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Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres

Titel: Commissario Montalbano 07 - Das kalte Lächeln des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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jetzt, sonst erschieß ich dich«, sagte Montalbano.
    »Ist ja gut. Das hat schon gereicht«, sagte Fazio befriedigt und steckte den Zettel wieder ein.
    »Können wir jetzt ernsthaft reden?«
    »Klar. Dieser Marzilla arbeitet seit seinem Diplom als Krankenpfleger in der Klinik. Seine Frau hat als Mitgift von der Mutter ein bescheidenes Geschäft für Geschenkartikel bekommen, das vor drei Jahren ausgebrannt ist.«
    »Brandstiftung?«
    »Ja, aber das ist nicht bewiesen. Angeblich wurde der Laden in Brand gesteckt, weil Marzilla irgendwann keine Lust mehr hatte, Schutzgeld zu zahlen. Und wissen Sie, was Marzilla gemacht hat?«
    »Fazio, solche Fragen bringen mich auf die Palme. Ich habe nicht die blasseste Ahnung, du sollst mir den Kram gefälligst erzählen!«
    »Marzilla hat seine Lektion gelernt und bestimmt weiter gezahlt. Er fühlte sich sicher und hat ein an seinen Laden angrenzendes Geschäft gekauft, sich vergrößert und alles renoviert. Kurzum, er hat sich bis über die Ohren verschuldet, das Geschäft läuft schlecht, und böse Zungen behaupten, dass ihm die Wucherer im Nacken sitzen. Der arme Kerl ist ständig verzweifelt auf der Suche nach Geld.«
    Montalbano schwieg eine Weile und sagte dann: »Ich muss unbedingt mit dem Mann reden. So bald wie möglich.«
    »Wie denn? Wir können ihn doch nicht einfach verhaften!«, sagte Fazio.
    »Wer redet denn von verhaften? Aber -«
    »Aber?«
    »Gesetzt den Fall, ihm kommt zu Ohren -«
    »Was denn?«
    »Nichts, war nur so eine Idee. Weißt du die Adresse des Ladens?«
    »Klar, Dottore. Via Palermo 34.«
    »Danke. Jetzt kannst du wieder losmarschieren.«

Neun
    Als Fazio fort war, grübelte der Commissario eine Weile darüber nach, was er als Nächstes tun konnte; dann hatte er eine Idee. Er rief nach Galluzzo.
    »Geh in die Druckerei Bulone, und lass ein paar Visitenkarten machen.«
    »Von mir?!«, fragte Galluzzo verdattert.
    »Gallu, fängst du jetzt auch schon an wie Catarella? Von mir natürlich.«
    »Und was soll da draufstehen?«
    »Das Wesentliche. Dott. Salvo Montalbano und darunter Polizeikommissariat Vigàta. Unten links unsere Telefonnummer. Ein Dutzend reicht mir.«
    »Dottore, wenn die schon mal dabei sind -«
    »Soll ich tausend solche Dinger drucken lassen und mir das Klo damit tapezieren? Ein Dutzend ist mehr als genug.
    Spätestens um vier will ich sie auf meinem Schreibtisch haben. Keine Widerrede. Lauf, bevor sie zumachen.«
    Mittlerweile war Essenszeit, die Leute mussten zu Hause sein, einen Versuch war es allemal wert.
    »Allu? Wer schbrreken?«, fragte eine Frau, die mindestens aus Burkina Faso stammte.
    »Ich bin Commissario Montalbano. Ist Signora Ingrid da?«
    »Du warrten.«
    Das war längst Tradition: Wenn er Ingrid anrief, meldete sich immer ein Hausmädchen aus irgendeinem Land, das in keinem Atlas zu finden war.
    »Ciao, Salvo. Was gibt's?«
    »Ich wollte dich um einen kleinen Gefallen bitten. Hast du heute Nachmittag Zeit?«
    »Ja, aber um sechs habe ich was vor.«
    »Das reicht. Können wir uns um halb fünf in Montelusa vor der Bar della Vittoria treffen?«
    »Alles klar. Bis später.«
    Zu Hause in Marinella stand eine zarte und maliziöse pasta 'ncasciata im Backofen (ihm fielen nie passende Adjektive ein, und er wusste nicht, wie er sonst sagen sollte), die er sich zu Gemüte führte. Danach zog er sich um: grauer Zweireiher, hellblaues Hemd, rote Krawatte. Er wollte aussehen wie ein Mittelding zwischen Angestelltem und zwielichtigem Typ. Anschließend setzte er sich auf die Veranda, trank seinen Espresso und rauchte eine Zigarette.
    Bevor er das Haus verließ, suchte er seinen grünlichen Hut, der ein bisschen nach Tirolerhut aussah und den er praktisch nie trug, und eine Brille mit Fensterglas, die er mal zu irgendwas gebraucht hatte, wozu, wusste er nicht mehr.
    Als er um vier ins Büro kam, lag das Schächtelchen mit den Visitenkarten auf dem Schreibtisch. Drei Karten steckte er in sein Portemonnaie. Er ging zurück zum Auto, öffnete den Kofferraum, holte seinen Bogart-Trenchcoat heraus, zog ihn an, setzte Hut und Brille auf und fuhr los.
    Als Ingrid ihn in diesem Aufzug sah, bekam sie einen solchen Lachkrampf, dass sie erst heulen und sich dann in der Bar im Klo einschließen musste.
    Doch als sie zurück war, prustete sie schon wieder los.
    Montalbano verzog keine Miene.
    »Steig ein, ich habe nicht viel Zeit.«
    Ingrid gehorchte und gab sich merklich die größte Mühe, das Lachen zu unterdrücken.
    »Kennst du in der Via

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