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Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta

Titel: Commissario Montalbano 02 - Der Hund aus Terracotta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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in seinem Büro.
    »Mein lieber Freund, ich möchte Ihnen meinen
    herzlichsten Glückwunsch übermitteln!«
    »Danke.«
    »Da haben Sie ja einen tollen Treffer gelandet!«
    »Wir hatten Glück.«
    »Es scheint, als sei die fragliche Person weit wichtiger,
    als sie selbst sich immer dargestellt hat.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Unterwegs nach Palermo. Die Antimafia wollte es so, da
    war nichts zu machen. Ihre Kollegen durften nicht mal in
    Montelusa halt machen, sondern mußten weiterfahren. Ich
    habe ein Begleitfahrzeug mit vier Leuten mitgeschickt.«
    »Dann haben Sie also gar nicht mit Fazio gesprochen?«
    »Dazu war weder Zeit noch Gelegenheit. Ich weiß fast
    nichts von der Geschichte. Ich wäre Ihnen also dankbar, wenn
    Sie heute nachmittag zu mir ins Büro kommen und mir alles
    detailliert berichten würden.«
    Das ist hier die Frage, dachte Montalbano; die
    Übersetzung von Hamlets Monolog war ihm eingefallen. Doch
    er erkundigte sich nur: »Um wieviel Uhr?«
    »Sagen wir, gegen fünf. Ach ja, Palermo bittet uns
    dringend, die Aktion absolut geheim zu halten, zumindest im
    Augenblick noch.«
    »An mir soll's nicht liegen...«
    »Ich meine nicht Sie, ich kenne Sie ja gut genug und kann
    Ihnen versichern, daß Fische im Vergleich zu Ihnen
    gesprächig sind. Ach, übrigens...«
    Es entstand eine Pause, der Questore war ins Stocken
    geraten, und Montalbano wollte auch gar nicht hören, was er
    zu sagen hatte, denn diese lobenden Worte – »ich kenne Sie ja
    gut genug« – klangen ihm alarmierend in den Ohren.
    »Also, Montalbano...« fing der Questore zögernd wieder
    an, und es klang noch alarmierender.
    »Ja bitte?«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen die Beförderung zum
    Vicequestore diesmal nicht ersparen.«
    » Madunnuzza biniditta! Aber weswegen denn?«
    »Seien Sie nicht kindisch, Montalbano.«
    »Entschuldigen Sie, aber weswegen soll ich denn
    befördert werden?«
    »Was für eine Frage! Für das, was Sie heute morgen
    getan haben.«
    Montalbano überlief es gleichzeitig heiß und kalt, seine
    Stirn war schweißnaß, im Rücken fröstelte es ihn; diese
    Aussicht war eine Horrorvorstellung.
    »Signor Questore, ich habe nichts anderes getan als das,
    was meine Kollegen jeden Tag tun.«
    »Das bezweifle ich nicht. Aber gerade diese Festnahme
    wird viel Wirbel machen, wenn sie erst mal bekannt ist.«
    »Gibt es denn gar keine Hoffnung?«
    »Stellen Sie sich doch nicht so an!«
    Der Commissario fühlte sich wie ein Thunfisch in der
    Todeszelle, die Luft blieb ihm weg, vergebens machte er
    seinen Mund auf und zu und versuchte dann mit letzter
    Verzweiflung, sich aus der Affäre zu ziehen.
    »Könnten wir nicht sagen, daß es Fazios Schuld ist?«
    »Wie meinen Sie das, Schuld?«
    »Verzeihen Sie, ich habe mich falsch ausgedrückt, ich
    meine natürlich, sein Verdienst.«
    »Bis später, Montalbano.«

    Augello, der an der Tür gelauert hatte, sah den Commissario
    fragend an.
    »Was hat der Questore denn gesagt?«
    »Wir hatten eine Lagebesprechung.«
    »Aha, und warum schaust du dann so aus?«
    »Wie schaue ich denn aus?«
    »Fix und fertig.«
    »Mir liegt das Abendessen von gestern noch im Magen.«
    »Was hast du denn Feines gegessen?«
    »Anderthalb Kilo mostazzoli di vino cotto .«
    Augello sah ihn verdutzt an, und Montalbano, der die
    Frage nach dem Namen des Verhafteten kommen sah, nutzte
    die Gelegenheit, um Augello abzulenken, und wechselte das
    Thema.
    »Habt ihr den Nachtwächter schon gefunden?«
    »Den vom Supermarkt? Ja, den habe ich gefunden. Die
    Diebe haben ihm einen schweren Schlag auf den Kopf
    versetzt, ihn geknebelt, an Händen und Füßen gefesselt und in
    eine große Gefriertruhe gesteckt.«
    »Ist er tot?«
    »Nein, aber besonders lebendig fühlt er sich
    wahrscheinlich auch nicht. Als wir ihn rausgeholt haben, war
    er wie ein riesiger Stockfisch.«
    »Hast du irgendeine Vorstellung, wie das abgelaufen sein
    könnte?«
    »Na ja, ich kann mir schon was denken, und der Tenente
    von der Arma denkt sich was anderes, aber eins ist sicher: Um
    das ganze Zeug mitzunehmen, haben sie einen großen Laster
    gebraucht. Und mit Beladen müssen mindestens sechs Leute
    beschäftigt gewesen sein, die irgendein Profi kommandiert
    hat.«
    »Hör zu, Mimì, ich fahr' schnell zu Haus vorbei, zieh'
    mich um und komm' dann wieder her.«

    Auf dem Weg nach Marinella stellte Montalbano fest, daß die
    Benzinanzeige aufleuchtete. Er hielt an der Tankstelle, wo vor
    einiger Zeit eine Schießerei stattgefunden und er den

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