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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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etwas zu essen hingestellt hatten.
    Es war eine Schale mit roten und gelben Früchten und ein Glas mit einer grünen Flüssigkeit.
    Ralph ging zur Schale und nahm sie auf. Er hatte Hunger und Durst. Er wußte aber auch, daß er nicht so ohne weiteres alles essen durfte, was es auf Empty gab. Dies war eine fremde Welt, auf der viele Dinge für Menschen giftig waren, die für die früheren Bewohner gut genießbar gewesen waren. Er roch an den Früchten. Der Geruch kam ihm bekannt vor. Er erinnerte ihn an das Fruchtsaftgetränk, das Cindy ihm gegeben hatte.
    Er suchte ein paar Früchte aus, deren Aroma er eindeutig identifizieren konnte, und verzehrte sie. Sie schmeckten gut, und sie sättigten ihn. Da sie gleichzeitig auch seinen Durst verringerten, verzichtete er darauf, das Getränk zu sich zu nehmen, dessen Farbe ihm ohnehin nicht gefiel.
    Etwas knackte hinter ihm.
    Erschreckt drehte er sich um. Zunächst merkte er nicht, was sich verändert hatte. Dann aber sah er, daß sich eine der beiden Türen wie 74
    der entriegelt hatte. Er stürzte hin und riß sie auf. Sie ließ sich so leicht öffnen, daß er von seinem eigenen Schwung fast umgerissen worden wäre.
    Vor ihm lag ein Gang, etwa zehn Meter lang. Links und rechts erhoben sich wandhohe, bunte Bilder. Sie zeigten menschliche Gestalten.
    Ralph trat auf den Gang hinaus und betrachtete staunend die Dar-stellungen. Ein Schauer rann ihm über den Rücken, als ihm bewußt wurde, daß er als erster Mensch sah, wie die Bewohner dieser Welt ausgesehen hatten.
    Ihm war, als blickten ihn die dargestellten Figuren alle prüfend an. Sie hatten große, ausdrucksvolle Augen mit senkrechten Pupillenschlitzen, eine kräftige Nase und einen kleinen Mund. Ihre Zähne sahen hell und ebenmäßig aus und unterschieden sich kaum von den Zähnen der Menschen. Das Haar wölbte sich in zahllosen Locken zu einer riesigen Mähne auf, die seitlich bis an die Oberarme und am Rücken bis zu den Schulterblättern reichte. Die Haut der Empty-Bewohner besaß einen bläulichen Schimmer. Die roten Augen, die Lippen und die weißen Zähne hoben sich scharf von ihr ab.
    So fremdartig diese Wesen auch aussahen, Ralph fühlte sich von ihnen nicht abgestoßen. Er empfand vielmehr eine seltsame Sympathie für sie, die er sich nicht erklären konnte.
    Die Bewohner dieses Planeten trugen lange Kleider, die bis auf die Füße herabreichten und an den Hüften durch reich verzierte Gürtel zusammengehalten wurden. Die Arme waren bloß, so daß Ralph deutlich erkennen konnte, daß sie neben dem Ellenbogen noch ein zweites Gelenk hatten.
    Warum zeigte man ihm die Bilder? Oder steckte gar keine tiefere Absicht dahinter? Sollte er nur in den Raum gehen, der sich am Ende des Ganges anschloß?
    Er schüttelte diese Gedanken ab, während er weiterging und sich Bild für Bild genau ansah, um sich möglichst viele Einzelheiten ein-75
    zuprägen. Was auch immer geschah, er durfte nicht versuchen, es mit menschlicher Logik zu erklären oder zu ergründen. Er mußte davon ausgehen, daß er in der Hand von Robotern war, die sich nicht von Gefühlen beeinflussen ließen, sondern nüchtern und unbeteiligt vollzogen, wozu sie programmiert waren. Es half also nichts, mit ihnen zu diskutieren oder sie um etwas zu bitten, wenn in ihrem Elektronenhirn nicht festgehalten war, daß sie darauf reagieren sollten.
    Der Raum am Ende des Ganges war leer bis auf einen kleinen Tisch. Es war offenbar ein Kindertisch, da er seinen Körpermaßen entsprach. Davor stand ein Hocker. Auf dem Tisch lagen allerlei Stäbchen, Kugeln und Plastikscheiben, wie er sie zum Teil aus dem Mathematik-Unterricht in der Mengenlehre kannte.
    Ralph lächelte spöttisch.
    Die Roboter sollten nur nicht glauben, daß er Lust hatte, dieses Spielzeug anzunehmen und sich damit zu beschäftigen. Er hatte nur einen einzigen Gedanken. Er wollte zu Commander Perkins und Peter Hoffmann zurück. Daher überlegte er ständig, wie er fliehen und sie verständigen konnte.
    Plötzlich durchzuckte ihn ein elektrischer Schlag. Er kam so plötzlich und überraschend, daß Ralph aufschrie. Er rannte zur Tür zurück, doch diese hatte sich mittlerweile geschlossen. Vergeblich rüttelte er daran.
    Ein Gong ertönte.
    Er drehte sich um und sah, daß ein Bild auf die gegenüberliegende Wand projiziert wurde. Es zeigte etwa zwanzig Stäbe, die plötzlich durcheinanderwirbelten und sich dann zu einem vielfach gezackten Stern formten. Danach erlosch das Bild.
    Ralph blickte auf den

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