Coming Home
Fahrstuhl, fuhr in den fünften Stock hinauf. William Bensons Büro lag nur wenige Meter von Davids Büro entfernt auf dem gleichen Korridor, und unwillkürlich hielt sie die Luft an. Doch nichts rührte sich, und mit einem flauen Gefühl im Magen betrat sie das Vorzimmer ihres Chefs.
»Guten Morgen«, wurde sie freundlich von seiner Sekretärin begrüßt, »Sie können gleich hineingehen.«
»Danke«, sagte Megan leise, klopfte kurz an die Tür und betrat dann zaghaft William Bensons Büro.
»Hallo Mrs. Turner«, begrüßte er sie höflich, und bot ihr dann einen Platz an.
»Wie Sie wissen, bin ich kein Freund langer Reden«, begann er wie gewohnt, »daher möchte ich auch gleich zur Sache kommen.«
»Oh mein Gott«, dachte Megan unglücklich, »jetzt ist es also wirklich so weit, in ein paar Sekunden bin ich meinen Job los.«
»Wie mein Schwiegersohn mir mitgeteilt hat, haben Sie außerordentlich gute Arbeit geleistet, und ich möchte mich dafür auch noch einmal bei Ihnen bedanken. Da ich es immer gerne honoriere, wenn jemand sich so sehr für die Firma engagiert, möchte ich Ihnen eine kleine Gehaltserhöhung anbieten, ich denke, das haben Sie sich redlich verdient.«
Megan starrte ihn an, und glaubte ihren Ohren nicht zu trauen.
»Darüber hinaus sind mein Schwiegersohn und ich uns einig, dass Sie ein wenig gefördert werden sollten, es wäre sehr schade, Ihre Fähigkeiten dort unten in der Abteilung verkümmern zu lassen«, fuhr Benson fort, und Megans Augen wurden immer größer. »Da David unbedingt eine Sekretärin, beziehungsweise Assistentin braucht, und Sie ja schon bewiesen haben, dass Sie diesen Anforderungen gerecht werden können, werden wir Sie ab sofort in dieser Position einsetzen. Das Büro neben dem seinen ist schon hergerichtet, und ich hoffe, Sie werden sich dort wohlfühlen.«
»Was?«, fragte sie ungläubig, während in ihrem Kopf die Gedanken ratterten.
Assistentin.
Davids Assistentin.
Im Büro neben Davids Büro.
Mit David zusammenarbeiten, öfter und enger als je zuvor.
»Ich … ich … aber …«, stammelte sie hilflos, immer noch nicht wirklich begreifend, dass sie das alles nicht nur träumte.
William Benson runzelte die Stirn.
»Es sei denn, Sie möchten nicht, aber«, er legte ein wenig Nachdruck in seine Worte, »Sie sollten sich das gut überlegen, denn noch einmal werden Sie eine solche Chance nicht bekommen.«
»Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll«, erklärte sie entgeistert.
»Nun, am besten ‚Ja‘. Ich glaube, mein Schwiegersohn wäre sehr enttäuscht, wenn Sie ablehnen würden, er hat sich sehr für Sie eingesetzt, und freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.«
Megan hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden, alles um sie herum schien sich zu drehen.
David.
Er hat das eingefädelt.
Er will mit mir zusammenarbeiten.
»In Ordnung«, nickte sie zaghaft, nachdem sie sich ein wenig gefangen hatte, »ich bin einverstanden.«
»Sehr schön, das freut mich«, lächelte Benson, »aber ich habe auch fest mit Ihrer Zusage gerechnet. Dann gehen Sie jetzt am besten gleich nach unten und packen Ihre Sachen zusammen, es wartet eine Menge Arbeit auf Sie.«
»Jetzt gleich?«, fragte sie erschrocken, und ihre Stimme überschlug sich beinahe vor Panik.
Sie hatte damit gerechnet, die Nachricht in Ruhe verdauen zu können, und sich noch ein paar Tage darauf vorbereiten zu können, David gegenüberzutreten.
»Ja sicher, je eher, desto besser.«
William Benson stand auf, bedeutete ihr damit, dass das Gespräch beendet war, und vollkommen überrollt trottete sie zur Tür.
»Auf Wiedersehen«, presste sie noch mühsam heraus, dann stakste sie auf weichen Beinen durch das Vorzimmer, verabschiedete sich noch von der Sekretärin und stand kurz darauf am Fahrstuhl.
Nachdem sie so fest damit gerechnet hatte, dass der Chef sie in hohem Bogen hinauswerfen würde, war sie von der Entwicklung der Dinge nun doppelt geschockt, und kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
Auf der einen Seite war sie natürlich froh, dass sich ihre Befürchtungen nicht bewahrheitet hatten, auf der anderen Seite ballte sich ein schmerzhafter Knoten in ihrem Magen zusammen, wenn sie daran dachte, dass sie nun täglich mit David zusammentreffen würde.
15
» W as hat er sich nur dabei gedacht?«, fragte Megan sich hilflos, während sie nach unten fuhr.
Sie betrat das Büro und begann wortlos, ihre Sachen aus dem Schreibtisch zu räumen.
Jennifer und Bridget beobachteten sie eine Weile,
Weitere Kostenlose Bücher