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Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers

Titel: Commissario Montalbano 10 - Die schwarze Seele des Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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das Mädchen gezwungen haben, ihm in die unter der Erde versteckte Wohnung zu folgen, doch war sie erst einmal dort, war ihr Schicksal besiegelt. Denn hätte der Mann sie am Leben gelassen, hätte das Mädchen ihn mit Sicherheit wegen Vergewaltigung oder versuchter Vergewaltigung angezeigt. Daher wusste der Mörder, als er das Mädchen unter die Erde führte, bereits, dass er sie nicht nur vergewaltigen, sondern auch umbringen würde. Darüber bestehen inzwischen keine Zweifel mehr. Vorsätzlicher Mord.
    Danach kommt die Mutter aller Fragen: Wer ist der Mörder? Hier muss man sich durch ein Ausschlussverfahren vorwärtstasten.
    Spitaleri kann es mit Sicherheit nicht sein. Auch wenn er Dir unsympathisch ist, auch wenn Du versuchst, ihm wegen einer anderen Sache eins reinzuwürgen - es gibt eine unumstößliche Tatsache: Am Nachmittag des IZ . Oktober war er nicht in Pizzo, sondern auf dem Weg nach Bangkok. Apropos: immer bedenken, dass für Spitaleris Vorlieben ein Mädchen in Rinas Alter bereits zu alt ist.
    Miccichè hat ein Alibi, er hat den Nachmittag im Krankenhaus von Montelusa verbracht. Das kannst du überprüfen lassen, wenn Du willst, ist aber nur verlorene Liebesmüh. Dipasquale sagt, er habe ein Alibi. Er sei gegen 17 Uhr von Pizzo weggefahren und in Spitaleris Büro gegangen, weil er einen Telefonanruf von ihm erhalten sollte. Um 21 Uhr hat er mit Miccichè gesprochen. Aber er hat uns nicht gesagt, was er gemacht hat, nachdem er in Spitaleris Büro gewesen war. Er hat bestätigt, mit Spitaleri sei verabredet gewesen, dass der zwischen 18 und 20 Uhr anrufen sollte. Du könntest eine Hypothese wagen. Sie lautet, dass der Anruf um 18.30 Uhr kam. Dipasquale verlässt das Büro und trifft zufällig Rina. Er kennt sie, fragt sie, ob er sie mit nach Pizzo nehmen soll. Das Mädchen willigt ein und… Um 21 Uhr kann Dipasquale Miccichè in aller Ruhe anrufen.
    Ralf. Er ist mit seinem Stiefvater in Pizzo geblieben, nachdem Dipasquale weggefahren war. Er kennt Rina, hat bereits versucht, über sie herzufallen. Und wenn die Dinge nun gelaufen wären, wie Du's Fazio bereits erzählt hast? Es bleibt das Geheimnis seines Todes, der irgendwie mit seiner Schuld in Verbindung stehen könnte. Doch Ralf zu beschuldigen ist nach wie vor reine Spekulation. Er ist tot, sein Stiefvater ist tot. Keiner von beiden kann uns mehr sagen, wie die Dinge gelaufen sind.
    Schlussfolgerung: Dipasquale wäre der Verdächtige Nummer eins. Aber das überzeugt Dich nicht. Ich umarme Dich. Bleib mir gesund. Dein Salvo
    Er zog die Badehose aus, um sich hinzulegen, als ihn urplötzlich der Wunsch überkam, Livia zu hören. Er rief sie auf ihrem Handy an. Er ließ es lange klingeln, doch niemand ging ran.
    Wie war das nur möglich? Wie groß war Massimilianos Boot eigentlich, dass Livia nichts hörte? Oder war sie zu sehr beschäftigt, zu sehr von anderen Dingen in Anspruch genommen, um ans Telefon zu gehen?
    Er wollte gerade wütend auflegen, als er Livias Stimme hörte.
    »Hallo? Wer ist da?«
    Wie jetzt, wer ist da? Konnte sie auf dem Display, oder wie zum Teufel dieses Ding hieß, denn nicht die Nummer dessen lesen, der anrief?
    »Salvo hier.«
    »Ach, du bist es!«
    Nicht enttäuscht. Gleichgültig.
    »Was hast du gemacht?«
    »Hab geschlafen.«
    »Wo?«
    »An Deck. Ich war eingeschlafen, ohne es zu merken. Es ist alles so ruhig, so schön …«
    »Wo seid ihr?«
    »Wir fahren in Richtung Sardinien.«
    »Und wo ist Massimiliano?«
    »Er war neben mir, als ich eingeschlafen bin. Jetzt, glaube ich, ist er…« Er legte auf und zog den Stecker heraus.
    »Er war neben mir, als ich eingeschlafen bin.«
    Und dieses Riesenarschloch von Massimiliano, was hat der getan? Sie in den Schlaf gesungen?
    Er legte sich hin, die Haare sträubten sich ihm.
    Damit er einschlafen könnte, müsste schon Gott höchstpersönlich ein Wunder wirken.
    Vergebens war er, kaum aufgestanden, schwimmen gegangen. Vergebens hatte er sich unter die Dusche gestellt, die eigentlich kalt hätte sein sollen, dann aber doch warm war, weil das Wasser in den Tanks auf dem Dach so siedend heiß war, dass man Pasta darin hätte kochen können. Vergebens hatte er sich so luftig wie möglich gekleidet.
    Kaum hatte er den Fuß vor die Tür gesetzt, musste er die Vergeblichkeit seiner Bemühungen einsehen, die Hitze war wie in einem Glutofen.
    Er ging wieder ins Haus zurück, steckte in eine Plastiktüte aus dem Supermarkt ein Hemd, eine Unterhose und eine Hose, die aussah, als wäre sie

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