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Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen

Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen

Titel: Commissario Montalbano 05 - Das Spiel des Patriarchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Montalbano. »Und sonst passiert nichts? Den Mann sieht man nie?«
    »Nie. Und es passiert nichts weiter. Deshalb habe ich gesagt, dass es nichts Pornografisches ist.«
    »Ach nein?«
    »Nein. Diese Aufnahme ist ein Liebesgedicht.«
    Da hatte Mimi Recht, und Montalbano entgegnete nichts. »Würdest du mir die Dame vorstellen?«, fragte er.
    »Mit Vergnügen. Sie heißt Vanja Titulescu, ist einunddreißig Jahre alt und Rumänin.«
    »Flüchtling?«
    »O nein. Ihr Vater war in Rumänien Gesundheitsminister. Sie selbst, Vanja, hat in Medizin promoviert, praktiziert hier aber nicht. Ihr zukünftiger Ehemann, der auf seinem Gebiet bereits eine Koryphäe war, wurde zu einer Vortragsreihe nach Bukarest eingeladen. Sie verliebten sich ineinander, zumindest verliebte er sich in sie, nahm sie mit nach Italien und heiratete sie. Obwohl er zwanzig Jahre älter war als sie. Aber das Mädchen hat die Gelegenheit beim Schopf ergriffen.«
    »Seit wann sind sie verheiratet?«
    »Seit fünf Jahren.«
    »Sagst du mir, wer ihr Ehemann ist? Oder willst du mir die Geschichte in Fortsetzungen erzählen?«
    »Professor Doktor Eugenio Ignazio Ingrò, der Magier der Transplantation.«
    Ein berühmter Name, er erschien in den Zeitungen, man sah ihn im Fernsehen. Montalbano versuchte, ihn sich zu vergegenwärtigen, das vage Bild eines hoch gewachsenen, eleganten, wortkargen Mannes fiel ihm ein. Er galt tatsächlich als Chirurg mit Zauberhänden und war in ganz Europa als Operateur gefragt. Er hatte auch eine eigene Klinik in Montelusa, wo er geboren war und noch immer lebte. »Haben sie Kinder?«
    »Nein.«
    »Entschuldige, Mimi, aber hast du diese ganzen Informationen heute Morgen gesammelt, nachdem du das Band gesehen hattest?« Mimi lächelte.
    »Nein, ich habe mich informiert, als ich zu der Überzeugung gelangt war, dass sie die Frau aus den Briefen ist. Das Band war nur die Bestätigung.«
    »Was weißt du sonst noch?«
    »Dass sie hier, in unserer Gegend, und zwar genau zwischen Vigàta und Santoli, eine Villa am Meer mit einem kleinen Privatstrand haben. Sicher die, in der die beiden das Video gedreht haben, als der Ehemann mal verreist war.«
    »Ist er eifersüchtig?«
    »Ja. Aber nicht übermäßig. Ich habe auch keine Gerüchte von einem Seitensprung ihrerseits gehört. Sie und Sanfilippo haben es sehr gut verstanden, von ihrer Beziehung nichts durchsickern zu lassen.«
    »Ich frage dich konkreter, Mimi. Ist Professore Ingrò fàhig, den Geliebten seiner Frau umzubringen oder umbringen zu lassen, wenn er ihre Untreue entdeckt?«
    »Warum fragst du mich? Diese Frage müsstest du Ingrid stellen, die mit ihr befreundet ist. Apropos, wann triffst du sie?«
    »Wir waren für heute Abend verabredet, aber ich musste es verschieben.«
    »Ach ja, du hast eine wichtige Geschichte erwähnt, etwas, was wir bei Einbruch der Dunkelheit tun müssen. Worum geht es?«
    »Ich sag's dir gleich. Die Kassette lässt du hier bei mir.«
    »Willst du sie der Schwedin zeigen?«
    »Natürlich. Also, wenn wir die Geschichte vorläufig abschließen, was denkst du über den Mord an Nenè Sanfilippo?«
    »Was soll ich schon denken, Salvo? Klarer geht's doch gar nicht. Professore Ingrò kommt irgendwie hinter die Affäre und lässt den Jungen umbringen.«
    »Und warum nicht auch sie?«
    »Weil das einen riesigen internationalen Skandal gegeben hätte. Und er kann keine Schatten auf seinem Privatleben brauchen, die irgendwie dazu führen könnten, dass er weniger verdient.«
    »Ist er denn nicht reich?«
    »Steinreich. Zumindest könnte er das sein, wenn er nicht eine Sucht hätte, die ihn einen Haufen Geld kostet.«
    »Spielt er?«
    »Nein, er spielt nicht. Vielleicht an Weihnachten, sette e mezzo. Nein, er ist süchtig nach Gemälden. Es heißt, in den unterirdischen Tresoren vieler Banken lägen Bilder, die ihm gehören und sehr wertvoll sind. Einem Bild, das ihm gefällt, kann er nicht widerstehen. Er wäre fähig, es stehlen zu lassen. Ein Lästermaul hat mir gesagt, wenn der Besitzer eines Degas ihm den Tausch mit seiner Frau Vanja vorschlagen würde, würde er ohne Zögern zustimmen. Was hast du, Salvo? Hörst du mir überhaupt zu?« Augello hatte gemerkt, dass sein Chef in Gedanken ganz woanders war. Tatsächlich fragte sich der Commissario, warum, sobald man Vanja Titulescu erwähnte oder sah, immer eine Geschichte herauskam, die mit Malerei zu tun hatte.
    »Wenn ich recht verstanden habe«, sagte Montalbano, »war der Mörder von Sanfilippo deiner Meinung

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