Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
auch.
Wenn es soweit ist, müssen wir so schnell wie möglich nach draußen!" Es war still geworden. Totenstille. Von draußen drangen keinerlei Geräusche herein. Es schien, als halte die Natur von Escape den Atem an.
Noch zwanzig Sekunden bis zur Sekunde Null...
Die beiden Männer legten die Atemschutzmasken an. Mit einem Tastendruck öffnete Commander Perkins die Türen nach draußen. Verseuchte Luft strömte in die Kuppel. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.
Noch zehn Sekunden...
Der rote Punkt füllte nun fast den gesamten Bildschirm aus.
Das 'schwarze Loch' hatte noch etwa anderthalb Millionen Kilometer zurückzulegen.
Noch acht Sekunden...
Die Computer zeigten an, daß alle Systeme einwandfrei funktionierten. Das Erfassungsfeld des Dimensionsbrechers war errichtet. Es war bereit, den heranrasenden Gravitationsriesen aufzufangen.
Noch fünf Sekunden...
Der Planet Escape schien bis ins Innerste zu erzittern.
Noch vier Sekunden...
Commander Perkins glaubte fühlen zu können, wie sich das kosmische Geschoß näherte. Ein ungeheurer Druck lastete auf ihm, der von Sekunde zu Sekunde stärker wurde. Er konnte kaum noch seine Beine bewegen. Das Atmen fiel ihm schwer.
Noch drei Sekunden...
Perkins kämpfte gegen die aufkommende Angst an.
Noch zwei Sekunden...
Die beiden Männer sahen sich an. Insgeheim sagte jeder dem anderen Lebewohl.
Noch eine Sekunde...
Das 'schwarze Loch' war noch etwa einhundertfünfzigtausend Kilometer von Escape entfernt. Für diese gewaltige Strecke benötigte es lediglich eine Sekunde.
Die Zahlen auf den Bildschirmen flimmerten. Rasend schnell rückte nun die Null heran.
Commander Perkins beugte sich nach vorn. Er erwartete, so etwas wie einen Knall zu hören.
Auf den Bildschirmen erschien die Null! Das 'schwarze Loch' stürzte in das Erfassungsfeld des Dimensionsbrechers. Die Computer reagierten mit Lichtgeschwindigkeit und waren damit doppelt so schnell wie das kosmische Monstrum.
Der Dimensionsbrecher erfaßte das 'schwarze Loch' und zwang es durch eine Lücke in den Dimensionen aus Zeit und Raum. Es verschwand im Erfassungsfeld und erschien im gleichen Sekundenbruchteil in dem von Major Hoffmann am Rande des Sonnensystems errichteten Dimensionsbrecher. In ihm verharrte es kaum eine hundertstel Sekunde. Doch diese winzige Zeitspanne genügte. Die unvorstellbar großen Anziehungskräfte wurden wirksam. Sie rissen das größte Bauwerk, das Menschen je im Weltraum errichtet hatten, an sich und ließen es noch in der gleichen hundertstel Sekunde in das 'schwarze Loch' stürzen! Das riesige Bauwerk aus achtundvierzig Atomreaktoren mit den angeschlossenen Zusatzaggregaten - so groß wie etwa vier Wolkenkratzer der Stadt New York zusammengenommen verschwand so schnell, daß kein menschliches Auge dieses Ereignis in seinem Ablauf hätte verfolgen können.
Das 'schwarze Loch' aber verließ das Escape-System und raste mit unverminderter Geschwindigkeit in die Unendlichkeit hinaus - ein gefräßiges Ungeheuer, das alles verzehrte, was ihm in die Quere kam.
Commander Perkins und Major Hoffmann rannten aus der Halle, als die Computer anzeigten, daß das Erfassungsfeld des Dimensionsbrechers wirksam geworden war, und daß die Kraftwerke nicht mehr existierten.
An der Schleuse warf sich der Boden unter ihren Füßen so stark auf, daß Peter Hoffmann beinahe gestürzt wäre. Ein ohrenbetäubender Knall ertönte. "In den Shaddy! " Perkins packte den Freund am Arm.
Das Fahrzeug stand nur wenige Schritte von ihnen entfernt. Camiel hielt die Tür offen. Dr. Barlow saß am Steuer. Die beiden Männer sprangen in die Kabine. Camiel schlug die Tür zu. Fast im gleichen Augenblick tat sich der Boden vor ihnen auf. Ein Riß entstand, etwa fünfzig Meter breit und unergründlich tief. Zwei der Metallkuppeln versanken darin.
"Das Wasser", brüllte Peter Hoffmann, während Dr. Barlow den Shaddy von der Spalte wegführte.
Perkins blickte zurück. Der Atem stockte ihm! Eine riesige Flutwelle näherte sich ihnen. Er schätzte sie weit über hundert Meter hoch. Ein gewaltiges Seebeben mußte sie aufgeworfen haben.
Dr. Barlow schrie vor Entsetzen auf. Er beschleunigte den Geländewagen auf Höchstgeschwindigkeit, um den Wassermassen zu entkommen. Aber der Shaddy war viel zu längsam. Der Wasserberg rollte brüllend und tosend heran, packte das Fahrzeug und riß es in die Höhe. Der Wagen überschlug
Weitere Kostenlose Bücher