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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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tauschen die Pferde.
     
    Als Federico das beobachtete, hatte er mit einem Mal eine völlig irrationale Angst um seinen Freund. Was, wenn Alexis stürzte? Wenn er sich dabei die Hand brach? Das war ja nicht auszudenken! Er wollte wirklich auf diesem nervösen Biest reiten?
     
    Federico sprang von seinem Stuhl auf und eilte zum Geländer der Terrasse.
     
    »Alexis!«, rief er und ächzte, als er beobachtete wie sich Alexis in den Sattel schwang. Wie er das Becken vorschob, das Knarren des Leders. Heiß, heiß, heiß!
     
    Der Hengst versuchte das gleiche Spiel wie zuvor bei Lisa, doch Alexis schien irgendetwas anders zu machen, denn nach zwei tänzelnden Schritten, stand das Pferd still und spitzte aufmerksam die Ohren. Alexis kam zu ihm an das Geländer geritten und richtete sich die Steigbügel. Als ob er es schon hunderte Male getan hätte, legte er sein Bein vor den Sattel und vergrößerte mit einer Hand, ohne hinzusehen, lässig die Länge der Riemen.
     
    »Seit wann reitest du?«, fragte Federico verblüfft. Alexis war kein Anfänger so viel stand fest.
     
    »Schon lange. Mein Großvater war doch sogar in der Olympiaequipe, damals noch vor dem Weltkrieg. Wusstest du das nicht?«
     
    »Nein. Der Mann von Mary?«, fragte Federico nach. Er hatte Alexis‘ Großvater nicht mehr kennengelernt, der schon gestorben war, als Alexis selbst noch ein Teenager gewesen war.
     
    »Ja. Michelle und Catherine hatten regelmäßig Reitstunden und notgedrungen musste ich mitgehen«, Alexis zog eine Schulter nach oben und setzte sich dann den Helm auf. »Irgendwann war es mir zu langweilig immer nur zuzusehen, also habe ich auch Stunden genommen. Aber ich bin auch schon länger nicht mehr geritten.« Dies musste wohl so sein, denn Federico konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass er Alexis je darüber hatte reden hören. Allerdings hatte Alexis in seinem Bücherregal auch stets zwei oder drei Bücher über Pferdesport stehen gehabt. Jetzt wo Federico darüber nachdachte.
     
    »Doch das ist wie Radfahren, man verlernt es nicht«, sprach Alexis.
     
    Federico schluckte verunsichert, als der riesige Kopf des Hengstes in seine Richtung schwang und das Tier an seinen Haaren schnupperte. Alexis lachte nur und klopfte dem Pferd den Hals.
     
    »Du hast doch nicht etwa Angst vor Pferden?«, deutete Alexis Federicos Reaktion ganz richtig.
     
    »Nicht direkt. Aber ich hatte noch nie das Vergnügen.« Zögerlich streckte Federico die Hand aus und war überrascht wie samtig weich die Nase des Tieres doch war.
     
    Alexis nahm die Zügel auf, als sich auch die anderen Reiter bereit gemacht hatten. »Wir drehen eine Runde um das Anwesen und dann noch kurz in den Wald. Okay?«
     
    »Fall mir nicht runter.«
     
    »Ich doch nicht«, Alexis ließ das Pferd seitlich näher an die Terrasse herangehen und beugte sich herab, um Federico zu küssen.
     
    Federico erwiderte den Kuss, musste sich dabei aber ziemlich strecken und kam sich doch etwas überfahren vor, als er dann zu ihrem Tisch zurückging. Alexis erfüllte schon so ziemlich jedes Klischee was Federico in Bezug auf englische Adlige in seinem Kopf hatte. Auch wenn Alexis Wert darauf legte zu betonen, dass seine Familie den Titel nicht mehr führte. Für Federico hatte Alexis noch immer genug adliges Gebaren, gleichgültig ob er einen offiziellen Titel führte oder nicht. Alexis wäre nun einmal der älteste Sohn eines Dukes.
     
    Jedoch machte es ihm schon Angst. Allein die Tatsache, dass er Alexis wohl doch nicht so gut kannte, wie er gedacht hatte. Zuerst die Angelegenheit mit Alexis‘ Vermögen, jetzt das Reiten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie gerade zu Beginn ihrer Beziehung schwer mit ihren Problemen, das heißt eigentlich waren es ja einzig Federicos Probleme, zu kämpfen gehabt hatten. Bevor sie sich so richtig hatten kennenlernen können, hatte Federicos Karriereende alles andere in den Hintergrund gedrängt. Und mittlerweile hatten sie beide regelmäßig ihre Auftritte und anderweitige Verpflichtungen. Einmal in Ruhe solche grundsätzlichen Dinge zu bereden, das kam selten vor.
     
    Nach einer Stunde kam die Reitgesellschaft wieder zurück und Federico verging schier vor Panik, als er beobachtete wie Alexis und Philippe, Klaras Ehemann ritt den einzigen Schimmel, daher erkannte ihn Federico überhaupt, sich ein Wettrennen in gestrecktem Galopp lieferten.
     
    Erst als die beiden Männer die Pferde zügelten und vor dem Stall zum Stehen kamen,

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