Trost, als er – mit einem letzten »FICKPISSE!« – den Schläger zum achten oder neunten Mal auf den Beton niederhämmerte. Der Kopf des Putters befand sich erstaunlicherweise immer noch am Schaft, hatte sich aber in einen unförmigen, weißglühenden Klumpen verwandelt.
    Es war Auld Tam, der Gary tröstend die Hand auf den Arm legte und sagte: »Lass gut sein, Junge. Das reicht jetzt. Du brichst dir sonst noch die Handgelenke.«

13
    DANK GARYS GOLF-GEPFLOGENHEITEN WAR DAS SAMSTAGMORGENDLICHE Tête-à-tête für Pauline und Masterson inzwischen zum festen Termin geworden. Meistens buchte Masterson zu diesem Zweck ein Hotelzimmer, manchmal – wie heute etwa – trafen sie sich allerdings auch im Lager, um Sex im Büro oder gelegentlich auch in einem Stapel Teppichreste mitten in der riesigen Halle zu haben. Um sie herum der starke, süße Kunststoffgeruch der neuen Teppiche, der Pauline daran erinnerte, wie sie und Gary damals in ihr neues Haus gezogen waren. Masterson freute sich stets auf die Samstage, so wie er sich einst als Kind auf den letzten Schultag gefreut hatte. Leanne ließ er im Glauben, er würde diesen Tag nutzen, um seine Filialen zu inspizieren.
    Der heutige Samstagmorgen entwickelte sich allerdings anders, als er es gehofft hatte: Verständnislos glotzte er Pauline an, die auf dem Sofa in seinem Büro saß – immer noch voll bekleidet und die Beine spröde übereinandergeschlagen. Ihr Rock war so kurz, dass er ein gutes Stück ihres gebräunten Oberschenkels sehen konnte.
    »Hä?«, wiederholte Masterson.
    »Es tut mir leid, Findlay, aber so kann das mit uns einfach nicht weitergehen …«
    Er überlegte, was er sagen konnte, irgendetwas Überzeugendes und Romantisches, das aber gleichzeitig nicht zu unterwürfig klang. Charmant musste es sein. Selbstsicher und beruhigend.
    »Komm ficken, Schnecke«, sagte er.

    »Schau mal, ich … o Gott, ich hatte mir fest vorgenommen, nicht zu weinen.« Pauline rückte ein Stück vor. »Es war in Ordnung, solange es, du weißt schon, bloß Sex war. Aber je länger wir uns jetzt treffen, desto härter wird es für mich, dass ich dich nicht sehen kann, wann immer ich will. Also …«
    »Aye«, erwiderte Masterson, stand auf, kam um den Schreibtisch herum und setzte sich zu ihr. Scheiße, er hatte schon’nen halben Ständer. »Aber, Schatz, das zwischen uns, das is’ doch was Besonderes. So was hab ich nicht mehr empfunden seit … ach Scheiße, ich weiß nicht mehr seit wann.«
    Pauline nahm seine Hand und streichelte sie. »Ich auch«, lächelte sie traurig. »Aber wir sind nun mal beide verheiratet. Lass uns ehrlich miteinander sein, wohin soll das denn führen?«
    Er konnte ihr straffes Dekolleté sehen, wie es sich unter dem dünnen Baumwollstoff abzeichnete. Einen halben? In seiner Hose wurde gerade eine beschissene Villa mit separatem Parkplatz hochgezogen.
    »Das Beste wäre vermutlich, wenn wir uns eine Zeit lang nicht sehen«, sagte Pauline. Ihre Hand streifte ihn versehentlich zwischen den Beinen. Heilige Scheiße. »Oh«, sagte sie, zog die Hand zurück und schlug sie vor den Mund. Masterson schluckte trocken. »In Ordnung«, schnurrte Pauline, glitt vom Sofa herab auf die Knie. »Ich schätze, ein Abschiedsgeschenk bin ich dir wohl schuldig …«
    Masterson schloss die Augen und genoss den angenehm kühlen Luftzug in seinem Schritt. Pauline beobachtete sein Gesicht, wie sich seine Kiefer anspannten, sein Adamsapfel hüpfte, und sagte zu sich selbst, als sie ihren Mund öffnete: »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.«
     
    Pfeifend lief Bert Thompson durch den Umkleideraum, die Kulturtasche unterm und das Handtuch überm Arm. Sein Pfeifen – »Spread a little happiness« – hallte von den steinernen
Wänden wider und durch den leeren Raum. Es war Mittagszeit, und sämtliche anderen Mitglieder waren entweder auf dem Platz, bereits an der Bar oder schon auf dem Weg nach Hause. Die jungen Kerle verbrachten heutzutage mehr Zeit mit ihren Familien. Ihre Frauen ließen es ihnen nicht mehr durchgehen, wenn sie sich wie die Alten benahmen: Freitagabend nach getaner Arbeit direkt auf den Platz und eine schnelle Runde spielen, und dann bis Mitternacht an der Bar abstürzen? Und Samstagmorgen, wenn’s um die Medaille ging, sofort wieder raus, bis man um fünf, ordentlich angesäuselt, zum Essen nach Hause kam? Träum

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