Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
"Wenn ich richtig verstanden habe, dann haben die Schiffbrüchigen versucht, sich auf diesem Planeten in Sicherheit zu bringen. Sie haben gegen ein kosmisches Gesetz verstoßen und fürchteten sich vor der Strafe. Wurden sie abgeschossen und erlitten deshalb Schiffbruch?" "Das ist nicht eindeutig zu beantworten. Ich halte es jedoch für wenig wahrscheinlich, daß sie in einen Weltraumkampf verwickelt waren. Die Havarie hatte eine andere Ursache." "Das gefällt mir nicht", Major Hoffmann schüttelte den Kopf.
"Was ist das für ein kosmisches Gesetz, von dem dieser Plasrikknilch spricht?" "Ich kenne es nicht", erklärte Camiel würdevoll. Commander Perkins stocherte gedankenverloren mit einem Stock in den Metallresten des Roboters herum.
"Kann es sein, daß die Schiffbrüchigen sich erst bewußt wurden, daß sie gegen ein kosmisches Gesetz verstoßen hatten, als sie hier auf Lightfire gelandet waren?" fragte er.
"Es kann sein." "Worauf willst du hinaus?" fragte Hoffmann. "Randy, was ist los?" Commander Perkins blickte zu den Wolken hoch. Ein Schwärm großer Vögel zog schweigend gen Süden.
"Was würdest du sagen, Peter, wenn ein kosmisches Gesetz bestünde, das den Planeten Lightfire zu einer - hm - sagen wir Sperrwelt macht? Nehmen wir doch einmal an, daß es wirklich ein großes Sternenreich gibt, das über weite Teile der Galaxis herrscht, und das es verbietet, bestimmte Planeten zu betreten.
Vielleicht weil es auf diesen Planeten gefährliche Krankheiten gibt, vor denen man sich überall in der Milchstraße fürchtet?" Peter Hoffmann schüttelte den Kopf. Er versetzte Camiel einen vorsichtigen Tritt gegen die Beine. Er wußte, daß er nicht kräftig zutreten durfte, weil die Beine des Roboters hart wie Stahl waren, und weil Camiel keinen Millimeter weit ausweichen würde.
"Du mußt nicht alles glauben, was diese wandelnde Nervensäge von sich gibt", sagte er. "Ich glaube, daß er einfach falsch übersetzt hat." Perkins wandte sich an Camiel.
"Du hast von wichtigen Informationen gesprochen und von weniger wichtigen", sagte er. "Ich will alles wissen, und wenn es dir auch noch so unwichtig erscheint." Major Hoffmann seufzte.
"Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich uns inzwischen ein Steak brate", versetzte er und zeigte auf das Land hinaus. "Da draußen laufen ganze Herden von Antilopen herum, die alle ein hervorragendes Fleisch liefern. Und ich habe Hunger!" "Ganz im Gegenteil." Perkins blickte dem Major nach. Er ließ sich auf einen Stein sinken und hörte sich geduldig an, was Camiel berichtete. Der Roboter konfrontierte ihn mit einer Flut von Informationen, die tatsächlich unwichtig erschienen. Dennoch ließ sich der Commander nichts entgehen. Als Peter Hoffmann von der Jagd zurückkehrte und das Fleisch zubereitet hatte, redete der Roboter noch immer. Perkins gab ihm zu verstehen, daß er schweigen sollte. Er wandte sich an den Major.
"Ich habe einen bösen Verdacht", berichtete er. "Ich halte es für möglich, daß die Menschheit ebenfalls gegen das kosmische Gesetz verstoßen hat und sich deshalb in höchster Gefahr befindet." "Wenn man zu lange nichts gegessen hat, kommt man auf solche Gedanken", erwiderte Hoffmann gleichmütig und biß in das gegrillte Fleisch.
"Ich bin sicher", sagte Perkins. "Ein Geheimnis umgibt diesen Planeten, und wir tun gut daran, es so schnell wie möglich zu klären."
Die verbotene Welt
Auf dem Umweg über Lightfire-Town gelang es Perkins, Verbindung mit Professor Common aufzunehmen und umfangreiches Forschungsmaterial von diesem anzufordern. Der Erfinder des Dimensionsbrechers schickte das Material zu der Höhle, vor der Perkins, Hoffmann und Camiel warteten.
Die beiden Offiziere setzten die verschiedenen Teile der Apparatur zusammen und überließen Camiel die Aussteuerung, die er wesentlich präziser ausführen konnte als sie. Dabei bemerkte Major Hoffmann hin und wieder, daß er von dem Vorhaben des Commanders überhaupt nichts hielt.
"Mir soll es nur recht sein, wenn sich mein Verdacht nicht bestätigt", erwiderte Perkins.
Er startete das Gerät, das mit einem Hochleistungsantigrav versehen war. Es stieg auf und beschleunigte so stark, daß es innerhalb von wenigen Sekunden in den Wolken verschwunden war.
Camiel lenkte es bis in eine Umlaufbahn um den Planeten.
Der Satellit bewegte sich zunächst in einer Höhe von kaum einhundert Kilometer um
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