Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
verzog die Lippen zu einem angedeuteten Lächeln. »Du bist ganz heiß, weißt du?«
    »Oh.« Doch Kazimir hatte ihre Handbewegung dummerweise verfolgt, und nun vermochte er den Blick nicht mehr von ihrem Gesicht abzuwenden. Ihre Augen waren hellgrün und ihre Augenbrauen fein und dünn. Sie besaß lange, hervorstehende Wangenknochen und eine kleine, schlanke Nase über breiten, feucht glänzenden Lippen. Jeder ihrer Gesichtszüge war für sich genommen delikat, und zusammen ergaben sie eine Perfektion, wie er sie sich nur erträumen konnte. Ihre makellose Haut leuchtete in einem hellen Honiggold, wie Kazimir es noch nie zuvor gesehen hatte. Überrascht stellte er fest, dass sie sehr jung war, nah bei seinen eigenen siebzehn Jahren. Und doch hatte sie den Gleiter durch das Herz des Sturms gesteuert. Das Talent und der Mut, der dazu erforderlich war … Er senkte erneut den Blick, als er fühlte, welche Distanz zwischen ihnen klaffte.
    »Hier, nimm das«, sagte sie freundlich und reichte ihm das Handtuch. »Du bist ja noch viel nasser als ich.«
    Kazimir starrte es einen Augenblick lang verwirrt an, bevor er seinen Rucksack von der Schulter nahm. »Danke sehr.« Er wischte sich die Nässe aus dem Gesicht; dann schälte er sich aus seiner Lederweste. Das dünne Gewebe des Handtuchs schien die Tropfen förmlich von seiner Brust und seinem Rücken zu saugen und machte seine Haut vollkommen trocken.
    Justine griff in ihre Tasche und brachte ein weiteres Handtuch für sich selbst zum Vorschein. Kazimir war sich bewusst, dass ihre Augen auf ihm ruhten, zusammengekniffen, amüsiert, während er seine Schienbeine und Waden abtrocknete. Also hielt er bei den Knien inne und verzichtete darauf, seinen Kilt zu heben, um die Oberschenkel abzuwischen – sie waren sowieso nicht so nass; der Kilt war einigermaßen wasserdicht.
    »Was ist das für ein Muster?«, fragte sie.
    Kazimir blickte an sich hinab auf das smaragd- und kupferfarbene Karo und lächelte voller Stolz. »Ich bin ein McFoster«, antwortete er.
    Justine stieß ein Geräusch aus, das verdächtig nach einem Schnauben klang. »Es tut mir Leid«, sagte sie, »aber mit dieser Hautfarbe fällt es mir ein wenig schwer, mir dich als Clansmitglied vorzustellen.«
    Kazimir runzelte die Stirn. Seine Hautfarbe war ein sattes Braun, seine Haare pechschwarz und lang und im Nacken von einem einzelnen roten Band gehalten … Wie konnte die Hautfarbe darüber bestimmen, ob er ein Clanmitglied war oder nicht? Die Clans hatten Angehörige aus den meisten alten irdischen Rassen. Seine Großmutter erzählte immer wundervolle Geschichten über das Leben ihrer Großmutter in Indien. »Ich verstehe nicht. Meine Vorfahren gehören mit zu den ersten Familien, die Bradley Johansson gerettet hat.«
    »Johansson? Wir reden hier nicht von schottischen Clans, oder?«
    »Was bedeutet ›schottisch‹?«
    »Schon gut.« Justine blickte durch den Eingang nach draußen auf den gleichförmigen, heftigen, warmen Regen. »Sieht so aus, als hätten wir ein wenig Zeit, die wir miteinander verbringen können. Erzähl mir von deinem Clan, Kazimir.«
    »Der Regen hört in einer Stunde wieder auf.«
    »Wie lang dauert die Geschichte denn?«
    Er grinste, und ihm wurde warm ums Herz, als sie mit einem Lächeln darauf antwortete. Der Engel war so unglaublich schön, dass Kazimir jede Ausrede willkommen war, länger in ihrer Nähe zu bleiben. Als wäre ihr dies bewusst, veränderte die Wand des Zeltes plötzlich ihre Form und bildete eine Couch. Gemeinsam setzten sie sich darauf.
    »Erzähl es mir«, drängte sie ihn. »Ich möchte mehr über deine Welt erfahren.«
    »Erzählst du mir dann auch von deinem Flug über den Vulkan?«
    »Das werde ich.«
    Er nickte, erfreut über das Versprechen. »Es gibt sieben Clans auf Far Away. Gemeinsam bilden wir die Guardians of Selfhood.«
    »Ich habe davon gehört«, murmelte sie.
    »Wir stehen zwischen dem Starflyer und der menschlichen Rasse. Wir allein sehen die Gefahr, die dieses Wesen mit seinen Schatten aus Täuschung und der Manipulation eingebildeter Männer und Frauen heraufbeschwört. Bradley Johansson hat uns vor langer Zeit die Augen für die Wahrheit geöffnet. Dank seiner werden wir diesem Planeten dabei helfen, Rache zu nehmen.«
    »Das klingt sehr danach, als hätte man dich das gelehrt, Kazimir.«
    »Seit ich meinen ersten Atemzug getan habe, wusste ich, wer ich bin und was ich eines Tages werde tun müssen. Unsere Bürde ist schwer; keiner von euch

Weitere Kostenlose Bücher