Commander Perkins 03 - Der verbotene Stern
Metallresten und Staub, die bei der geringsten Berührung in sich zusammenfielen. Damit zerschlug sich die Hoffnung, aus der hochentwickelten Technik eines fremden Volkes lernen zu können.
"Das können wir vergessen", sagte Major Hoffmann, als er aus dem Antriebsteil des Raumschiffes zurückkehrte. "Aus dem Trümmerhaufen ist nichts mehr zu holen!" Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als der Boden unter ihm nachgab und er bis zu den Hüften versackte. Fluchend kletterte er aus dem Loch heraus. Er verzichtete darauf, das Wrack noch weiter zu untersuchen und verließ die Höhle.
Seine Blicke fielen auf die Reste des Roboters. Und plötzlich kam ihm eine Idee. Er pfiff auf den Fingern und rief Randy Perkins zu sich.
"Wir haben etwas übersehen", erklärte der Major. "Das Schiff ist ein wertloses Wrack. Der Roboter aber hat noch funktioniert.
Er war immerhin noch in der Lage, die Höhle zu verlassen, George Croden zu erkennen und einen Angriff auf ihn zu beginnen.
Es könnte also möglich sein, daß wir ihm noch ein paar Informationen entlocken können." Perkins nickte Hoffmann anerkennend zu. "Ausgezeichnet, Peter", sagte er und befahl dem Roboter, die Reste des zerfallenen Automaten auseinanderzunehmen und das künstliche Gehirn daraus zu entfernen.
Camiel machte sich augenblicklich an die Arbeit.
Das elektronische Zentrum des zerfallenen Roboters befand sich im Brustraum. Es war von Alter und Zerfall gezeichnet, war jedoch noch teilweise funktionsfähig. Camiel untersuchte es und stellte schließlich einige Kabelverbindungen mit seinem eigenen Computerteil her.
"Geht das nicht schneller?" fragte Major Hoffmann, als mehrere Stunden vergangen waren, ohne das Camiel sich geäußert hatte. "Irgend etwas muß doch in dem Ding sein." Es war, als habe der olivgrüne Roboter nur auf diese gewartet.
Er löste die Kabelverbindungen.
"Ich habe alles erfaßt und ausgewertet, was noch an Informationen da war", entgegnete er. "Wenn es recht ist, werde ich mich auf das beschränken, was ich als wichtig eingestuft habe." "Wie liebenswürdig", spöttelte Hoffmann. "Ich hätte nicht gedacht, daß du dich überhaupt noch einmal zu einer Äußerung bequemst." "Was ist wichtig?" fragte Perkins.
"Die Wesen, die in diesem Raumschiff gekommen sind, haben Schiffbruch im Weltraum erlitten. Sie mußten ihr großes Sternenschiff verlassen und in das Beiboot umsteigen. Damit sind sie hier gelandet. Sie konnten nicht anders. Das Beiboot hätte nicht bis zum nächsten Sonnensystem fliegen können." Perer Hoffmann vergrub sein Gesicht stöhnend in die Hände.
"Ist es möglich", sagte er. "Und dazu braucht diese Mißgeburt aus Blech und Kunststoff mehr als drei Stunden. Ob dieser Geisteskrüppel nicht begreift, daß wir das längst wissen?" "Nach reiflicher Überlegung bin ich zu der Erkenntnis gekommen, Paps, daß ich bei dir nicht deutlich genug in meinen Ausführungen sein kann", erwiderte der Roboter mit gehobener Stimme.
Peter Hoffmann, der auf einem Stein gesessen hatte, sprang auf. Er machte Anstalten, sich auf den Roboter zu werfen, doch Randy Perkins hielt ihn zurück.
"Weiter, Camiel", sagte er. "Sicherlich hast du uns noch mehr zu berichten." "Das habe ich. Die Raumfahrer sind nach der Landung sofort in diese Höhle geflüchtet. Hier haben sie sich in offenbar panischer Angst versteckt. Sie wollten warten, bis jene, vor denen sie sich fürchteten, abgezogen waren." "In panischer Angst?" wiederholte der Major. "Wieso in panischer Angst? Wurden sie verfolgt?" "Das konnte ich nicht eindeutig klären. Ich schließe jedoch aus den Informationen, die ich erfassen konnte, daß die Schiffbrüchigen gegen ein kosmisches Gesetz verstoßen haben, und daß sie sich deshalb fürchteten. Dabei scheinen jene, von denen ihnen Strafe drohte, ihnen millionenfach überlegen gewesen zu sein." "Das klingt alles so verschwommen", bemängelte Hoffmann.
"Sicher, Paps", erwiderte Camiel. "Das ist richtig. Du mußt jedoch berücksichtigen, daß ich die Informationen, die nur bruchstückhaft in dieser verrosteten Kreatur enthalten sind, übersetzen mußte. Dabei hatte ich keinerlei Sprachinformationen. Ich war gezwungen, Wahrscheinlichkeiten zu setzen." "Du bist also nicht sicher, daß deine Übersetzung richtig ist?" "Ich kann gar nicht sicher sein, Paps. Die Wahrscheinlichkeit liegt jedoch über sechzig Prozent." "Das genügt", stellte Perkins fest.
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